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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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Ungnade gefallen?“
    Er ließ sie los und gab ihr ein Zeichen, ihm in die ruhigere Halle zu folgen. In der Ecke, in der die gepressten Wollballen lagen, lehnte sie sich an die Wand, und er wiederholte seine Frage. Sie schüttelte den Kopf.
    „ Sie haben die Falsche, Shane!“ Etwas Belustigtes lag in der Art wie sie ihn ansah, und Shane bemerkte wieder wie sich die karierte Bluse über ihren Brüsten spannte.
    „Ich muss wieder zurück“, sie stieß sich von der Wand ab. Er sah ihr nach wie sie mit wiegen dem Hintern in ihrer engen Jeans den Raum durchquerte. Der Arbeiter an der Presse grinste ihn breit an. Shane rannte die Stufen hinunter, sprang in den Wagen, wirbelte beim Bremsen vor der Arbeiterbaracke Staub auf.
    „Wo warst du?“, stöhnte Tamara und erhob sich von dem rostigen Sprungrahmen, der auf der Veranda abgestellt war. „Weißt du eigentlich , wie verdammt heiß es hier draußen ist?“
    Er warf einen Blick auf den Thermostat .
    „Ja, genau einundvierzig Grad Celsius . Sorry , Tamara. Hab mich gerade geirrt. Steig ein.“

48

    Langsam rollte der Wagen auf das Farmhaus zu. Seit der letzten viertel Stunde hatten Catherine und Sophie nicht miteinander gesprochen, jede war in ihre eigenen Gedanken versunken, versuchte sich einzureden, dass alles vielleicht doch nur ihrer Phantasie entsprungen war, und sich ihre Befürchtungen und Verdächtigungen in Luft auflösen würden. Catherine hielt an. Sophie kurbelte das Fenster herunter.
    „Wo sind sie?“, f ragte sie leise.
    Vielleicht wäre es ja doch möglich, die Motorsäge zu holen und zu verschwinden, dachte Catherine und stieg vorsichtig aus. Das Tor zur Werkstatt und Garage stand offen und sie sah Archies Pick-Up darin parken.
    „Sei bloß leise!“, zischte ihr Sophie noch zu.
    Nein, sie wollte jetzt nicht an all das denken, was passieren könnte, sie musste einfach nur in diese verdammte Werkstatt und die Motorsäge holen. Das dürfte doch nicht so schwierig sein, oder? He, Catherine, du hast in deinem Leben doch schon schwierigere Dinge gemacht, oder, wie war’s zum Beispiel, auf diesen blöden fünf Meter Sprungturm im Schwimmbad hochzuklettern, da hast du gedacht, du stirbst. Und, bist du gestorben? Nein, du lebst immer noch, also .... mach dir nicht in die Hose ...
    Tatsächlich entdeckte sie auf der Werkbank am hinteren Ende des Raums eine Motorsäge mit einem breiten, starken Sägeblatt. In wenigen Schritten hatte sie die Werkstatt durchquert, die Motorsäge von der Werkbank gerissen und war schon wieder am Tor als plötzlich Archie vor ihr stand, nur drei Meter vor dem Wagen, in dem Sophie mit schreckgeweiteten Augen saß, die Hand auf den Mund gepresst.
    „Das ist aber schön, dass i hr so schnell zurück seid !“ S ein Grinsen hatte etwas Schauriges.
    Catherine schluckte. Sie musste jetzt fokussiert denken. Sie musste zum Auto ... und sie hielt eine Motorsäge in der Hand. Das gezähnt e Blatt blitzte im Sonnenlicht. Sie müsste nur am Zug ziehen, wie man es bei Motorbooten machte, das hatte sie doch schon getan, ein Motorboot gestartet ... Das kannst du nicht ernst meinen, Catherine, sagte da eine Stimme, du kannst doch nicht einen Menschen mit einer Motorsäge ... er hat dir doch gar nichts getan!
    „Hallo, Archie“, begann sie, blickte auf die Motorsäge, „ i ch wollte sie ausleihen. Auf der Straße liegt ein Baumstamm.“
    „ Dann helfe ich Ihnen“, sagte er immer noch grinsend, „ist gar nicht leicht, mit so `nem Ding umzugehen.“ Er machte eine Bewegung in ihre Richtung, und reflexartig tastete sie nach dem Startknopf.
    „Oh, wir schaffen das schon“, wehrte sie ab.
    „Ist gefährlich. Haben sich viele schon was abgeschnitten.“ Er lachte ordinär . „Kommen Sie, ich fahre mit Ihnen, dann kann ich die Säge gleich wieder mit zurücknehmen.“
    Was sollte sie darauf noch erwidern? Außerdem konnte sie ihn nicht daran hindern, ihnen zu folgen. Es sei denn, sie tötete ihn jetzt. Ein absurder Gedanke, der ihr Angst machte. Was war denn überhaupt geschehen? Sophie hatte eine Allergie , rote Stellen an den Handgelenken und eine Zwischenblutung. Das konnte doch vorkommen, oder? Waren sie nicht hysterisch? Sie hatten ja auch kaum noch Benzin in ihrem Tank. Wahrscheinlich kämen sie noch nicht einmal mehr zu der Stelle, an der der Baumstamm über der Piste lag. All ihre Kraft war plötzlich verbraucht, alle Angst absurd und d ie Motorsäge wog auf einmal tonnenschwer in ihren Armen. F ast erleichtert ließ sie sie sich

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