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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Sicherheitsvorschriften wohl ziemlich lax gehandhabt. Die Statue ist während des Transports natürlich besonders gefährdet. Ich habe mir erlaubt, für heute Vormittag eine Transportfirma zu bestellen und die Statue unter Bewachung wegzubringen. Die Leute dürften in Kürze hier sein. Natürlich nur, wenn Sie einverstanden sind.«
    Carina dachte über das Angebot nach. Je mehr Personen wussten, wo der
Navigator
war, desto gefährlicher wurde die Sache.
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen«, sagte Carina. »Ich nehme Ihr Angebot gerne an.«
    »Gut. Das wäre also erledigt. Ich weiß, es ist eigentlich noch zu früh, aber ich schlage vor, auf diesen Erfolg zu trinken.«
    Er gab dem Diener ein Zeichen, der daraufhin den Koffer auf einem Regal abstellte und den Deckel öffnete. Dann nahm er eine Flasche Moët heraus, entkorkte sie, schenkte drei Champagnergläser voll und reichte sie den Anwesenden.
    Sie stießen an, und Baltazar brachte einen Toast aus. »Auf den
Navigator!
«
    Austin musterte Carinas Gönner. Er sah aus wie aus Stein gemeißelt. In dem schwarzgrauen Nadelstreifenanzug steckte der muskulöse Körper eines Ringers. Trotz der breiten Schultern schien der Kopf auf dem kräftigen Hals zu groß für den Körper zu sein.
    Baltazar bemerkte Austins forschenden Blick nicht. Er konnte die Augen nicht von Carina abwenden und schien jeder ihrer Bewegungen zu folgen. Austin fand jedoch, dass sich hinter seinem warmen Lächeln eine gewisse Feindseligkeit verbarg. Er fragte sich, ob Baltazar wohl an Carina interessiert war und deshalb Austins Freundschaft mit der hübschen Italienerin missbilligte.
    Der Diener sammelte die leeren Champagnergläser ein.
    Die anderen richteten ihre Aufmerksamkeit gerade auf die Statue, weshalb ihnen entging, dass er Carinas Glas in eine Plastikhülle steckte, bevor er es in den Koffer zurücklegte.
    Dann ging er zu Baltazar und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    Kurz darauf warf dieser einen Blick auf die Uhr und erklärte, dass er jetzt gehen müsse.
    Carina begleitete ihn zur Tür. Als sie zurückkam, entschuldigte sie sich bei Kurt dafür, jetzt nicht mehr Zeit für ihn zu haben, aber sie musste die Statue für den Transport vorbereiten. Sie vereinbarten, telefonisch Kontakt zu halten und sich später zu treffen, um nach Virginia zu dem Fotografen vom
National Geographic
zu fahren.
    Ein schwarzer Yukon mit dunkel getönten Scheiben parkte dicht neben Austins Jeep. Ein Blick auf das Nummernschild verriet Austin, dass es ein Regierungsfahrzeug war.
    Seine Schlussfolgerung wurde bestätigt, als sich die Hecktür des Yukon öffnete und ein Mann im dunkelblauen Anzug mit Sonnenbrille ausstieg und Austin eine Dienstmarke unter die Nase hielt.
    »Jemand möchte Sie sprechen.«
    Austin nahm nicht gern Befehle von Fremden mit schlechten Manieren entgegen. Er lächelte. »Wenn Sie nicht ganz schnell diese Spielzeugmarke aus meinem Gesicht nehmen, werden Sie es bereuen.«
    Austin erwartete eine feindselige Reaktion, aber zu seiner Überraschung lachte der Mann nur und wandte sich an jemanden in dem SUV. »Sie hatten recht, Ihr Mann ist ein harter Knochen.«
    Ein Lachsalve drang aus dem Wageninneren. Eine Stimme, die Austin schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gehört hatte, rief: »Gehen Sie lieber nicht zu nah ran, sonst beißt er.«
    Austin spähte in den Wagen und sah einen großen Mann am Steuer sitzen. Er rauchte eine Zigarre und hatte ein spitzbübisches Grinsen in dem breiten Gesicht.
    »Zum Teufel, ich hätte es mir denken können, dass du das bist, Flagg. Was führt dich von Langley hierher?«
    »Ein paar Leute aus den höchsten Regierungskreisen haben mich gebeten, dich aufzulesen. Steig ein. Jake kann uns in deinem Wagen folgen.«
    Austin warf dem anderen Mann die Schlüssel des Jeeps zu und stieg in den Yukon. Bei mehreren CIA-Einsätzen hatte er schon mit John Flagg zusammengearbeitet, doch hatte er seinen früheren Kollegen seit Jahren nicht mehr gesehen. Der Wampanoag-Indianer aus Martha’s Vineyard arbeitete als Krisenfeuerwehr hinter den Kulissen und zeigte sich nur selten in der Öffentlichkeit.
    Austin schüttelte ihm die Hand und sagte: »Wo fahren wir hin?«
    Flagg grinste. »
Du
wirst auf eine Bootstour gehen.«

21
    Zwanzig Minuten, nachdem Austin in dem Yukon davongefahren war, erreichte der Transporter das Smithsonian-Lagerhaus. Carina war erleichtert, als sie den unauffälligen Lastwagen heranfahren sah. Sie hatte den Einfallsreichtum und die Entschlossenheit der

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