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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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ungefähr alle hundert Meter. Carina war froh, als der Transporter nach ein paar Kilometern Stop-and-go den rechten Blinker setzte.
    Sie war nicht so begeistert, als sie durch ein heruntergekommenes Viertel mit Wohnhäusern und verlassenen Geschäftsstraßen fuhren, die an die Zeit der großen Depression erinnerten. Sämtliche Ladenfronten waren mit Graffiti besprüht, und im Rinnstein lag Müll. Die Menschen mit ihren stumpfen Gesichtern schienen von Drogen betäubt zu sein.
    Minuten später fuhren sie dann durch eine Gegend, die wie ein Kriegsgebiet aussah. Was einst ein lebendiges Geschäftsviertel gewesen sein mochte, bestand jetzt nur noch aus leer stehenden Läden, aufgegebenen Autowerkstätten und verriegelten Lagerhäusern. Verlassene Parkplätze waren von Unkraut überwuchert und mit Papierfetzen übersät.
    Carina ärgerte sich, dass sie keinen Kontakt zu dem Transporter aufnehmen konnte. Sie drückte auf die Hupe. Ridley streckte einen muskulösen Arm aus dem Fenster und winkte, aber der Transporter machte keinerlei Anstalten, rechts ranzufahren. Sie hielt Ausschau nach einer breiten Stelle in der Straße, um zu dem Transporter aufzuschließen, als dieser plötzlich auf einen mit Schlaglöchern übersäten Parkplatz einbog. Das Wort »Pizza« auf einem verblassten Schild an der Fassade eines baufälligen Backsteingebäudes war kaum noch zu erkennen.
    Carina erwartete, dass Ridley zu ihr käme und ihr sagte, dass sie sich verfahren hatten. Als er das nicht tat, wurde sie wütend. Sie umklammerte das Lenkrad, als wollte sie es herausreißen. Am Transporter rührte sich nichts. Sie überlegte, ob sie aussteigen sollte, aber nach einem Blick auf die heruntergekommene Umgebung entschied sie, es lieber nicht zu tun.
    Als sie gerade den Türknopf herunterdrücken wollte, kam eine Gestalt hinter einem alten Müllcontainer hervor, öffnete die hintere Wagentür und setzte sich auf den Rücksitz.
    »Hallo«, sagte der Mann mit sanfter, tiefer Stimme.
    Carina blickte in den Rückspiegel. Runde Augen starrten sie aus einem Babygesicht an. Es war der Pirat, den sie gesehen hatte, als sie gefesselt im Schiffscontainer gelegen hatte.
    Sie erstarrte vor Angst, war aber noch so geistesgegenwärtig, eine Hand nach dem Türgriff auszustrecken. In diesem Augenblick spürte sie etwas Kaltes im Nacken und hörte ein leises Zischen. Dann verlor sie das Bewusstsein, und ihr Kopf fiel nach vorn auf die Brust.
    Der Mann stieg aus dem Wagen und ging zur Heckseite des Transporters hinüber. Er klopfte an die Türen, die Sekunden später geöffnet wurden. Die Wachmänner leisteten keinen Widerstand, als er hineinkletterte und die Holzkiste inspizierte. Er sprach in ein Funkgerät. Kurz darauf bog ein Lieferwagen um die Ecke des verlassenen Gebäudes. Die Statue wurde schnell umgeladen, und im Gegenzug wurden vier schlaffe Körper aus dem zweiten Transporter hinübergeschafft.
    Der Mann mit dem Babygesicht ging zurück und betrachtete Carina. Wie schön und friedlich sie doch aussah. Er lockerte die Finger, mit denen er in wenigen Momenten ihr Herz zum Stillstand bringen könnte, schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Nachdem er seine Mordlust einigermaßen unter Kontrolle hatte, stieg er in den Laderaum des Transporters, der – dicht gefolgt von dem Lieferwagen – den Parkplatz verließ.

22
    Der Yukon fuhr auf den Parkplatz eines Yachthafens am Potomac River, und Austin stieg aus. Der zweite Agent war ihnen im NUMA-Jeep gefolgt. Er stellte das Fahrzeug ab, warf Austin die Schlüssel zu und stieg in das SUV.
    Flagg beugte sich aus dem Fenster. »Wir sollten uns irgendwann in Langley mal zum Essen treffen. Dann können wir Jake mit Geschichten aus dem Kalten Krieg langweilen.«
    »Damals waren wir furchtbar blöd«, sagte Austin kopfschüttelnd.
    Flagg lachte. »Und wir hatten verdammtes Glück.« Er legte den Gang ein und fuhr davon.
    Austin schlenderte an den Booten entlang. Ein paar Leute werkelten herum, doch ansonsten war es am Flussufer ziemlich ruhig. Er blieb stehen, um sich eine Motoryacht älteren Baujahrs anzusehen.
    Das Holzschiff mit dem weiß gestrichenen Rumpf war etwa fünfzig Fuß lang, und die Mahagonibeschläge hatte man auf Hochglanz poliert. Der Name am Rumpf lautete
LOVE-LY LADY
. Auf dem Deck saß ein Mann und las in einer Ausgabe der
Washington Post
. Als er Austin sah, legte er die Zeitung weg und erhob sich.
    »Was halten Sie von ihr?«, fragte der Mann.
    Austin liebte Oldtimer-Yachten und ihren

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