Höllental: Psychothriller
mich hier nicht sehen. Ich bin mir sicher, dass er mich verfolgt … Er verfolgt uns alle. Wenn die Wahrheit nicht herauskommen soll, muss er uns aus dem Weg räumen. Verstehst du? Es geht nicht anders, er muss uns aus dem Weg räumen. Aber mach dir keine Sorgen, ich werde das verhindern. Ich habe alles, was ich brauche, um ihn jetzt endlich dranzukriegen.«
Mara hatte Angst vor Bernd. Etwas stimmte ganz gewaltig nicht mit ihm. »Bernd, bitte, lass uns doch in Ruhe darüber reden, ja? Komm mit rein. Und dann erzählst du mir alles. Im Moment sind wir alle ziemlich verwirrt wegen Laura, aber das …«
»Nein«, fuhr er dazwischen, »ich habe keine Zeit mehr, verdammt noch mal. Ich bringe ihn noch heute Nacht zur Strecke. Er hat Laura auf dem Gewissen, dieses miese Schwein.«
Mara streckte ihre Hand aus und berührte ihn an der Schulter.
Plötzlich tauchten die Scheinwerfer eines Autos auf der Straße auf.
Bernd erschrak. Er riss sich von Roman los und stieß Mara von sich. Sie fiel hin, schlug hart auf die Kante des Bürgersteigs und schrie laut auf.
Bernd rannte fort und verschwand in der Dunkelheit.
Ihr langes naturblondes Haar bildete einen dichten Vorhang, während sie über seinem Becken hockte und ihn mit dem Mund bearbeitete. Ricky konnte weder seinen eigenen Schwanz noch Esthers Gesicht sehen, nur ihren Kopf, der in gleichmäßigem Rhythmus auf und ab pumpte. Sie war sich für einen Blowjob nie zu schade und gab sich richtig Mühe, aber heute konnte er es einfach nicht genießen. Esther zu sagen, dass sie aufhören solle, brachte er aber auch nicht über sich. Ricky ließ sie machen, und sein Stöhnen war echt, als er endlich kam. Doch zwei Sekunden später waren Glücksgefühl und Entspannung bereits wieder verpufft.
Esther verschwand im Bad. Er sah ihr nach, wie sie nackt aus dem Zimmer tappte. Im Gegensatz zu seinen letzten beiden Freundinnen war sie eigenwillig und mindestens genauso intelligent wie er. Sie mochte es, wenn es beim Sex etwas härter zuging. Das hatte ihn anfangs irritiert, weil nicht er, sondern sie die Härte vorgab. Doch nach dem ersten Schreck fand er nun richtig Spaß daran.
Nur eben heute nicht.
Ricky zog sich die Decke über den Körper und verschränkte die Arme unterm Kopf. Er war durcheinander. Kein Gedanke ließ sich lange genug fassen, um ihn zu Ende zu denken. Und immer waren sofort neue da, einer schwerwiegender als der andere. Er ahnte, was ihn in den nächsten Tagen erwartete. Nur weil man ein paar Tage lang Konsequenzen ignorierte, hieß das nicht, dass sie auch wirklich verschwanden. Probleme dieser Art taten das nie.
Wie hatte er auch nur so blöd sein können.
Die Antwort darauf kannte er: Es war einfach gewesen, und er hatte gedacht, es würde noch eine ganze Weile so weitergehen. Aber da hatte er sich gründlich getäuscht. Um mit einem Filmtitel zu sprechen: Die fetten Jahre waren vorbei. Bei solch düsteren Zukunftsaussichten konnte er im Bett kaum mit Höchstleistungen rechnen.
Er hörte im Bad die Klospülung, kurz darauf kam Esther zurück – immer noch nackt. Sie war in diesen Dingen absolut schamlos, noch etwas, was Ricky gut an ihr gefiel.
Ihr Blick gefiel ihm allerdings gar nicht. Sie blieb vor dem Bett stehen, sah ihn an und schien zu überlegen, was sie tun sollte. Schließlich glitt sie mit einer katzenhaften Bewegung zu ihm unter die Decke, griff nach seinem müden und mickrig gewordenen Schwanz, umschloss ihn mit ihrer Hand und drückte kräftig zu. Es tat weh.
»Hey«, sagte Ricky und zuckte zusammen.
»Wenn du keinen Bock hast, dann sag es mir bitte vorher. Die Arbeit hätte ich mich gern gespart.«
Sie klang verärgert. Natürlich hatte sie es bemerkt. Sie war schließlich nicht dumm. Plötzlich ging ihm auf, dass er Esther eigentlich gar nicht so gut kannte und nicht wusste, wozu sie fähig war, wenn man sie reizte.
»Tut mir leid, Süße«, sagte er und streckte eine Hand nach ihr aus, doch sie wich zurück, schüttelte den Kopf und ließ nun seinen Schwanz los.
»Wenn du denkst, du kannst mich benutzen, wann immer es dir passt, hast du dich geschnitten«, sagte sie scharf. Den Ausdruck in ihren Augen kannte er noch nicht. Hatte er sie etwa verletzt?
»Nein, das denke …«
Sie schnitt ihm das Wort ab. »Glaubst du etwa, es geht mir nur darum? Du hast gerade deine ehemalige Freundin zu Grabe getragen und tust so, als ginge es dich nichts an. Bei anderen mag das funktionieren, aber nicht bei mir. Ich sehe und spüre doch, wie es
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