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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Kaperer am eigenen Leib erfahren. Die Hecktüren des Transporters klappten auf, und zwei Männer in grauen Uniformen und mit identischen Baseballkappen kletterten heraus. Einer setzte die Laderampe in Bewegung, der andere lud einen Rollwagen und eine Holzkiste aus. Der Fahrer stieg aus dem Führerhaus und gesellte sich mit einem vierten Mann dazu.
    »Sie müssen Miss Mechadi sein«, sagte er mit gemächlichem Südstaatenakzent. »Mein Name ist Ridley. Ich bin für die Horde Gorillas hier verantwortlich. Tut mir leid, dass wir uns verspätet haben.«
    Ridley war ein stämmiger Typ mit blondem Marinehaarschnitt. Er und seine Leute trugen Handwaffen in Holstern und Funkgeräte am Gürtel.
    »Sie müssen sich nicht entschuldigen«, sagte Carina. »Ich bin gerade erst mit dem Verpacken der Statue fertig geworden.«
    Sie ging voran in das Lagerhaus. Ridley grinste, als er die Figur sah, die von Kopf bis Fuß in Polstermaterial gewickelt und verschnürt worden war. »Huuh! Sieht aus wie ‘ne Riesenwurst.«
    Carina lächelte über den passenden Vergleich. »Die Statue ist über zweitausend Jahre alt. Sie ist schon etwas beschädigt, also wollte ich alles tun, um sie zu schützen.«
    »Sollte nur ein Scherz sein, Miss Mechadi. Wir passen gut auf sie auf.«
    Ridley steckte Daumen und Zeigefinger in den Mund und stieß einen durchdringenden Pfiff aus. Die Männer kamen ins Lagerhaus, stellten die Holzkiste auf den Rollwagen und kleideten sie mit zusätzlicher Polsterung aus. Sie legten Tragriemen um die Statue, hoben sie vorsichtig in die Kiste und fuhren den beladenen Wagen wieder hinaus. Die Laderampe wurde hochgefahren, und die Packer schoben die Kiste in den Transporter.
    Zwei der Packer blieben hinten. Einer setzte sich mit einem Gewehr auf die Kiste, als wollte er eine Postkutsche bewachen. Der andere klappte die Türen zu, und Carina hörte, wie sie von innen verschlossen wurde. Der Fahrer setzte sich hinter das Lenkrad, und Ridley kam mit einem Klemmbrett zu Carina.
    Sie kritzelte ihre Unterschrift auf das Formular und gab es Ridley zurück.
    »Dort steht mein Wagen«, sagte sie. »Ich folge Ihnen zum Smithsonian.«
    »Nicht nötig, Miss Mechadi. Wir kennen den Weg und kümmern uns um alles. Sie können ruhig wieder an Ihre Arbeit gehen.«
    »Das
ist
meine Arbeit«, sagte sie entschieden.
    Ridley schaute grimmig drein, als er Carina nachblickte, wie sie zu ihrem Wagen ging. Er fluchte leise und stieg in das Führerhaus, wo er sein Handy nahm und telefonierte. Nach dem kurzen Gespräch wandte er sich an seinen Kollegen und bellte: »Fahr los!«
    Mit Carina im Schlepptau verließ der Transporter den Lagerhauskomplex und bog auf die Straße ein. Die Fahrzeuge schlängelten sich durch die Vorstädte in Maryland. Carina entspannte sich. Ridleys Männer schienen fähig und tüchtig zu sein. Die Aktion war ja fast schon militärisch organisiert.
    Obwohl sie keine Schusswaffen mochte, beruhigte sie die Tatsache, dass die Packer damit ausgerüstet waren. Anders als die schutzlosen Crewmitglieder auf dem Containerschiff könnten sie sich in einem Kampf behaupten.
    Carina kannte sich zwar in Washington aus, doch die Vorstädte bildeten ein seltsames Straßengewirr, das nur aus Geschäften und Wohnungen zu bestehen schien. Der Transporter fuhr an Supermärkten, Tankstellen und Wohnanlagen vorbei. Sie dachte, dass sie vielleicht den Beltway oder irgendeine andere Route nehmen würden, die in Richtung Zentrum führte, und war überrascht, als der Laster vor einem Haushaltswarenladen anhielt.
    Ridley stieg aus und kam zu ihr herüber.
    »Alles in Ordnung, Miss Mechadi?«
    »Ja. Gibt es ein Problem?«
    Er nickte. »Hab im Radio gehört, dass auf dem Highway Richtung Zentrum Chaos herrscht. Ein Lastwagen ist umgekippt, und der Verkehr staut sich kilometerweit. Wir sollten lieber einen Schleichweg nehmen, um in die Stadt zu kommen. Also dachte ich, ich warne Sie lieber vorher.«
    »Das ist nett von Ihnen. Ich pass auf, dass ich Sie nicht verliere.«
    Ridley schlenderte zum Transporter zurück, als hätte er alle Zeit der Welt, und stieg wieder ein. Dicht gefolgt von Carina fuhr der Laster weiter. Sie hatte nichts von einem Unfall oder Stau gehört, aber sie war wohl mit ihren Gedanken woanders gewesen. Sie schaltete das Radio aus und konzentrierte sich auf den Transporter.
    Der Laster fuhr auf eine Umgehungsstraße, an der sich Bekleidungsgeschäfte und Fast-Food-Läden aneinanderreihten. Wegen der Ampeln stockte der dichte Verkehr

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