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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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für Baltazar.«
    Er bot Austin ein Glas mit klarer Flüssigkeit an. Als er Austins Zögern bemerkte, verzog er die Lippen zu einem schiefen Grinsen, das mehrere Zahnlücken offenbarte. »Keine Angst.
    Wenn Baltazar Sie um die Ecke bringen wollte, würden Sie sich schon längst die Radieschen von unten anschauen. Das lindert die Wirkung der Droge, die man Ihnen verpasst hat.«
    Austin nahm einen kleinen Schluck. Die Flüssigkeit war kalt und schmeckte nach künstlichem Süßstoff. Das Pochen in seinem Kopf ließ etwas nach, und seine Augen lieferten nun ein klareres Bild. Er lag auf einer Armeepritsche. Sein neuer Freund hatte sich auf einen Klappstuhl gehockt. Sie befanden sich in einem großen rechteckigen Zelt. Sonnenlicht fiel durch die roten und weißen Streifen.
    »Ich war die ganze Nacht bewusstlos«, sagte Austin.
    »Sie scheinen die Jungs ziemlich nervös gemacht zu haben.
    Die haben Ihnen genug von dem Schlummertrunk gegeben, um einen Ochsen umzuhauen.«
    Austin trank das Glas leer und gab es zurück. Der Mann hatte den kräftigen Körperbau eines Profiringers und trug einen Overall aus blauem Jeansstoff. Zwei Aluminiumkrücken lehnten gegen seinen Stuhl.
    »Was ist mit Ihrem Gesicht passiert?«, fragte Austin.
    Die linke Hälfte seines Gesichts zog sich mürrisch nach unten. »
Nichts
ist damit passiert!«, blaffte er zurück. »Stehen Sie auf.«
    Squire brauchte die Krücken, um sich aufzurichten. Er stützte sich darauf und sah zu, wie Austin langsam die Beine über die Bettkante schwang und aufstand. Ihm wurde ein wenig schwindlig, doch er spürte, dass seine Kräfte schnell zurückkehrten. Er spannte und entspannte abwechselnd die Finger.
    Squire bemerkte die subtile Bewegung. »Falls Sie daran denken sollten, etwas … Gewagtes zu versuchen – draußen vor dem Zelt stehen zwei Wachmänner, und im Gegensatz zu mir sind das keine so netten Kerle. Mr. Baltazar hat mich befugt, die beiden nötigenfalls auf Sie zu hetzen. Haben Sie verstanden?«
    Austin nickte.
    Squire deutete zur Tür. Austin trat nach draußen und blinzelte im grellen Sonnenlicht. Die Wachmänner standen zu beiden Seiten der Zelttür. Die mittelalterlichen Gewänder, die sie trugen, passten ganz und gar nicht zu den Maschinenpistolen, die sie auf Austin richteten. Die Männer machten den Eindruck, als würden sie sich freuen, wenn Austin ihnen einen Vorwand lieferte, ihre Langeweile zu beenden.
    Das Zelt war eins von etwa einem Dutzend. Sie waren in zwei Reihen auf einer großen Freifläche aufgebaut, die von Wald gesäumt wurde. Mitten in der gegenüberliegenden Reihe hatte man eine erhöhte Tribüne mit Dach und Wänden an den Seiten errichtet. Die Ecken wurden jeweils von Türmchen gekrönt. Fahnen mit einem stilisierten Stierkopf flatterten im Wind.
    Ein freier Streifen von etwa fünfzehn Metern Breite trennte die Zeltreihen. Genau in der Mitte zog sich ein niedriger Zaun über fast die ganze Länge der Fläche. An beiden Enden warteten, auf verschiedenen Seiten des Zauns, zwei Männer in voller Rüstung, die auf riesigen Pferden saßen. Sie hielten Holzlanzen mit stumpfen Metallspitzen. Den großen Tieren hatte man ebenfalls Rüstungen angelegt, die im morgendlichen Sonnenlicht glänzten.
    Jemand auf der Tribüne schwenkte etwas, das wie ein grünes Taschentuch aussah. Die Ritter gaben ihren Pferden die Sporen und stürmten mit gesenkten Lanzen aufeinander zu.
    Der Boden zitterte unter dem Hufgetrappel. In der Mitte trafen sich die Ritter, und Lanzen schlugen mit lautem Krachen gegen Schilde. Die langen Waffen zerbrachen. Beide Männer ritten bis zum Ende des Zauns und wendeten dann. Nun griffen sie sich mit gezückten Schwertern erneut an. Die zweite Phase des Kampfes konnte Austin allerdings nicht mehr verfolgen, da ihn die Wachmänner zwischen zwei Zelte dirigierten.
    Er blickte sich um und sah Felder und Wälder. Etwas Rotes blitzte zwischen den Bäumen auf. Ein Auto näherte sich mit hoher Geschwindigkeit. Der Fahrer trat im letzten Moment auf die Bremse, und der Bentley kam schlingernd zum Stehen. Die schwere Stoßstange war nur noch wenige Zentimeter von Austins Knie entfernt.
    Die Tür flog auf, und Baltazar stieg auf der Fahrerseite aus.
    Das Sonnenlicht schimmerte matt auf dem Kettenhemd, das er unter einem Umhang trug, der von einem Stierkopf geziert wurde. Ein breites Grinsen lag auf dem großen Gesicht.
    »Wie immer Nerven aus Stahl, Austin.«
    »Nach dem Cocktail, den Ihre Männer mir verabreicht haben, bin ich nur

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