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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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von Archie aus der Hand nehmen. In dem Moment öffnete Mae die Haustür.
    „Hallo! Gut dass i hr noch einmal zurückgekommen s eid ! Es hat jemand für euch angerufen!“
    „Wer?“, fragte Sophie und stieß schon die Autotür auf.
    „ Jemand aus Blackall!“, sagte Mae, „ Ihr soll t unbedingt zurückrufen ! “
    Irritiert stieg Sophie aus. Auf dem Rock prangte ein großer Blutfleck. Archie hatte die Motorsäge auf die Ladefläche seines Pick-Up s gelegt und wandte sich zum Haus.
    „Wollten wir nicht losfahren?“, rief Catherine ihm zu.
    Schwerfällig drehte Archie sich um. „Gleich, wir brauchen noch Wasser.“
    „ D a nke, aber i ch habe keinen Durst.“ Das war eine glatte Lüge.
    „Es ist aber sehr heiß.“
    Catherine warf einen letzten Blick auf die Motorsäge, dann folgte sie ihm w iderstrebend ins Haus.

49

    Seltsam, dachte Sophie, woher hatte Toby die Telefonnummer? Mit jedem Schritt, der sie näher zum Haus führte, fühlte sie sich schlechter. Nein, sie durfte jetzt nicht zusammenbrechen, auf keinen Fall ! Vielleicht kämen sie nie wieder von hier weg... Halt durch, sagte sie zu sich, halt durch !
    Mit steifen Schritten ging sie hinter Mae ins Haus.
    „Telefonieren Sie ruhig “, Mae zeigte auf das Telefon auf der dunklen, geschnitzten Truhe. Sophie hob den Hörer ab . Die Leitung war tot.
    „Mae, was ist mit dem Telefon?“, fragte sie so unbekümmert wie möglich, obwohl ihr Herz bis zum Hals schlug.
    Mae nahm ihr den Hörer aus der Hand und hielt ihn sich ans Ohr. „Wahrscheinlich ist irgendwo im Busch die Leitung unterbrochen. Archie wird nachsehen.“ Sie legte auf.
    „Aber Sie sagten doch, dass gerade jemand aus Blackall angerufen habe“, wendete Sophie ein. Sie merkte, wie ihre Stimme zitterte, vor Wut und vor Verzweiflung.
    „Ja, so war’s auch.“ Mae schüttelte den Kopf . „Machen Sie sich keine Gedanken, Kindchen, ich habe denen gesagt, dass Sie unterwegs sind. Aber jetzt kümmere ich mich mal um Ihren Fuß, der muss verbunden werden! Ist ja richtig angeschwollen!“
    „Und die rote Stelle in meinem Gesicht!“
    „Ach, Kindchen, Sie müssen wirklich gegen was allergisch sein. Ich bringe Ihnen noch mal die Salbe.“
    Willenlos und irritiert sank Sophie auf den Stuhl im Flur. Catherine stand stumm neben ihr, bis Archie aus der Küche rief, er habe etwas zu Trinken hergerichtet. „Warte, sagte Catherine, ich hol dir was.“

    Als Catherine mit den Gläsern zurückkam, richtete sich Mae gerade auf. Sie hatte Sophies Fuß verbunden.
    „Danke“, sagte Sophie kleinlaut.
    Catherine reichte Sophie das Glas Eistee , aber m itten i n der Bewegung hielt sie inne. Wurden sie nicht von Mae mit Argusaugen beobachtet ? Und auf einmal wusste sie warum. Blitzschnell schlug sie Sophie das Glas aus der Hand. Mit einem scharfen Klirren zersprang es auf dem dunklen Dielenboden. Erschrocken starrte Sophie Catherine an. Mae war einen Schritt zurückgesprungen.
    „Oh, entschuldige, ich wollte es dir aus der Hand nehmen. Es ist doch viel zu kalt für deinen Magen“, log Catherine und fügte zu Mae gewandt hinzu, „sie hat Magenschmerzen ! “
    Mae blickte auf die feinen Splitter und sagte mit dumpfer Stimme :
    „Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Ich mache Ihnen einen warmen Tee.“ Schon war sie zur Küche unterwegs.
    „Was soll denn das?“, zisch te Sophie.
    „Hast du denn deine roten Stellen vergessen, unsere Übelkeit, Müdigkeit? Die mixen uns etwas ins Essen und in die Getränke!“ Catherine bückte sich und tauchte ihren Finger in die Flüssigkeit, die das bunte Licht spiegelte, das durch die Fenster einfiel.
    „Meinst du wirklich?“, flüsterte Sophie mit Tränen in den Augen, „meinst du wirklich, die machen so was?“
    „ Scheiße ! Vielleicht ja ! Vielleicht nein!“
    „Aber, was machen wir denn jetzt? Catherine, was machen wir denn jetzt?“ Sophie schluchzte und schlang beide Arme um Catherine.
    „ Tee ist fertig! “, rief Mae in dem Moment aus der Küche .
    „Ich will keinen Tee!“ , wimmerte Sophie tränenerstickt. „Sag ihr, ich will keinen Tee ...“
    „Danke, Mae!“, rief Catherine zurück, „aber ...“
    „Kein aber!“ Mae kam aus der Küche, „in diesem Zustand kann man doch nicht da draußen in der Hitze rumfahren und auch noch einen Baum zersägen!“
    Sie lachte vergnügt, aber für Catherine fühlte es sich falsch an.
    „Ich kann nicht mehr!“, schluchzte Sophie, „ b itte, Catherine, ich kann nicht mehr!“
    „Da hören Sie es doch!“

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