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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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tun!
    V om Pub her drang laute Musik. Einen Moment war er unentschieden, doch dann schlug er den Weg zum Motel ein.

38

    Über ihr kreiste der Ventilator, langsam und träge. Schnell schloss Catherine wieder die Augen, doch es war bereits zu spät. Sie konnte sich nicht mehr in den Sch laf flüchten. Sie war wach und Erinnerungen tauchten auf – die zerfetzte Schlange, Archies Grinsen, der Schuh, Maes unangenehmer Griff als sie sie ins Haus führte, und Sophie, die ihr dann zu raun te: „Ich war in der Garage. Die Motorhaube von Archies Auto war kalt. Er war gar nicht in der Stadt. Sie haben uns an gelogen.“ Und dann hatte Catherine auf Maes Füße gesehen. Sie steckten in flachen ausgetretenen Slippern mit kantigen Absätzen und waren mindestens zwei Nummern größer als der Pumps. Wir müssen so schnell wie möglich hier abfahren, hatte Catherine noch gedacht, dann hatte sie den Tee getrunken – und plötzlich war ihr der Faden gerissen.
    „Catherine!“ Das war Sophies Stimme.
    Catherine schlug die Augen wieder auf. Sophie saß neben ihr auf dem Bett und atmete erleichtert auf.
    „Ach, Gott sei dank du bist wieder wach! “ Überschwänglich ergriff sie ihre Hand und drückte sie fest . „ Es ist alles ein Missverständnis! Archie ist mit Maes Auto in die Stadt gefahren, um das Ersatzteil zu bestellen!“ Sophie s Hand fühlte sich tröstend an. „Wo ist meine Brille?“
    Sophie griff zum Nachttisch und reichte sie ihr. Die klare Sicht machte sie wieder sicherer.
    „Ich verstehe nur nicht“, sagte sie verstört , „wieso trotzdem alles so bedrückend und grässlich ist?“
    Sophie seufzte und lockerte mit einer Hand ihr Haar. Die dünnen Träger ihre Sommerkleides hatten sich verschoben und waren als weiße Riemen auf ihrer geröteten Haut abgebildet.
    „Ich weiß auch nicht. Vielleicht sind wir einfach nur neben der Spur . Ich meine, es ist ziemlich heiß und...“
    „Quatsch!“, schnitt ihr Catherine das Wort ab. „In Brisbane ist es doch auch heiß!“
    Sophie stand vom Bettrand auf. „Au , verdammt !“, schrie sie auf, ließ sich auf den Stuhl neben dem Bett fallen. „Da hatte ich letztes Jahr einen Bänderriss!“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb sie sich den Knöchel. „Die beiden sind ein bisschen eigen“, sagte sie dann, „aber eigentlich doch ganz originell.“
    „Originell?“ Catherine zog ein finsteres Gesicht . „Darf ich dich daran erinnern, dass du es warst, die wie eine Irre weggerannt ist, als Archie uns die tote Schlange vor die Füße geworfen hat? Das nennst du originell?“
    „Mein Gott, Catherine, jetzt dramatisiere doch nicht alles!“
    „ Du hast doch Panik bekommen, als du die roten Striemen auf deinen Handgelenken bemerkt hast!“
    „Catherine, ich will jetzt nicht mit dir streiten! Es sind wahrscheinlich unsere Nerven. Jetzt komm, Mae hat etwas zu essen gemacht.“
    „Ich will nichts essen!“ Catherine ließ sich zurück ins Bett fallen und zog das Laken bis hinauf zum Kinn. Sie hatte tatsächlich keinen Hunger. „Ich will hier überhaupt nichts mehr essen und trinken ! Ich will endlich weiterfahren!“ Sie vermied es Sophie anzuschauen. „ Z urück nach Brisbane ! “
    „Catherine, jetzt sei nicht kindisch!“ Sophie warf energisch ihr Haar über die Schultern. „Unser Auto ist kaputt. Heute können wir unmöglich abfahren. Weder nach Blackall noch nach Brisbane! Morgen kommt das Ersatzteil, hat mir Archie versichert.“
    Catherine seufzte.
    „Solltest du dann nicht we nigstens noch mal auf in Blackall anrufen?“
    Sophie lächelte sie an. „Hab’ ich schon. Alles okay, die wissen Bescheid.“
    Für einen Moment fühlte sich Catherine ein wenig beruhigt.
    „ Wie lange h ab’ ich lang geschlafen?“ Ihr Kopf war vollkommen leer.
    „Ich fühle mich so beschissen!“ Catherine stöhnte. Ihre Augen lider wurden schwerer .
    „Lass’ mich einfach weiter schlafen. Und morgen fahren wir dann endlich weg“, murmelte sie noch.

    Sophie schnaubte wütend. Aber es war aussichtslos, Catherine bewegte sich nicht mehr. Tief und g leichmäßig ging ihr Atem. So hatte sie sich die Reise nicht vorgestellt. Catherine ließ sie einfach im Stich. Jetzt musste sie allein mit Mae und Archie Tee trinken und zu Abend essen. Meistens war es Catherine, die darauf drang, die Anstandsregeln einzuhalten, aber jetzt hatte sie sich einfach entzogen. Sophie kaute auf ihrer Unterlippe. Wie sie die Situation hier hasste! Und alles wegen dieser verdammten Autopanne! Ihr war die

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