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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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los?“
    „Och, nur ein paar Freunde.“
    „ Und was macht ihr ?“
    „ Nichts B esonderes , Dad?“
    „Ja?“
    „Könnten wir uns nicht mal wieder treffen?“
    „Sicher Pam.“
    „Bist du am Dienstag wieder in Brisbane?
    „Oh, Pam, ich hab’ keine Ahnung, wie lang...“
    „Schade“, fiel sie ihm ins Wort. Sie klang einsilbig.
    „Pam, sobald ich wieder in Brisbane bin, rufe ich dich an. Versprochen.“
    Schweigen. Dann sagte sie knapp: „Also dann, gute Nacht.“
    „He, treib es nicht zu wild, ja?“ Er versuchte locker zu klingen.
    „ Geht klar . Bis dann.“
    Er machte sich Sorgen. Sie brauchte ihn und er war nicht für sie da. War noch nie richtig da für sie gewesen. Mit wem hatte sie überhaupt Umgang? Nahm sie vielleicht Drogen? Wie konnte Kim nur so egoistisch sein? Er wurde nervös. Warum hatte er Kims Telefonnummer nicht? Er wusste ja noch nicht einmal Franks Nachnamen! Bilder kamen ihm ins Gedächtnis. Drogentote, die Fotos von Carney, Ermordete...wie gefährli ch war es für ein junges Mädchen, da draußen mit all den Verrückten, Triebtäter n ...
    Er könnte einen Kollegen anrufen, ihn bitten, bei Pam zu Hause vorbeizusehen...Schluss, befahl er sich. Er steigerte sich in etwas hinein. Pam war fast erwachsen. Sie war nicht naiv. Wer weiß – vielleicht war sie schon viel erwachsener als er ahnte.
    Um halb elf schloss er endlich die Bürotür hinter sich. Auf dem Gang begegneten ihm zwei uniformierte Constables der Nachtschicht, die ihm Gute Nacht wünschten.

67

    Leises Klopfen drang in seine Träume. Shane war sofort hellwach. Weißes Mondlicht fiel durch die dünnen Vorhänge in den düsteren Raum. Mit T-Shirt und Boxershorts bekleidet ging er zur Tür.
    „Sorry.“ Herb Kennedy lächelte verlegen , „h aben Sie Zeit für ein Bier?“ Er hob ein Sixpack hoch.
    Shane schluckte eine Bemerkung hin unter und trat zur Seite. Herb ließ sich in einen der beiden braunen Kunstledersessel fallen. Shane machte die Stehlampe an, deren rötlicher Schirm mit einer Staubschicht bedeckt war und setzte sich Herb gegenüber in den anderen Sessel. Das warme Licht verlieh dem unpersönlichen Zimmer etwas Intimes. Herb stellte das Sixpack auf den Tisch, reichte erst Shane ein Bier, dann öffnete er sich selbst eins. Er trug zerrissen e Jeans und ein verwaschenes T-Shirt.
    Herb nahm einen Schluck. Shane wartete auf eine Erklärung.
    „Ich bin wieder da“, begann Herb.
    „ Das sehe ich “, brummte Shane.
    „Normalerweise mache ich so was nicht, wirklich nicht.“
    Shane nickte müde.
    „Es war wegen Becky.“
    Herb trank weiter. Shane wurde ungeduldig. Er brauchte dringend Schlaf.
    „Sie wollte sich von mir trennen. Rief einfach im Büro an und sagte, sie wollte sich von mir trennen. Sie hätte sich in einen Polocrosse-Typen verliebt. Da hab’ ich alles stehen und liegen lassen und bin nach Hause.“ Er trank das Bier aus, nahm das nächste. „Wir hatten `ne Aussprache und sind mit dem Zelt, so wie früher rausgefahren.“
    „Und warum verdammt haben Sie das nicht so gemeldet? Wir hatten keine Ahnung, wo Sie sind!“ Shane wollte keine Beichte, und er wollte keinen beso ffenen Kollegen in seinem Motel zimmer, und er hatte keine Lust mehr auf ein Bier. Er wollte zurück ins Bett und schlafen. Herb hob seine mächtigen Schultern und ließ sie wieder fallen.
    „Ich dachte, das versteht niemand...“
    „Verdammt, Herb!“ Shane knallte die halbvolle Flasche auf das r unde Tischchen zwischen ihnen. Herb zuckte zusammen.
    „ Mann, Herb, i mmerhin haben Sie Becky doch zurückgewonnen, oder?“
    Herb sah ihn an. „Wer weiß.“ Er seufzte wieder . „Ich hätte den Typen damals nicht erschießen dürfen. Das verfolgt mich immer noch .“
    „Verstehe ich. Warum gehen Sie nicht mal zu `nem Therapeuten, ich weiß, ist nicht Ihr Ding, meins auch nicht, aber ... Sie tun es auch für sich und Becky, oder?“
    Herb sah ihn nachdenklich an.
    „ Also , Herb, jetzt gehen Sie nach Hause. Becky wird schon auf Sie warten.“
    Überraschenderweise erhob sich Herb widerspruchslos.
    „He , Shane“, sagte er sich in der Tür noch einmal umdrehend, „ g ute Nacht . Sorry . Wir nehmen uns einfach zu wichtig, das ist es ... “
    Noch schwach vom Licht der Türlampe beleuchtet, sah Shane Herbs hellblauen alten Commodore schräg gegenüber am Straßenrand parken.
    „Sie sollten jetzt nicht mehr Auto fahren, Herb!“, rief Shane ihm nach.
    „Natürlich nicht, ich bin doch ein alter Bulle!“ Herb hob die Hand zum

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