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Höllental: Psychothriller

Höllental: Psychothriller

Titel: Höllental: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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wusste.
    Als er ins Haus zurückkehrte, klingelte sein Handy. Er hatte es in der Küche liegen lassen und schaffte es nicht mehr rechtzeitig. Die Meldung auf dem Display verriet ihm, dass Tobias Schollerer dreimal versucht hatte, ihn zu erreichen. Er rief ihn umgehend zurück.
    »Wie geht es dir?«, fragte Tobias.
    »Geht schon, danke. Hab nur schlecht geschlafen. Wie kann ich dir helfen?«
    »Kannst du ins Krankenhaus kommen?«, fragte Tobias.
    »Du bist im Dienst? Gestern sagtest du doch, du hättest eine Freischicht!«
    »Hätte ich auch gehabt, aber ich wollte bei der Identifikation der Leiche dabei sein. Deshalb will ich auch mit dir sprechen. Kannst du kommen?«
    »Ich warte noch, bis Anais da ist. Sie hat heute die Frühschicht im Laden. Dann kann ich kommen.«
    Sie verabredeten ein Treffen in einer halben Stunde in der Cafeteria. Roman befreite seinen alten Geländewagen von Schnee und Eis. Währenddessen traf Anais ein, seine Mitarbeiterin. Er setzte sie kurz ins Bild und fuhr dann los. Tobias hatte besorgt geklungen. Was auch immer er herausgefunden hatte, es schien wichtig zu sein.
    An der amerikanischen Kaserne im Ort bog Roman rechts ab, um den üblichen Stau in der Innenstadt zu umfahren. Zehn Minuten später erreichte er die Klinik. Auf dem weitläufigen Parkplatz war ein Mitarbeiter immer noch damit beschäftigt, Schnee zu räumen. Roman parkte in der Nähe des Eingangs. Er hatte Tobias schon einige Male hier besucht und kannte sich aus. Als er im Foyer nach rechts in Richtung der Cafeteria abbiegen wollte, öffneten sich die Fahrstuhltüren, und Tobias trat heraus. Wie immer in Weiß, jedoch ohne Kittel.
    Sie begrüßten sich.
    »So richtig fit siehst du nicht aus«, sagte Tobias, nachdem er ihn gemustert hatte.
    »Herzlichen Dank für das Kompliment.«
    Sie gingen nebeneinander den Gang hinunter.
    »Scherz beiseite«, sagte Tobias. »Wie war deine Nacht?«
    Roman zuckte mit den Schultern. »Hab kaum geschlafen, aber das ist ja kein Wunder, oder?«
    Bevor sie die Cafeteria erreichten, bog Tobias unvermittelt nach rechts in einen Gang ab.
    Roman stoppte kurz, folgte ihm dann aber.
    »Ich dachte, wir wollten einen …«, begann er.
    »Du weißt, dass du auf deinen Arzt hören musst, oder«, unterbrach Tobias ihn und bog an einem Schild ab, auf dem Röntgenabteilung stand.
    »Was? Ich verstehe nicht.«
    Tobias hielt eine Tür auf. »Rein mit dir, und zwar sofort. Dein Arm muss untersucht werden.«
    »Blödsinn. Meinem Arm geht es schon viel besser.«
    »Quatsch nicht rum, zieh dein Hemd aus. Allein wie du den Arm hältst, verrät mir alles.«
    Roman schüttelte den Kopf und betrat den Vorraum. »Ich fasse es nicht! Hast du mich deswegen hierhergerufen?«
    »Unter anderem auch deswegen, ja. Freiwillig wärst du ja nicht gekommen. Warte kurz.« Tobias besprach mit der diensthabenden Schwester sein Anliegen und bekam die Erlaubnis, sich selbst um den Patienten zu kümmern. Er lotste Roman in Behandlungsraum drei. »Aber nicht nur deswegen. Der Vorfall in der Pathologie war wirklich merkwürdig, aber davon hätte ich dir auch am Telefon berichten können.«
    »Schön, dass du es vorgezogen hast, mich zu einem Kaffee einzuladen«, sagte Roman sarkastisch.
    »Heul nicht rum, den können wir danach immer noch trinken. Los, mach den Oberkörper frei.«
    Roman begann, sein Hemd aufzuknöpfen. »Und was war nun in der Pathologie?«
    »Leitenbacher war schon um elf mit den Eltern des Mädchens da … Die kommen aus Augsburg«, sagte Tobias, der an einem Schreibtisch saß und den Patientenbogen ausfüllte.
    »So schnell?«
    Tobias zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, wie er das macht. Der Mann ist und bleibt ein Rätsel. Jedenfalls hat er sich während der Identifikation wie die Axt im Wald aufgeführt. Aber dann gab es einen Zwischenfall.«
    Tobias erhob sich und führte Roman, der jetzt mit freiem Oberkörper dastand, in einen abgetrennten Bereich des Raumes. Vor ihm öffnete sich ein matt beleuchtetes Loch, vor dem eine Art Liege auf ihren Einsatz wartete.
    »Was ist das denn?«, fragte Roman. »Ich dachte, ich werde geröntgt.«
    »Dass der Arm nicht gebrochen ist, wissen wir, also brauchen wir nicht zu röntgen. Verletzungen des Bandapparats oder der Muskulatur sehen wir nur hier im Kernspin, also halt die Klappe und leg dich auf den Tisch.«
    »Ich werde dich verklagen«, maulte Roman, tat aber, was von ihm verlangt wurde.
    Tobias positionierte ihn auf der Liege.
    »Und weiter?«, fragte Roman.
    »Die

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