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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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Karte waren die Namen von Farmen oder kleineren Ortschaften nicht verzeichnet.
    „Nehmen wir mal an“, Catherine sprach mehr zu sich als zu der im Auto sitzenden Sophie, und deutete mit dem Finger auf die erste der beiden dünnen Linien, „Archie hat die hier genommen, dann ist die Farm wahrscheinlich am Ende dieser Straße.“ Sie dachte einen Moment darüber nach. „Aber wo ist die Kreuzung, die wir genommen haben?“, fragte sie sich und sah hinüber zum Fluss. „Hier geht’s jedenfalls nicht weiter.“
    Leider wurde laut Karte die Gegend von einer Reihe von Flüssen und Bächen durchzogen, und dieser Fluss vor ihnen war nicht eindeutig zu identifizieren.
    „Wie auch immer“, Catherine faltete die Karte zusammen, „wir müssen zurück.“
    „Zurück?“, fuhr Sophie erschrocken auf und tastete wieder über ihr Gesicht. „Wohin?“
    „Wir müssen zurück zur Farm und Archie bitten, den Baumstamm wegzuräumen, ihn durchzusägen. Er hat sicher eine Motorsäge.“
    Sophie fuhr herum. „Zurück zur Farm? Niemals!“, sie schrie, „niemals!“
    „ Hör zu, Sophie!“, versuchte Catherine sie zu beruhigen , „wir haben keine andere Wahl. Wir haben kein Benzin, keinen Telefonempfang, nichts zu essen und du brauchst einen Arzt!“
    „Warum warten wir nicht, bis uns jemand findet?“
    „Wer soll uns denn hier finden? Vielleicht gehört das Land ja auch zur Farm!“
    Sophie zuckte resigniert die Schultern. Catherine wusste, sie konnte nicht auf Sophies Zustimm ung hoffen, und so ließ sie den Motor an. Wenn sie es mit dem Rest Benzin bis zur Farm schafften, könnten sie s ich schon glücklich schätzen.
    „Archie hat in seiner Werkstatt eine Motorsäge“, sagte Sophie auf einmal als Catherine bereits gewendet hatte und die Stelle suchte, an der die Piste aus der Ebene hinausführte.
    „Catherine! Ich weiß wie wir’s machen! Ich lenke die beiden ab und du holst die Säge!“
    „Du spinnst!“, entgegnete Catherine. „Das funktioniert nicht – und überhaupt: kannst du mit einer Motorsäge umg eh en?“
    „Nein, aber...“
    Catherine seufzte.
    „Sophie, das ist Blödsinn“, sagte sie . Selbst wenn ihnen das gelingen sollte, hätten sie bestimmt nicht mehr genügend Benzin, um wieder bis zu dem Baumstamm zu kommen, erst recht nicht weiter bis auf den Highway. Sie warf Sophie einen Blick zu und sagte dann ruhig:
    „W ir können nur eins: ganz offiziell hingehen.“
    „Nein!“, schrie Sophie und schlug mit den Händen an die Scheibe.
    „Nein, ich will nicht wieder dahin zurück, nein!“
    „Wir haben keine andere Wahl! Kapier doch endlich!“ Catherine versuchte Sophies Arme festzuhalten, doch Sophie schlug sofort auf sie ein.
    „Nein! Ich will nicht! Nein! Niemals!“
    Da klatschte etwas in Sophies Gesicht und den Bruchteil einer Sekunde später begriff Catherine, dass sie gerade ihrer Freundin eine schallende Ohrfeige gegeben hatte.
    Sophie verstummte augenblicklich, und sah Catherine ungläubig an.
    „Sorry“, murmelte Catherine und fuhr an.
    Sophie schwieg und hielt sich die Wange.
    „Ich kann das alles gar nicht glauben ! “ , sagte sie schließlich leise und schüttelte den Kopf, „wir sind irgendwo in einem Parallel-Universum ...“
    An der Kreuzung zögerte Catherine, doch ihr fiel einfach keine andere Lösung ein und dann bog sie nach rechts in den Weg zurück zur Farm ein.

47

    Mike Carney war nicht da. Er hätte sich vorgestern ziemlich übel an der Hand verletzt, erklärte ihnen der Chef der Schafscherertruppe. Doch in seiner Unterkunft, einer Holzbaracke mit fünf Betten, fanden sie Carney auch nicht. Ein unangenehmer Verdacht befiel Shane. War Carney gewarnt worden? Tamara trat auf die Veranda der Arbeiterunterkunft. „Entweder ist das hier ein dummer Zufall – oder aber jemand hat ihn gewarnt.“
    „Warte hier“, sagte er und stieg in den Wagen, „ich bin gleich wieder zurück.“
    „ Shane !“, rief sie ihm nach, „ wo willst du hin? “
    Er ignorierte sie, ließ den Motor an und schoss mit quietschenden Reifen davon. Tamara verschwand hinter einer Staubwolke.
    Vor dem großen Schuppen bremste er scharf ab. Wütend nahm er mit langen Schritten die Stufen hinauf, lief durch die Halle, in der die Wolle gepresst wurde und stand wieder in dem dröhnenden und schwirrenden und dem von Männer- und Tierschweiß dampfenden Raum. Cher warf gerade Wolle in einen Korb, als er ihren Arm packte.
    „Ha ben Sie Carney gewarnt?“
    Erstaunt sah sie ihn an.
    „He, Cop, bin ich in

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