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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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sprengten einen natürlichen Damm, danach lief das Tal mit dem Wasser aus einem Flüsschen voll, und das Hotel soff ab.«
    Zavala ging zum Ufer hinüber und blickte auf den See hinaus. Er schätzte, dass er zwei Kilometer breit und drei lang war. Die Wasserfläche war ringsum von dicht bewaldeten Hügeln umgeben. »Wie tief ist er?«
    »An der tiefsten Stelle etwa dreißig Meter«, sagte Saxon.
    »Der See wird von einer Quelle gespeist.«
    »Beim Tauchen ist es die übliche Vorgehensweise, den Gang ins Wasser zu planen und dann den Plan ins Wasser fallen zu lassen«, sagte Zavala. »Es ist ein großer See. Irgendeine Idee, wo wir anfangen sollten?«
    »Ich werde es Ihnen zeigen«, sagte Saxon.
    Als sie wieder am Surburban waren, zog Saxon eine Mappe mit der Aufschrift HOTEL GOLD STREAM aus einer Tasche und reichte Zavala eine vergilbte Broschüre, die mit der Außenansicht des Hotels warb, einem zweistöckigen Steingebäude.
    Ein Pfad führte vom Hotel zu einer Treppe, hinter der der Höhleneingang lag, wo die Ausflugsboote festgemacht waren.
    Eine Zeichnung stellte Menschen in viktorianischer Kleidung dar, wie sie Gold wuschen. Zavala blickte vom Plan wieder auf den See und versuchte sich bildlich vorzustellen, wie es unter der Oberfläche aussah.
    »Als das Hotel noch auf dem Trockenen lag, hat niemand die Goldmine gefunden«, sagte er. »Wie kommen Sie darauf, dass es unter Wasser einfacher sein könnte?«
    »Die gleiche Frage kam auch mir in den Sinn«, sagte Saxon. »Ich wollte die Expedition schon abblasen, als ich in einer Zeitschrift einen Artikel über das Hotel las. Jemand vom ehemaligen Küchenpersonal erwähnte eine Falltür in der Küche. Sie war zwar mit einem Schloss gesichert, aber irgendwann brach das Personal es doch mal auf und ließ etwas hineinfallen, nur um zu sehen, wie tief es nach unten gehen mochte. Niemand hat gehört, wie es auf dem Boden landete.
    Danach wurde ein stärkeres Schloss an der Falltür angebracht, weil die Küchenleute anfingen, Abfälle in den Schacht zu werfen.«
    »Vielleicht diente der Schacht zur Ventilation einer Mine«, sagte Paul.
    Saxon öffnete einen Notizblock, auf dem er nach der Vorlage in der Broschüre eine Skizze des Hotels angefertigt hatte.
    Zwei vertikale Linien markierten den Schacht.
    »Ich glaube, das Hotel wurde
über
der Mine gebaut«, sagte er. »Die Höhle könnte, bevor sie einstürzte, durchaus ein Teil des Mineneingangs gewesen sein. Dadurch wurde der Zugang versperrt, aber das goldhaltige Wasser konnte weiter abfließen. Wenn wir durch diesen Schacht hineingehen, kommen wir genau in die Mine. Glauben Sie, dass sich das machen ließe?«
    Zavala sah sich die Zeichnung eine Weile an und ging im Geiste die Einzelschritte des Tauchgangs durch. »Haben Sie eine Vorstellung davon, wie breit die Öffnung des Schachts gewesen ist?«
    »Im Artikel wurden keine Angaben dazu gemacht«, sagte Saxon.
    Zavala war ein umsichtiger Taucher. Er schlug einen zweistufigen Plan vor. Er und Gamay würden zuerst die Höhle erkunden und sich dann den Schacht ansehen. Gamay war ihrerseits eine äußerst geschickte Taucherin, die viele Wracks in den Großen Seen erforscht und später als nautische Archäologin gearbeitet hatte. Da sie beide schlank gebaut waren, schafften sie es vielleicht, in den Schacht zu tauchen.
    Während Paul ein Schlauchboot aufblies, legten die Taucher ihre Ausrüstung an. Saxon hatte die Lage des Hotels auf einer topografischen Karte unter wasserdichter Kunststofffolie markiert.
    Trout paddelte das Boot mit Gamay und Zavala auf den See hinaus. Sie warfen eine Markierungsboje ins Wasser. Alles war bereit. Die Taucher ließen sich vom Boot in den See fallen und verschwanden in der Tiefe. Nur noch ein paar kleine Wellen deuteten auf ihren Übergang von einer Welt in eine andere hin.

46
    Austin wachte auf und fühlte sich, als hätte man ihn zusammengeschlagen. Idiotischerweise hatte er erwartet, bei vollem Bewusstsein zu sein, wenn er mit Baltazar zusammentraf.
    Stattdessen hatte er sich überrumpeln lassen.
    In weniger als einem Meter Entfernung tauchte jemand auf. Auf der rechten Seite des Kopfes trug er einen dicken Verband.
    »Geht’s Ihnen wieder besser?«, fragte der Mann in gleichgültigem Tonfall.
    Austin hatte Kopfschmerzen, seine Zunge fühlte sich pelzig an, und sein Sichtfeld blieb verschwommen.
    »Zumindest besser als etwas, das vom Auto überfahren wurde«, sagte er. »Wer sind Sie?«
    »Sie können mich Squire nennen. Ich arbeite

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