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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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Sonne herunter . Wenn wir die Fenster herunterkurbelten, würde uns die Hitze ersticken, dachte Catherine und drehte die Aircondition höher. Die Spurrillen verschwanden jetzt, der Weg schien kaum noch befahren zu werden. Dann, n ach weiteren dreihundert Metern hörte der Weg einfach auf, verlor sich in d er grenzenlose n Weite der Ebene, wie ein Fluss , der in den Ozean mündete .
    Catherine hielt an.
    Sie standen inmitten einer endlosen Weide. Nirgendwo konnte man einen Hinweis darauf entdecken, wo sich der Weg fortsetzte. Er konnte doch nicht einfach so verschwinden? Fuhr man denn nur bis hierher, drehte und kehrte um? Führte nicht jeder Weg irgendwohin? Rasch versuchte Catherine die Möglichkeiten, die ihnen blieben, zu analysieren. Sie hatten kein Wasser, kaum noch Benzin, keinen Handy-Empfang und nichts zu essen. Sophie stieg auch aus. Eine Weile schwiegen sie.
    „In welcher Richtung liegt der Highway?“, fragte Sophie schließlich.
    Das hatte sich Catherine auch schon gefragt. Die Sonne stand beinahe im Zenit, kaum zu sagen, wo Süden und wo Norden war, oder Westen und Osten. Selbst wenn sie einfach in die Himmelsrichtung führen, in der sie die Straße vermuteten, hieße das noch lange nicht, dass keine weiteren Hindernisse wie Dickicht oder Flüsse sie aufhalten würden. Außerdem wussten sie nicht, wie lange der Sprit reichen würde.
    „Und was machen wir jetzt?“, fragte Sophie beklommen .
    „Wir sollten in den Schatten fahren“, sagte Catherine. Wenn tatsächlich Archie den Baum gefällt haben sollte, um sie an ihrer Flucht zu hindern, dann würde er sie suchen ... Die Übelkeit würgte sie , und ihre Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. Sie v ersuchte in der Ferne einen Orientierungspunkt auszumachen. Aber da war nichts. Kein Berg, nichts. Nur eine sich nach allen Seiten hin ausdehnende Ebene. Sophie blies Fliegen von ihrer Lippe.
    „Wir können doch nicht hier bis in alle Ewigkeit warten!“
    „Sollen wir etwa weiter geradeaus fahren, bis wir keinen Sprit mehr haben und irgendwo stecken bleiben?“, fragte Catherine verzweifelt.
    Sophie sah sie mit festem Blick an. Auf ihrem Gesicht brannte das rote Mal wie ein Stigma.
    „Ja!“
    „Ja?“ Catherine sah sie ungläubig an.
    „Ja“, sagte Sophie und stieg ein, „ f ahr weiter!“
    Catherine peilte ganz in der Ferne eine Baumgruppe an, war sich aber nicht sicher, ob sie tatsächlich im Norden lag, in der sie den Highway vermutete. Die Erde war trocken, das Gras wuchs spärlich, so dass sie die Löcher, Steine, Furchen und Baumstümpfe meistens rechtzeitig sah und ihnen ausweichen konnte. Mühsam und langsam quälte sich der Wagen über die endlose Ebene, während am Armaturenbrett die Benzinanzeige glühte.

46

    Das Ende kam fünf Minuten später. Vor ihnen durchs chnitt ein Flussbett die Ebene. Catherine hielt den Wagen im Schatten zweier Bäume an. Erschrocken trabten die dort ruhenden Rinder weiter, suchten sich einen anderen Unterstand. Durch die heruntergekurbelten Fenster stürzten die Fliegen auf ihre neuen Opfer. Catherine machte den Motor aus. Das monotone Geräusch der sich entfernenden Rinderhufe wurde leiser.
    „Wenigstens haben wir jetzt Wasser.“ Catherine stieg aus und kletterte mit der leeren Wasserflasche, die sie zum Glück nicht weggeworfen hatten, die zwei Meter des schroffen Ufers hinunter. Steine und gelber Sand brachen hinter ihr herunter. Das Wasser war mindestens einen halben Meter tief, stellte sie fest, als sie einen Stock hineintauchte. Klar und schnell floss es über die nackten Steine. Selbst wenn sie eine flache Stelle am Ufer fänden, um zum Wasser zu fahren, wäre es zum Durchqueren mit d iesem Auto doch viel zu tief. Sie füllte die Flasche, trank sie zur Hälfte aus, schüttete den Rest über ihren Kopf. Wie gut das tat. Ihre Kopfschmerzen ließen etwas nach. Sie füllte die Flasche wieder und kletterte die steile Böschung hinauf. Sophie saß im Auto und starrte ins Leere.
    „Hier, du musst etwas trinken.“ Catherine reichte ihr die Flasche. Jetzt erinnerte sich Catherine an die Landkarte im Handschuhfach. Sie ließ sie sich von Sophie geben und breitete sie auf der Motorhaube aus.
    Das einzige, was sie mit Bestimmtheit wusste, war, dass sie zwischen Chinchilla und Miles den Ballone-Highway in südlicher Richtung verlassen hatten, im Schlepptau von Archie und Mae. Sie erkannte zwei dünn gedruckte Linien, die vom Highway in dieser Richtung abgingen und nach ein paar Kilometern endeten. Doch auf der

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