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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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nicht mal erzählt, dass deine Pistolensammlung schon vollständig ist?«
    »Daran ist Rudi schuld«, sagte Austin mit einem Schulterzucken. Rudi Gunn war der stellvertretende Direktor der NUMA.
    »Er hat doch nur gesagt, dass wir nach unserem letzten Auftrag eine Dekompressionspause einlegen sollen«, bemerkte Zavala.
    »Das habe ich gemeint. Untätigkeit ist für einen Sammler eine gefährliche Sache.« Austin riss die Zielscheibe vom Baum und stopfte sie in die Tasche. »Was führt dich nach Virginia? Gibt es keine Frauen mehr, mit denen du dich in Washington verabreden kannst?«
    Zavalas stiller Charme und sein attraktiver Latin-Lover-Typ waren in der Washingtoner Dating-Szene sehr gefragt.
    Seine Mundwinkel verzogen sich zu seinem Markenlächeln.
    »Ich werde dir jetzt nicht erzählen, dass ich wie ein Mönch gelebt habe. Du wirst mir das sowieso nicht glauben.
    Ich bin vorbeigekommen, um dir ein Projekt zu zeigen, mit dem ich schon vor Monaten begonnen habe.«
    »Projekt S? Du kannst mir ja davon erzählen, während wir uns ein Bier genehmigen«, sagte Austin.
    Er legte die Schießausrüstung in eine Tasche, wickelte die Pistole in ein weiches Tuch und führte Zavala über eine Treppe auf eine weitläufige Terrasse, von der aus man einen atemberaubenden Blick über den Fluss hatte.
    Austin hatte das Bootshaus in der Nähe von Langley zu einer Zeit gekauft, als er in einer geheimen Unterwasserabteilung der CIA gearbeitet hatte. Die Anschaffung hatte zwar über seinem Budget gelegen, aber der Panoramablick über den Fluss war für ihn ausschlaggebend gewesen, und er hatte den Preis heruntergehandelt, weil das Bootshaus eine Ruine gewesen war. Er hatte Tausende von Dollars und unzählige Stunden investiert, um es von einem heruntergekommenen Bootsschuppen in einen komfortablen Rückzugsort zu verwandeln, wo er sich von den Strapazen seines Jobs als Leiter der Spezialeinsatzgruppe erholen konnte.
    Austin holte zwei kalte Tecate-Biere aus dem Kühlschrank, ging auf die Terrasse hinaus und reichte Zavala eins davon. Sie stießen mit den Flaschen an und nahmen einen Schluck von dem mexikanischen Getränk. Zavala zog einen Computerausdruck aus der Tasche, legte ihn auf den Tisch und glättete die Blätter mit der Hand.
    »Was hältst du von meinem neuen Unterwasserfahrzeug?«
    Zavala hatte ein offenes Tauchboot entworfen, in dem Pilot und Beifahrer in Taucheranzügen außen auf dem Fahrzeug saßen und nicht in einem geschlossenen Cockpit. Offene Tauchboote hatten üblicherweise dieselbe Form wie ihre geschlossenen Gegenstücke, mit Propellern an dem einen Ende des torpedoförmigen Fahrzeugs und dem Piloten an dem anderen.
    Zavalas Fahrzeug besaß einen langen Bug, der wie eine Motorhaube gewölbt war, ein spitz zulaufendes Heck, eine gebogene Windschutzscheibe und einen zweifarbigen Innenraum. Es war mit Doppelscheinwerfern, weißen, sogenannten »Kiemen« und vier Strahlrudern anstelle von Rädern ausgestattet.
    Austin räusperte sich. »Wenn ich nicht wüsste, dass dieses Ding ein Tauchboot ist, würde ich schwören, es sieht wie eine Corvette von 1961 aus. Wie
deine
Corvette.«
    Zavala klemmte sein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger. »Es ist aber türkis. Meine Corvette ist rot.«
    »Sieht schnell aus«, sagte Austin anerkennend.
    »Mein Wagen kommt in sechs Sekunden von null auf hundert Stundenkilometer. Dies hier ist ein bisschen langsamer. Aber es bewegt sich auf oder unter Wasser und schafft die unmöglichsten Kurven. Es kann alles, was ein Auto kann, nur nicht mit den Reifen quietschen.«
    »Warum aber die Abweichung von, sagen wir mal, konventionellen Tauchbootformen wie Untertasse-, Torpedo-oder Knollenform?«
    »Abgesehen von der Herausforderung wollte ich einfach etwas bauen, das man bei NUMA-Einsätzen benutzen kann und das doch leicht zu steuern ist.«
    »Funktioniert das Ding auch?«
    »Die Feldversuche sind gut verlaufen. Ich habe außerdem ein Transport- und Wasserungssystem konzipiert. Der Protoyp ist auf dem Weg in die Türkei. Ich fliege in einer Woche rüber, um bei der archäologischen Unterwasserausgrabung eines alten Hafens zu helfen, den man in Istanbul entdeckt hat.«
    »Eine Woche sollte genügen.«
    »Wofür?« Zavala wurde hellhörig.
    Austin reichte Zavala ein aufgeschlagenes Wissenschaftsmagazin. Der Artikel berichtete über die Arbeit eines Schiffes, das Eisberge einfing und sicherte, die die Öl- und Gasbohrinseln vor Neufundland gefährdeten.
    »Wie würde es dir gefallen, mich auf

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