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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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was?
    »Das ist der Schlauch, der von außen Wasser ansaugt, um die Maschine zu kühlen«, erklärt er. »Frag mich nicht, wie er platzen konnte, aber es ist passiert, und dazu brauchte ich alles, was ich anhatte. Sobald wir das Wasser aus dem Boot gepumpt haben, werde ich was Besseres basteln.«
    Das ist eine gute Nachricht. Nein, eine hervorragende. Dennoch kann ich nur »Äh … Jake …« sagen.
    »Ja?«
    »Du bist nackt.«
    Er blickt nach unten. »Ach ja, stimmt«, bestätigt er mit einfältigem Grinsen. »Aber als Ärztin ist dir das ja nicht fremd.«
    »Ich habe eher an die Kinder gedacht.«
    »Mir ist das auch nicht fremd«, sagt Carrie mit ihrem ersten leichten Lächeln auf dieser Reise.
    »Ach ja?«, frage ich und kann meine Mundwinkel auch nicht im Zaum halten. »Dann gibt es ja keinen Grund, so draufzustarren!«
    Carrie bekommt eine gesunde rote Gesichtsfarbe, Ernie und Mark krümmen sich vor Lachen, und Jake nimmt mir den Eimer aus der Hand und bedeckt seine Blöße.
    »Dann nutze ich mal die Gelegenheit, um mir etwas anzuziehen«, verkündet er.

17
    Wie sich zeigt, ist es eine langwierige Angelegenheit, mehr als dreitausend Liter eiskaltes, schwappendes Wasser aus einem Boot zu bekommen. Und eine schmerzvolle obendrein.
    Den Rest des Nachmittags und bis weit in den Abend hinein kippen wir eimerweise Wasser ins Meer zurück. Vergeblich warten wir darauf, dass sich die elektrische Lenzpumpe einschaltet, die uns helfen soll. Jake vermutet, dass der Motor nicht startet, weil er nass geworden ist. Wir überlegen, nach Newport zurückzukehren oder einen Abschleppdienst anzurufen, der uns zurück in den Hafen bringt, entscheiden uns aber weiterzumachen. Wenn sich zeigt, dass die Probleme mit dem Boot auch nach dem Leerpumpen noch nicht beseitigt sind, wollen wir erneut darüber nachdenken.
    Als schließlich die Familie Dunne wieder trocken ist, ist auch die Familie Dunne so erschöpft, dass Carrie, Mark und Ernie nur zwei Worte über die Lippen bringen: »Gute Nacht.«
    Zu müde fürs Abendessen, schleppen sie sich in ihre Kojen und sind wahrscheinlich schon eingeschlafen, noch bevor ihre Köpfe auf dem Kissen liegen.
    Ich würde es genauso tun, wenn Jake nicht noch im Maschinenraum schuftete. Es müsste doch eine bessere Möglichkeit geben, einen gerissenen Kühlschlauch zu reparieren. Das hoffe ich jedenfalls.
    Wir alle hatten einen unmöglichen Tag, doch nachdem Jake zuerst Carrie und anschließend das Boot retten musste,
ist er eindeutig unser Held. Das Mindeste, was ich tun kann, ist, mit ihm aufzubleiben, bis er fertig ist.
    Abgesehen davon ist es an diesem Abend wunderschön auf Deck. Die vielen Sterne. Der friedliche Himmel. Ich erinnere mich an meine Tage als Kirchgängerin und bete zum Dank.
    Eingewickelt in eine Fleecedecke lehne ich mich auf der Polsterbank hinter dem Ruder zurück und betrachte ein Sternbild nach dem anderen. Orion, Leier, Kassiopeia. Als ich zum Großen Bären komme, verziehen sich meine Mundwinkel zu einem bittersüßen Lächeln. »Weißt du, Schatz, technisch gesehen ist der Große Bär keine Sternenkonstellation«, erzählte mir mein Vater immer wieder, als ich etwa acht oder neun war. Entweder wusste er nicht, dass er sich ständig wiederholte, oder er dachte, ich sei vergesslich. »Er ist ein Asterismus«, erklärte er jedes Mal mit besonderer Betonung. »Das heißt, er ist nur ein Teil einer größeren Konstellation.«
    Mein Vater war durch und durch Hobbyastronom, aber auch ein großer Redner und Gesichtenerzähler. Und er nahm uns jeden Sonntag mit in die Kirche, allerdings ohne meine Mutter, die Krankenschwester in der Notaufnahme war. In Sommernächten stand ich stundenlang barfuß im kühlen Gras neben ihm, als wir abwechselnd durch sein Teleskop blickten. Eins der Stativbeine war am Gelenk gebrochen. Mein Vater hatte es mit schwarzem Klebeband dick umwickelt.
    »Auf eine Art sind wir alle Große Bären«, fuhr er dann fort. »Wir sind Teil eines viel größeren Systems. Zumindest hoffe ich, dass du dich auch so sehen wirst.«
    Ich denke, deswegen liebte er den Blick in die Sterne. Er glaubte, da draußen eine höhere Macht zu finden. Etwas,
das viel größer ist, als wir es sind. Vielleicht kehrt dieser Glaube bei mir gerade wieder zurück.
    Auch heute vermisse ich ihn immer noch sehr. Wenn ich gefragt werde, warum ich einen von Männern dominierten Beruf gewählt habe und Herzchirurgin wurde, gebe ich immer dieselbe Antwort – einen Satz, der keiner weiteren

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