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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Äthiopien geschafft hat, um die salomonische Königsdynastie dort zu begründen. Manche behaupten, es wäre mit Salomons Wissen geschehen, und er hätte sie durch eine Nachbildung ersetzt. In einer Variante der Geschichte zaubert er die Bundeslade nach Äthiopien. In einer anderen befreit er sich selbst von der Schuld. Von schlechtem Gewissen geplagt, bringt er die Lade zurück, woraufhin Salomon ihm verzeiht.«
    »Auch Salomon war ein guter Motivationstrainer«, sagte Austin. »Wem könnte man mehr vertrauen als jemandem, der versucht die Schuld für eine frühere Missetat wiedergutzumachen?«
    »Salomon hat seinen Ruf als weiser Mann zu Recht erworben. Auf diesem Papyrus gibt es Stellen, die darauf hindeuten, dass Menelik eine Fracht von großem Wert beförderte.«
    »Genauer wird es nicht beschrieben?«, fragte Austin.
    »Bedauerlicherweise nein. Der Rest des Papyrus ist so etwas wie ein Schiffslogbuch. Es wurde von Menelik verfasst, was bedeutet, dass er der Kapitän gewesen sein muss. Mehrfach findet sich das Wort
Skythen
. Die Phönizier haben zum Schutz ihrer Schiffe häufig Söldner angeheuert. Es wird ein ›Großer Ozean‹ erwähnt, es sind ein paar Wetterbeobachtungen notiert, aber der größte Teil des Logbuchs ist leider vom Schimmel zerstört worden.«
    »Jetzt sind Sie dran,
mich
aufzuheitern«, sagte Austin kopfschüttelnd.
    »Ich glaube, das könnte mir gelingen«, sagte Saxon. Er zeigte auf mehrere intakte Passagen. »Hier war die Rolle ziemlich fest gewickelt, sodass kein Schimmel herankam.
    Diese Zeilen beschreiben die Landung an einer Küste. Der Kapitän erzählt, wie sie in eine lange Bucht segeln, die fast wie ein kleines Meer aussieht, wo er den Ozean aber nicht mehr riechen kann.«
    Austin war plötzlich hellwach. »Die Chesapeake Bay?«
    »Das wäre eine Möglichkeit. Das Schiff ankerte in der Nähe einer Insel vor der Mündung eines breiten Flusses. Er beschreibt, dass das Wasser nicht mehr blau, sondern eher braun ist.«
    »Mir ist jedenfalls aufgefallen, wie schlammig das Wasser war, als wir heute hinausgefahren sind«, sagte Zavala. »In der Nähe des militärischen Versuchsgeländes bei Aberdeen sind wir an einer Insel vorbeigekommen.«
    Austin hatte immer noch die Karte der Chesapeake Bay in einer Kunststoffmappe dabei. Er glättete die Falten und breitete sie auf dem Boden aus. Er borgte sich von Saxon einen Marker aus und zeichnete ein X in der Nähe von Havre de Grace an der Mündung des Susquehanna. »Hier haben unsere Phönizier also etwas Landluft geschnuppert. Was aber taten sie mit der Fracht?«
    »Vielleicht haben sie sie in eine Goldmine geschafft«, sagte Saxon.
    »In Ihrem Buch behaupten Sie, Ophir hätte in Nordamerika gelegen. Wollen Sie damit sagen, dass dieses Ding in den Goldminen von König Salomon versteckt wurde?«
    »Als ich mit der Suche nach Salomons Minen begann, konzentrierte ich mich ganz auf die Umgebung der Chesapeake Bay und des Susquehanna River«, sagte Saxon. »Hundert Jahre vor dem großen kalifornischen Goldrausch von 1849 wurde in der näheren Umgebung von Washington eine Menge Gold geschürft.«
    »Das ist uns bekannt«, sagte Austin.
    »Thelma erwähnte, dass auch ihr Gatte von den Goldminen wusste«, sagte Zavala.
    Saxon nickte. »Um die Jahrhundertwende gab es an den Ufern des Potomac über ein halbes Dutzend Minen, von Georgetown bis nach Great Falls und darüber hinaus. Mindestens fünfzehn Minen wurden in Maryland zu beiden Seiten der Chesapeake Bay betrieben. Das Gold wurde in Gesteinen des Piedmont-Plateaus gefunden, das sich von New York bis South Carolina erstreckt.«
    »Das ist allerdings ein ziemlich großes Gebiet«, sagte Austin.
    »Stimmt. Dann suchte ich nach Hinweisen auf phönizische Kontakte. In Maryland habe ich nichts gefunden, aber weiter im Norden, in Pennsylvania. In der Nähe von Harrisburg, der Hauptstadt des Bundesstaats, wurden Steine mit phönizischen Schriftzeichen gefunden.«
    »Was sind das für Steine?«, fragte Austin.
    »Ein Mann namens W. W. Strong hatte etwa vierhundert Steine bei Mechanicsburg im Tal des Susquehanna River gesammelt. Dr. Strong interpretierte diese Zeichen als phönizische Buchstaben. Barry Fell glaubt, dass sie in baskischer Sprache verfasst sind. Andere sagen dagegen, dass die Muster auf den Steinen natürlichen Ursprungs seien.«
    »Einen Moment!«, sagte Austin. Er ging hinaus zum Jeep und kehrte mit dem Stein zurück, den er am Wrack aufgelesen hatte.
    Saxons Unterkiefer klappte bis zum

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