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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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wäre, hättest du das auf jeden Fall gespürt.«
    »Was sollte es sonst sein?«
    »Das werde ich herausfinden«, versichert er mir. »Nur
für den Fall der Fälle: Weißt du noch, wie das Funkgerät funktioniert, der Notrufkanal?«
    »Ich erinnere mich«, antworte ich. »Aber für welchen Fall?«
    »Nichts. Ich will nur sichergehen.« Er lächelt mir wenig überzeugend zu. »Man kann nie wissen. Wird Zeit zu verschwinden. «
    Jake schiebt sich das Mundstück des Schnorchels zwischen die Zähne und lässt sich in den gefluteten Maschinenraum gleiten. Während er wie ein Soldat einer Navy-Spezialeinheit verschwindet, verharre ich einen Moment wie im Koma, bis mir einfällt, dass Arbeit auf mich wartet. Ich greife nach der Handpumpe und beginne zu pumpen, auch wenn ich ahne, dass der Kampf bereits verloren ist.
    Die einzige Möglichkeit, nicht unterzugehen, besteht darin, dass Jake in null Komma nichts das Leck findet.
    Und es stopfen kann.
    Andernfalls werden die Dunnes ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen: als die Familie, die den kürzesten Familienurlaub aller Zeiten erlebt hat.

15
    »Wo ist Onkel Jake?«, fragt Carrie, die Erste aus der Eimerbrigade, die in die Hauptkabine herunterkommt. Mark und Ernie folgen ihr. Es ist lange her, dass ich bei ihnen dieses Zusammengehörigkeitsgefühl wahrgenommen habe.
    Ich deute auf die Luke. »Er ist da unten und rettet uns hoffentlich. In der Zwischenzeit schöpft ihr Wasser, während ich pumpe.«
    Ich lasse die Kinder eine Kette bis zum Deck hinauf bilden. Es ist die beste Möglichkeit, erkläre ich. Carrie wird mit einem Eimer das Wasser schöpfen, ihn an Ernie weiterreichen, der ihn wiederum Mark übergibt, der ihn über Bord auskippt.
    Ganz einfach. Echt Pipifax, wie ich im OP-Saal immer sage.
    Ha!
    Kaum haben wir angefangen, als schon wieder gemeckert wird. So viel zur Familienidylle.
    »Ernie, halt den Eimer ruhig, wenn du ihn weitergibst! Kannst du dich nicht mal auf einen einzigen Gedanken konzentrieren? Du verplemperst das ganze Wasser!«, mault sie.
    »Menschenskind, Carrie, dann beweg dich schneller!«, kontert Mark. »Du musst dich mal anpassen.«
    »Hört, wer da spricht. Der Kiffer!«, kontert sie.
    »Zumindest bin ich nicht von einem Todeswunsch beseelt! «
    »Hey, haltet doch einfach euer Maul«, schimpft Ernie.

    »Leck mich, du kleiner Arsch!«
    Plötzlich schleudert Ernie einen Eimer voll mit eisigem Wasser Mark ins Gesicht. »Hups, und schon wieder Wasser verplempert«, gackert er und lacht über seinen eigenen Witz.
    Aber nicht lange.
    Wumm!
    Mark springt von der Treppe nach unten direkt in Ernie und nimmt ihn in den Schwitzkasten. Die beiden wirbeln herum und verwandeln meine Eimerkette in ein Freistil-Ringerturnier.
    »Aufhören!«, schreie ich und versuche, sie auseinanderzubringen. »Hört sofort auf!« Doch als Belohnung für mein Bemühen werde ich nur umgerissen. Die Jungs sind zu brutal für mich – sie kämpfen tatsächlich.
    Aber Moment mal!
    Wo ist Jake?
    Verdammt, wo ist Jake abgeblieben?

16
    Ich drehe mich zur Luke und sehe nichts anderes als steigendes Wasser. Ich habe das Zeitgefühl verloren, doch er ist schon eine ganze Weile dort unten. Wie lange kann man mit einem Schnorchel die Luft anhalten? Ich weiß es wirklich nicht.
    So lange jedenfalls nicht, wird mir klar.
    Ich schnappe mir einen Mopp aus dem Schrank neben dem Kühlschrank und stoße den Stiel durchs Wasser auf den Boden. Im gleichen Augenblick lassen Mark und Ernie voneinander ab, um mir zuzusehen.
    Und was ist mit Jake? Hat er mich auch gehört?
    »Er ist schon lange da unten, oder?«, stellt auch Carrie fest. Zumindest ist sie im Kopf wieder klar.
    Ich nicke, während wir gemeinsam auf die offene Luke starren. Weder Jake noch aufsteigende Luftbläschen sind zu sehen. Zum ersten Mal spüre ich, wie das Wasser am Boot zieht. Es ist, als saugte uns das Meer langsam, aber sicher nach unten.
    Aus dem Augenwinkel heraus sehe ich das Funkgerät und erinnere mich an Jakes Worte über den Notkanal. »Man kann nie wissen«, sagte er.
    Ich will nicht, dass der Fall der Fälle eintritt.
    Komm schon, Jake, wo bist du? Hol doch endlich mal Luft. Bitte.
    Plötzlich sprudelt Wasser aus der Luke nach oben, eine Hand taucht auf, dann ein Kopf.
    Jake hievt sich in die Kombüse und steht mit Tauchermaske und Schnorchel vor uns. Und sonst nichts.

    »Was ist passiert? Wo sind deine Kleider?«, frage ich.
    »Hab die Rohrschlange geflickt«, antwortet er.
    Ich schüttle den Kopf? Die

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