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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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geschultertem Gewehr. Jetzt erst begriff Catherine.
    „Morgen?!“, rief sie und wollte Archie nach lauf en. Doch sie konnte sich nicht rühren. Ihre Beine gehorchten ihr nicht mehr. „Morgen?“, konnte sie nur noch müde wiederholen.
    Archie wandte sich um. „ Das wird schon klappen .“ Er lachte unbeschwert, und Catherine verließ der Mut. Plötzlich wurde ihr schwindlig.
    „Kommen Sie, ein Tee wird Ihnen gut tun.“ Mae hakte sie unter.

36

    Aus dem Kühlschrank neben der Bürotür nahm Shane ein Bier, schaltete das Licht aus und ließ sich auf seinem Schreibtischsessel nieder. Sorry. Romaine war von Romaine Stavarakis geschrieben worden. Sie hatte Barry Geld angeboten. Romaine war inzwischen tot und Barry besaß ein neues Pferd. Jane hatte zugegeben, sich an Barry gerächt zu haben. Hatte sie sich auch an Romaine gerächt? Mike Carney, der Schafscherer, hatte an jenem Samstag mehr als vierzig Schafe weniger als sonst geschoren, keinen Zeugen für den Abend, doch welches Motiv? Ed hatte zwar ein Alibi, trotzdem schien er nicht die volle Wahrheit zu sagen. Der dubiose George war von niemandem gesehen worden. Und schließlich Alan Hall. Er präsentierte sich als verständnisvoller und nachsichtiger Lie bhab er, hatte Romaine, obwohl er von ihren Schulden wusste, sogar den Safeschlüssel anvertraut, wollte sie aber nicht heiraten. Nichts, was sie die letzten Tage erfahren hatten, brachte Licht in den Fall. Und zu allem Überfluss lag eine Unstimmigkeit zwischen ihm und Tamara in der Luft.
    D as kalte Bier stimmte ihn allmählich zufriedener. Nur weil andere abends zu ihren Familien heimgingen, hieße das ja nicht, dass alles andere verwerflich war. Er hatte womöglich eine andere Bestimmung. Die Dunkelheit hüllte ihn ein. Er könnte noch stundenlang so sitzen, dachte er gerade als er zusammenfuhr und ins eingeschaltete Licht blinzelte – und in Herbs Gesicht.
    „Was machen Sie denn im Dunkeln?“ Herbs gesunde Gesichtsfarbe war einer kränklichen Blässe gewichen. Und das lag nicht nur am grellen Neonlicht.
    „Trinken Sie ein Bier mit?“, fragte er ohne die Frage zu beantworten .
    Herb nickte, holte eine Flasche aus dem Kühlschrank und rückte sich einen Stuhl zurecht.
    „Ich k ann das Licht wieder ausmachen.“ Herb drückte auf den Lichtschalter. Zwischen den Lamellen des Rollos drang das schwache Licht, das den Platz vor den Gefängniszellen erhellte. Durch das andere Fenster, das auf die Straße hinausging, schien die Straßenbeleuchtung. Hin und wieder hörte man das Geräusch eines vorbeifahrenden Autos.
    „Wie kommen Sie hier zurecht?“, fragte Herb nach ein paar Minuten .
    „Geht schon.“
    „Ich meine, es ist schwer, so allein, oder?“
    Shane dachte an früher als er noch verheiratet war und antwortete: „Ich weiß nicht, was manchmal schwerer ist.“
    Herb trank. „Haben Sie sich die Frage mal gestellt , warum Sie geheiratet haben?“
    „Hab die Antwort vergessen.“
    „Ich hab’ geheiratet, weil ich nicht allein sein wollte .“ Herb lachte kurz auf. „Manchmal denke ich, dass ich auch eine andere Frau hätte heiraten können.“
    „Aber Becky haben Sie das nicht gesagt?“
    „Sind Sie verrückt?“
    Shane erwiderte nichts. War Kim austauschbar gewesen? Und Kim - warum wollte sie jetzt diesen Fr ed oder Frances oder Frank heiraten?
    „Wenn ich allein bin, krieg’ ich Depressionen“, sagte Herb mit Wehmut und trank einen Schluck Bier .
    „Warum gehen Sie nicht heim, Herb? Was machen Sie überhaupt noch hier um die Zeit?“
    Herb stellte die Flasche auf den Tisch .
    „Wissen Sie, dass ich als kleiner Junge schon immer zur Polizei wollte?“ , er lachte auf, „weil ich da mit einer Waffe rumlaufen könnte. Verrückt was? Ein schießwütiger Cop.“
    Shane ließ ihn reden. Herb nahm ihm etwas von seiner eigenen Last ab.
    „Wir waren hinter so einem Kerl her, der bei einem Ehepaar eingebrochen war und sich nicht damit begnügt hat, den Fernseher, Computer und Bargeld mitzunehmen, sondern die beiden auch noch abgeknallt hat. Wir standen vor seinem Apartment, haben die Tür eingetreten und konnten gerade noch sehen, wie der Typ durchs Fenster abgehauen ist. Ich bin zurück zur Treppe, hinaus auf die Straße, und sah wie er in ein Auto steigen wollte und in seine Jacke griff. Da hab ich meinen Spruch gerufen: Stehenbleiben, Polizei !“ Herb stockte , redete dann schnell weiter . „Der Kerl hätte gar nicht so schnell stehen bleiben können. Ich hab’ einfach abgedrückt. Hab’

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