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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Motiv wiederholte. Eine horizontale Linie mit einem Z, das an beiden Enden nach innen zeigte.
    »Dieses Zeichen habe ich schon in ihrem Buch gesehen.«
    Austin war so auf das Detail fixiert, dass er den überraschten Ausdruck auf Saxons Gesicht nicht bemerkte. »Das ist richtig. Ich glaube, es symbolisiert ein Schiff aus Tarschisch.«
    »Sie haben ähnliche Motive in Südamerika und im Heiligen Land gefunden.«
    Ein gequälter Ausdruck trat in Saxons graue Augen. »Meine Kritiker sagen, das sei Zufall.«
    »Banausen«, erwiderte Austin.
    Austin betrachtete das runde Medaillon, das die Figur um den Hals trug. Ein Pferdekopf und eine Palme mitsamt Wurzelwerk waren darin eingraviert. »Auch das habe ich in Ihrem Buch gesehen. Das Pferd und die Palme.«
    »Das Pferd ist das Zeichen für Phönizien, und der Baum symbolisiert eine Kolonie.«
    Wie jemand, der Blindenschrift las, glitt Austin mit den Fingern über ein paar kleine Erhebungen unter der Palme. Er wollte gerade eine Frage stellen, als eine weibliche Stimme erklang.
    »Wie sind Sie hier hereingekommen?«
    Carina stand mit fassungsloser Miene im Eingang.
    Lächelnd versuchte Saxon ihren stechenden Blick zu besänftigen. »Ich verstehe, dass Sie wütend sind, Miss Mechadi.
    Geben Sie nicht dem Wachmann die Schuld. Ich habe ihm meinen Mitgliedsausweis vom Explorer Club gezeigt. Er ist übrigens echt.«
    »Den können Sie sich sonstwohin stecken«, sagte Carina.
    »Woher wussten Sie, dass die Statue hier steht?«
    »Ich habe meine Quellen.«
    Sie ging zur Kamera. »Fotos von der Statue werden in einem Buch veröffentlicht, das wir auf der Tournee verkaufen wollen. Sie sind nicht befugt, Bilder davon zu machen.«
    Saxon blickte über Carinas Schulter und sein Gesichtsausdruck verwandelte sich schlagartig. Das Lächeln verschwand, und er fletschte wie ein wütender Pitbull die Zähne.
    »
Baltazar
«, knurrte er.
    Der Minenmagnat war durch die Tür getreten. Ein junger Mann, der hinter ihm kam, trug einen Lederkoffer. Baltazar ging auf Carina zu.
    »Schön, Sie zu sehen, Miss Mechadi.« Er streckte Saxon seine Hand entgegen. »Viktor Baltazar. Ich glaube, wir hatten noch nicht das Vergnügen.«
    Saxon schlug nicht ein. »Tony Saxon. Sie haben versucht ein Boot zu kaufen, das ich gebaut hatte, um über den Pazifik zu segeln.«
    »O ja«, sagte Baltazar ungerührt. »Ich wollte es einem Museum vermachen. Ich habe aber gehört, es sei verbrannt. Wirklich schade.«
    Saxon wandte sich an Carina. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, Miss Mechadi. Ich hoffe, Sie vergessen unser Gespräch in der Botschaft nicht.« Er packte seine Sachen zusammen und schulterte das Stativ. Mit einem letzten drohenden Blick zu Baltazar marschierte er zur Tür und verließ das Lagerhaus.
    Carina schüttelte frustriert den Kopf. »Tut mir leid, wenn ich überreagiert habe. Dieser Mann bringt mich wirklich zur Raserei. Aber genug davon. Kurt, ich möchte dir Viktor Baltazar vorstellen, dessen Stiftung unsere Tournee sponsert.«
    »Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Mr. Austin. Miss Mechadi hat mir davon berichtet, wie Sie die Kaperung vereitelt haben. Danke, dass Sie diese bemerkenswerte junge Frau und die Kunstschätze retten konnten.«
    »Carina hat mir von Ihrer großzügigen Stiftung erzählt«, sagte Austin.
    Baltazar machte eine wegwerfende Handbewegung und wandte sich der Statue zu.
    »Endlich. Der
Navigator
. Wirklich bemerkenswert. Ich beglückwünsche Sie zu der Entscheidung, Sie zum Kernstück der Ausstellung zu machen, Miss Mechadi.«
    »Es lag nahe«, sagte Carina. »Selbst mit beschädigtem Gesicht strahlt er noch Würde und Intelligenz aus. Außerdem umgibt ihn etwas Geheimnisvolles.«
    Baltazar nickte. »Was halten
Sie
von unserem stummen Freund, Mr. Austin?«
    Dieser dachte jedoch noch immer an sein Gespräch mit Saxon. »Vielleicht wäre er ein bisschen gesprächiger, wenn wir ihm die richtigen Fragen stellen würden.«
    Baltazar warf Austin einen seltsamen Blick zu und wandte sich wieder der Statue zu. Er ging einmal herum, während er jeden Quadratzentimeter der Bronze in Augenschein nahm.
    »Haben Sie Experten hinzugezogen?«, fragte er Carina.
    »Noch nicht. Die Statue soll ins Smithsonian gebracht werden, um sie für die Tournee vorzubereiten.«
    »In Anbetracht der Tatsache, dass jemand versucht hat, die Statue zu stehlen, bin ich ein wenig um ihre Sicherheit besorgt«, sagte Baltazar. »Wie der unerlaubte Besuch von Mr. Saxon zeigt, werden die

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