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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Erklärung bedarf:
    Als ich sechzehn war, starb mein Vater an einem Herzinfarkt.

18
    »Da bist du ja.« Jake klingt fast so, als wäre alles wieder normal.
    Ich bin so in die Gedanken an meinen Vater und in die Betrachtung der Sterne vertieft, dass ich ihn nicht habe heraufkommen hören. Er steht hinter dem Geländer des Ruders und lächelt mich an.
    »Hast du’s hingekriegt?«, frage ich.
    »Ja, endlich. Ich konnte ein Stück von der Benzinleitung abtrennen und dort anpassen, wo der Kühlwasserschlauch geplatzt war. Es war so ähnlich wie deine Bypassoperationen. «
    »Ein Segler und Chirurg. Ich bin beeindruckt.«
    »Warte lieber noch mit deinem Lob. Wir müssen sehen, ob die Schläuche halten. Sie haben eine völlig unterschiedliche Größe.«
    »Und wenn sie nicht halten?«
    »Plan B.«
    »Der wäre?«
    »Abschleppdienst, Küstenwache, Hubschrauber? Ich habe mich auf dich verlassen. Normalerweise zauberst du doch immer noch einen Trumpf aus dem Ärmel.«
    »Im OP-Saal, ja. Aber hier in der echten Welt klappt das nicht immer.«
    Wir lachen, als er um das Ruder herum zu mir kommt. In seinen Händen hält er zwei Gläser und eine Flasche Weißwein – eine sehr gute Idee.
    »Ich dachte, wir könnten beide was vertragen«, erklärt er. »Aus medizinischen Gründen.«

    »Das ist die Untertreibung des Jahres.«
    Jack setzt sich auf die Bank mir gegenüber und holt einen Korkenzieher aus seiner Tasche. Er hat sich etwas Wärmeres angezogen, einen roten Pullover mit rundem Ausschnitt und eine ausgeblichene Jeans mit ein paar Rissen und weißen Farbflecken, wie man sie in Manhattan in einer SoHo-Boutique für fünfhundert Dollar kaufen kann.
    Seine Jeans hat natürlich echt mitgelebt. Authentisch. Genau wie Jake.
    Als er die Flasche öffnet und einschenkt, werfe ich einen Blick auf das schwarze Etikett und erkenne den Wein sofort. Es ist ein La Scolca Gavi di Gavi, einer unserer Lieblingsweine.
    »Den habe ich schon lange nicht mehr getrunken«, sage ich. »Kann sein, das letzte Mal sogar zusammen mit dir.«
    Meinen Worten folgt eine seltsame Stille, als erinnerten wir uns beide an genau denselben Moment. Wahrscheinlich tun wir das auch.
    Beim letzten Mal, als wir gemeinsam eine Flasche La Scolca Gavi di Gavi tranken, haben wir zum letzten Mal miteinander geschlafen.

19
    Jake wechselt das Thema, oder geht er darüber hinweg? Er reicht mir mein Glas mit einem Trinkspruch. »Auf dass wir auf glatter See dahinsegeln, und auf einen wirklich guten Urlaub. Die Sache wird klappen, Kat.«
    »Darauf trinke ich«, sage ich.
    Wir stoßen an. Der Wein schmeckt köstlich frisch auf meiner Zunge. Ich war noch nie eine große Weinkennerin und kann wahrscheinlich einen Bordeaux nicht von einem Burgunder unterscheiden, doch ich denke, ich weiß, was gut ist, wenn ich es schmecke. Und dieser hier ist gut. Sehr, sehr gut.
    »Hey, hast du das gehört?«, fragt Jake.
    Mucksmäuschenstill lausche ich. »Nein, nichts.«
    Er grinst. »Genau das meine ich. Nichts. Absolut nichts. Einfach nur Ruhe und Frieden.«
    Er hat recht, es ist wunderbar. Doch statt mich zu freuen, kann ich nur daran denken, wie es sein wird, wenn morgen früh die Kinder aufwachen. Dann wird alles vorbei sein. Oder vielmehr wieder von vorne anfangen, der Wahnsinn, der meine Familie erfasst hat.
    Marks Kifferei ist eine Sache. Aber eine Tochter, die sich umbringen will?
    »Jake, was soll ich mit Carrie anstellen? Es gab Anzeichen, aber ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm um sie steht.«
    Er denkt einen Moment nach, bevor er leicht mit den Schultern zuckt.

    »Wir haben zwei Möglichkeiten«, beginnt er. »Wir können umkehren und sie in eine psychiatrische Klinik bringen, wo man sie ein paar Tage beobachtet und von allen scharfen Gegenständen und von allen Kleidungsstücken fernhält, die sie als Schlinge benutzen könnte. Danach wird man sie entweder unter Drogen setzen und einweisen oder unter Drogen setzen und zu dir nach Hause schicken. Egal, was passiert, du wirst nie wissen, ob sie jemals wieder versuchen wird, sich umzubringen. Denk daran, sie ist eine hervorragende Schwimmerin.«
    »Na, das klingt ja reizend«, sage ich mit einem leichten Seufzer. »Und wie lautet die zweite Möglichkeit?« Schlimmer als die erste kann sie nicht sein.
    Er beugt sich zu mir vor. »Wir segeln den Sommer über weiter und zeigen ihr, dass ihr Leben lebenswert ist«, flüstert er beinahe.
    »Meinst du, das funktioniert?«
    »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Ich weiß nur,

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