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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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gemacht.«
    In den nächsten zwanzig Minuten berichtete Nickerson äußerst detailliert von der Entdeckung des Jefferson-Dokuments in der Amerikanischen Philosophischen Gesellschaft und von der Entzifferung der darin enthaltenen Geheimbotschaft.
    Als er zum Schluss gekommen war, wartete er auf Austins Reaktion.
    »Mal sehen, ob ich alles verstanden habe«, sagte Austin.
    »Eine Bibliothekarin einer Organisation, die von Benjamin Franklin gegründet wurde, stößt zufällig auf ein verlorenes Dokument, in dem ein verschlüsselter Briefwechsel zwischen Thomas Jefferson und Meriwether Lewis enthalten ist. Jefferson teilt Lewis mit, dass er glaubt, die Phönizier seien in Nordamerika gewesen und hätten eine heilige Reliquie in König Salomons Goldmine versteckt. Lewis schreibt zurück, dass er sich auf den Weg macht, um sich mit Jefferson zu treffen. Doch unterwegs kommt Lewis zu Tode.«
    Nickerson stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich weiß, dass es völlig verrückt klingt.«
    »Was hat diese verrückte Geschichte mit der NUMA zu tun?«
    »Bitte gedulden Sie sich noch etwas, bis ich Ihnen meine Motive dargelegt habe.« Er reichte Austin ein dickes Notizbuch. »Das sind Kopien des Jefferson-Dokuments und der entzifferten Botschaften. Das Material wurde als quellengetreu klassifiziert.«
    Austin klappte das Notizbuch auf und las, was Jefferson in gestochener Handschrift geschrieben hatte. Nachdem er mehrere Seiten weitergeblättert hatte, sagte er: »Sind Sie sich auch ganz sicher, dass dieses Material authentisch ist?«
    »Das Jefferson-Dokument ist echt. Ob der Inhalt historisch korrekt ist, müsste noch geklärt werden.«
    »Auf jeden Fall würde diese Entdeckung alle bisherigen Annahmen über den Haufen werfen«, sagte Austin. »Haben Sie irgendeine Vorstellung, worum es sich bei der Reliquie handeln könnte?«
    »Einige Fachleute, die das Material gesichtet haben, vermuten, dass es die Bundeslade sein könnte. Was meinen Sie dazu?«
    »Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Bundeslade während der babylonischen Gefangenschaft anlässlich der Plünderung Jerusalems vernichtet wurde. Aber ich habe auch gehört, dass sie unter einem riesigen Trümmerhaufen in einer afrikanischen Mine liegen soll. Die Äthiopier behaupten, sie besäßen sie, aber nur wenige Menschen haben sie gesehen. Ob es nun die Bundeslade ist oder nicht, dieser Fund wird auf jeden Fall wie eine Bombe einschlagen.«
    »Richtig. Die Lade könnte inzwischen größtenteils zu Staub zerfallen sein. Wir wissen nur, dass das, was nach Nordamerika gebracht wurde, Jefferson große Sorgen bereitet hat.«
    »Sie klingen ebenfalls sehr besorgt.«
    »Das bin ich auch. Ihre Metapher mit der Bombe ist leider äußerst treffend.«
    »Machen Sie sich Sorgen wegen möglicher Schatzjäger?«
    »Nein. Wir machen uns wegen einer möglichen Feuersbrunst Sorgen, die im Nahen Osten beginnt und sich über Europa, Asien und Nordamerika ausbreitet.«
    Austin tippte auf den Umschlag des Notizbuchs. »Wie soll das hier eine Feuersbrunst auslösen?«
    »Die Entdeckung könnte von gewissen Gruppen als Zeichen gedeutet werden, dass Salomons dritter Tempel erbaut werden muss, um die Reliquie zu beherbergen. Und für den Bau eines neuen Tempels wäre die Zerstörung der Moschee auf dem Tempelberg nötig, der drittheiligste Ort des Islam.
    Schon ein bloßes Gerücht über diesen Fund könnte bei Moslems auf der ganzen Welt heftigste Reaktionen auslösen. Sie würden die Neuigkeit von der Entdeckung in Nordamerika als Verschwörung der USA betrachten. Man würde den Vereinigten Staaten vorwerfen, antiislamische Gruppen zu stärken, um etwas vernichten zu können, das dem Islam heilig ist. Danach würden alle bisherigen Konflikte in dieser Region wie ein Spaziergang im Park wirken.«
    »Sind diese Überlegungen nicht etwas voreilig? Wir wissen doch noch gar nicht, was es mit dieser heiligen Reliquie auf sich hat.«
    »Das spielt auch überhaupt keine Rolle. Hier geht es nur um die Wahrnehmung. Erst vor wenigen Jahren wurde die Geburt eines roten Kalbes in Israel von einigen Leuten als Beginn einer Kette von Ereignissen gedeutet, an deren Ende die Vernichtung der Welt stehen soll. Dabei war es nur eine blöde Kuh, verdammt noch mal!«
    Austin dachte über Nickersons Worte nach. »Weshalb machen Sie sich schon jetzt so große Sorgen?«
    »Weil zu viele Leute von diesem Dokument wissen.
    Wir geben uns größte Mühe, damit nichts durchsickert, aber irgendwann wird etwas an

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