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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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ausgetrocknete Land fuhren , dachte er an Romaine, die ein Pferd retten wollte und dabei getötet wurde .

25

    „Und, war’s so schlimm?“, hatte Catherine am Morgen gefragt, doch Sophie war wortlos im Badezimmer verschwunden.
    Nach Sophies Stretching und Catherines Frühstück, bestehend aus Eiern und Speck, Toast mit Butter und Marmelade, waren sie schließlich kurz nach zehn aufgebrochen. Sophie trug dasselbe Kleid wie gestern und Catherine hatte statt des Blumen-T-Shirts ein genauso enges uni-grünes T-Shirt mit weitem Ausschnitt angezogen. Statt der Trekking-Sandalen von gestern hatte sie blaue Birkenstocks an den Füßen.
    „Weißt du, woran ich dauernd denken muss?“ sagte Sophie auf einmal.
    N icht schon wieder, dachte Catherine.
    „Wenn wir ankommen, ist Toby vielleicht gar nicht da und wir haben den ganzen Weg umsonst gemacht.“
    Catherine sah kurz zu Sophie hinüber. Was sollte sie darauf erwidern?
    „Oder, was wäre, wenn Toby uns bewusst zu sich lockt?“
    „Sophie! Hör’ auf!“
    „Stell’ dir vor, es gibt diese Farm gar nicht und...“
    „Schluss jetzt damit!“
    „Ich meine, es könnte doch sein!“
    „Ach, Sophie...“ Sophie litt unter Paranoia, das war ihr noch nie so deutlich geworden wie auf dieser Reise. Catherine setzte ein zuversichtliches Lächeln auf. Durch die heruntergelassenen Scheiben wehte heiße Luft herein.
    „Ich weiß schon“, Sophie ließ nicht locker, „du hältst mich für paranoid.“
    „Quatsch.“
    „Doch. Warum kannst du es nicht ehrlich sagen?“
    „Aber es stimmt doch gar nicht. Ich halte dich doch gar nicht für paranoid.“
    „Das glaube ich dir nicht.“
    „Dann lass’ es eben.“
    „Punkt? Oder?“
    „Gut, ja, ich halte dich für paranoid!“, gab Catherine verärgert zu. „Und ich mache mir deinetwegen Gedanken, dass wir heute ein Zimmer zum Übernachten finden.“
    „Wusste ich’s doch!“ Sophies Gesicht nahm einen triumphierenden Ausdruck an. „Immer deine Bedenken! Warum kannst du nicht mal was positiv sehen?“
    „Wie war’s denn gestern? Hast du das schon vergessen? Vier Motels hatten kein Zimmer mehr!“
    „Ach, das war doch eine Ausnahme“, Sophie zupfte an ihren Haaren . Catherine hätte sie ihr in dem Moment am liebsten ausgerissen. Morgen Abend oder spätestens übe rmorgen wären sie auf der Farm.
    Sophie hörte noch immer nicht auf, p rovozierte weiter, „meinst du, es macht Spaß, mit so einem Miesepeter unterwegs zu sein?“
    Catherine ging hoch .
    „Warum bist du denn nicht allein gefahren?“
    „Warum wohl!“ Sophie genoss es sichtlich , „ich wollte dich aus deiner langweiligen Welt herausreißen! Du hättest doch die ganze Zeit an der Uni oder im Zimmer rumgehockt! Du hast ja sogar jetzt Bücher dabei! So lernst du nie einen Typen kennen ! “
    Catherine wollte l osschreien, auf die Bremse treten oder Sophie eine schallende Ohrfeige verpassen , aber s ie schluckte eine gehässige Antwort und ihre Wut hinunter, presste die Lippen zusammen und ärgerte sich, dass sie Verständnis für Sophie hatte. Im Grunde war Sophie ein unsicherer Mensch, der seiner Angst durch solche Ausbrüche Luft verschaffte. Manchmal kotzte sie es an, dass sie das alles so leicht durchschaute ...
    „Warum starrst du mich so an?“, Sophie sah zu ihr herüber.
    „Nichts“, entgegnete Catherine und bemerkte, dass sie eine Ortschaft erreicht hatten. Staubige Häuser, trockene Vorgärten und ein BP-Schild. Sie bog in die Tankstelleneinfahrt ein, stellte den Motor ab und stieg aus.
    „Hi!“, sagte eine Stimme hinter ihr.
    Catherine drehte sich um und blickte direkt in den Lichtreflex eines Brillenglases. Die Frau lächelte freundlich. Sie sah aus wie eine dieser ländliche n Hausfrau en hier, um die fünfundvierzig, die entweder zu geizig oder zu gleichgültig war, um sich vorteilhaft zu kleiden. Sie trug karierte Shorts unter denen ihre weißen , etwas dicklichen Beine hervor schauten . In den Hosenbund hineingesteckt hatte sie ein blassgelbes Poloshirt. Ihre Stirn war gefurcht, ihre Haut sah fahl aus, ein wenig teigig. Und die Brille war viel zu groß und zu eckig.
    „Hi“, grüßte Catherine. Ein Blick auf die Tanksäule sagte ihr, dass sie noch länger hier stehen müsste. Das Benzin lief extrem langsam ein.
    „Wohin geht’s?“ fragte die Frau, die nun neben ihr den Tankdeckel eines alten Pritschenwagens aufschraubte. Das braune Haar war leicht gewellt und a m Ansatz wuchs es grau nach.
    „Nach Blackall“, gab Catherine

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