Hoellentrip
Affäre bei mir verursacht hat. Mein schlechtes Gewissen setzt mir heute immer noch schwer zu.
Besonders weil Jake nicht die ganze Wahrheit kennt.
Wenn es trotz allen Übels auch etwas Gutes gibt, dann dies: Ich habe meine Lektion gelernt. Ich habe in der Liebe eine zweite Chance bekommen: Er wartet in Manhattan auf mich.
Peter könnte ich nie betrügen. Ich liebe ihn mehr als mein Leben.
21
Langsam und verführerisch öffnete Bailey Todd die Tür zu ihrer Zweizimmerwohnung in Greenwich Village.
Sie zeigte ein teuflisches Grinsen und bis auf einen schwarzen BH und ein schwarzes Höschen nur nackte Haut.
Peter Carlyle hatte gehofft, dass sie an diesem Abend genau das anziehen würde.
Manchmal trug Bailey Feuerrot, andere Male Lilienweiß. Doch nichts brachte Peters Blut an genau den richtigen Stellen mehr in Wallung als Schwarz. Pechschwarz war schmutzig, und das gefiel ihm am besten.
»Hallo, mein Hübscher«, gurrte sie. Peter hoffte, sie würde nicht allzu sehr übertreiben.
Peter blieb einen Moment im Flur stehen und betrachtete Bailey von oben bis unten wie ein Aufsehen erregendes, sehr teures Kunstwerk. Das dichte, kastanienbraune Haar, die grauen Augen, der fünfundzwanzigjährige umwerfende Körper, der fest war wie ein Trommelfell. Und das Engelsgesicht mit den süßen Augen, das sie zu einem wahren Meisterwerk machte. Es gab eine sehr gute Regel, an die er sich bei Frauen hielt: halb so alt wie man selbst plus sieben. Bailey war gar nicht so weit davon entfernt.
»Ich musste den ganzen Tag an dich denken«, schwärmte er, was von der Wahrheit nicht weit entfernt war.
Bailey neigte den Kopf zur Seite. »Auch als du deine Frau zum Abschied geküsst hast?«
»Besonders in diesem Moment«, antwortete Peter ohne zu zögern. Bailey war fünfundzwanzig, Katherine fünfundvierzig.
Es gab keinen Zweifel, wer die Schlacht gewann, obwohl Kate für ihr Alter, das zufällig auch sein Alter war, ziemlich gut aussah.
Er betrat die Wohnung und drückte die Tür hinter sich mit dem Schuh zu.
Bailey drängte sich an ihn. »Ich will mit dir ficken«, raunte sie ihm ins Ohr. »Ich will dich blasen, dann fickst du mich.«
Dieser Wunsch beruhte durchaus auf Gegenseitigkeit. Peter war so scharf, dass ihm beinahe schwindlig war. Er beugte sich zu ihr hinab, näherte sich ihren vollen Lippen. Bevor er sie erreicht hatte, trat sie kichernd einen Schritt zurück. »Komm mit«, forderte sie ihn mit winkendem Zeigefinger auf. »Das ist meine Wohnung, hier bestimme ich.«
Sie führte ihn ins Schlafzimmer, aber nicht zum Bett. Stattdessen ließ sie ihn in einem braunen Ledersessel neben dem Fenster mit Blick auf ihr idyllisches Viertel Platz nehmen.
Was hatte sie vor? So viele schmutzige, lustvolle Gedanken über Dinge, die in siebzehn US-Staaten verboten waren, gingen ihm durch den Kopf, bis ihm ein anderer, witziger Gedanke kam: Gott schütze die juristische Fakultät der University of New York.
Dort nämlich hatte Peter vor ein paar aufregenden Monaten Bailey kennengelernt, als er eine Gastvorlesung über die Rolle des Verlesens der Rechte bei einer Verhaftung hielt. Baily war anschließend zu ihm gekommen und hatte ihn zögerlich und äußerst respektvoll gefragt, ob sie sein Wissen für eine Arbeit in Anspruch nehmen dürfe, an der sie schrieb.
Vielleicht hatte sie es auf ihn abgesehen, vielleicht auch nicht. Peter wusste nur, dass sie umwerfend aussah. Nach
einer Woche hatten es die beiden miteinander im Bett getrieben.
Und auf dem Rücksitz seiner Limousine.
Und auf dem Männerklo im Guggenheim.
Und im Fahrstuhl des Crowne Plaza mit Blick auf den Times Square.
Doch als Bailey, die Jurastudentin im dritten Jahr, ein paar Kerzen auf ihrer Kommode anzündete und langsam die Vorhänge vor der Welt schloss, legte sie großen Wert auf die Feststellung, dass es keinen besseren Ort als die eigenen vier Wände gab.
22
»Gefallen dir die Supreme Beings of Leisure?«, fragte Bailey und drückte auf ihrem iPod Nano die Abspieltaste. »Oder kennst du die etwa noch gar nicht, alter Mann?«
Peter nahm an, dass dies die Gruppe war, deren Musik gerade über die teuren Lautsprecher den Raum erfüllte. Stimmt, er hatte nie von ihnen gehört, doch sie klangen ganz gut. Hypnotisch. Na ja, bei dem Namen.
»Das ist meine neue Lieblingsgruppe«, behauptete er. »Und sag nicht alter Mann zu mir, kleines Mädchen.«
Baileys perfekte Zähne leuchteten, als sie lächelte.
Dann begann sie zu tanzen, einfach so.
Zu den seichten
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