Hoellentrip
erster Abend dort, vor Peters Aufbruch am nächsten Morgen auf die Bahamas, war von zwei Flaschen Champagner gekrönt gewesen. Doch seit er in Handschellen zurückgekehrt war, war kein teures Blubberwasser mehr geflossen.
Aber bald wird es wieder so weit sein, dachte Peter.
Er fühlte sich gut angesichts der hervorragenden Arbeit, die Knowles mit Katherine bei seinem Kreuzverhör geleistet hatte. Hätte ich selbst nicht besser hinbekommen, dachte er. Vielleicht hätte er bei ihr die Daumenschrauben etwas fester angezogen.
»Bist du sicher, dass du morgen immer noch aussagen willst?«, fragte Bailey, die sich neben Peter unter der Decke zusammengerollt hatte. Gott, dieses Mädchen hatte perfekte Brüste. Das wusste er allein vom Anfassen, ohne sie zu sehen.
» Vergiss, was man dir an der Uni erzählt«, antwortete er. »Die Angeklagten in Mordprozessen sollten immer aussagen. Abgesehen davon habe ich absolut nichts zu verbergen. Das ist der beste Grund für eine Aussage.«
Bailey verfiel einen Moment in Schweigen. Es war die Art von Stille, die Bände sprach, sofern es um Peter ging. Irgendetwas bereitete dem Mädchen Sorgen.
»Was ist denn?«, wollte er wissen. »Und sag bitte nicht wieder, es sei nichts, Bailey.«
»Nein, es ist ganz eindeutig etwas«, antwortete sie. »Es gibt etwas, das ich wissen muss, Peter.«
Seit Peter auf Kaution freigelassen worden war, hatte er sich auf diesen Moment gefreut. Er dachte, dass Bailey — typisch für sie – ihn direkt fragen würde. Doch er hatte gute Arbeit geleistet, ihr Vertrauen zu erlangen. Er hätte sich geschmeichelt fühlen sollen, dass sie so lange gebraucht hatte, ihm diese Frage zu stellen.
Er beschloss, ihr zuvorzukommen. »Nein, ich habe nicht versucht, Katherine und die Kinder zu töten.«
Bailey umfasste sein Gesicht mit ihren Händen und küsste sanft seine Lippen. »Genau das wollte ich von dir hören. Kannst du mir verzeihen? Es tut mir leid, Peter.«
»Nicht nötig. Das ist nur die Anwältin in dir. Das respektiere ich.«
»Du verzeihst mir?«, vergewisserte sie sich.
»Wichtiger ist doch, ob du mir vertraust.«
»Das tue ich«, sagte sie. »Das tue ich wirklich.«
Er erwiderte ihre Küsse und zog sie fest an sich.
»Jetzt muss ich allerdings alle sexuellen und sonstigen niederen Bedürfnisse meines Körpers unterdrücken, weil ich etwas Schlaf brauche. Morgen wird ein ereignisreicher Tag werden. Vertrau mir.«
113
Nolan Heath geht langsam auf den Zeugenstand zu wie Gary Cooper in Zwölf Uhr mittags.
Das war’s dann sicher.
Er weiß es, ich weiß es, der ganze Gerichtssaal weiß es — einschließlich der Geschworenen. Es ist ein Kampf zwischen ihm und Peter. Ein sehr entschlossener Staatsanwalt gegen einen sehr, sehr verschlagenen Verteidiger. Wer diese letzte Kraftprobe gewinnt, gewinnt wahrscheinlich auch den Prozess.
»Mr. Carlyle, lassen Sie uns gleich zu Beginn eine Sache klären. Hat Dr. Dunne nicht selbst erzählt, dass sie früher mal für die CIA gearbeitet hat?«
Peter nickt locker. »Ja.«
Heath zieht eine imaginäre Waffe und zielt wie ein Idiot mit ausgestrecktem Finger durch den Gerichtssaal, was ihm ein paar Lacher einbringt. Ein Punkt für ihn.
»Erzählte Ihnen Dr. Dunne auch, dass sie eine Art Geheimagentin war und durch die Welt gereist ist, um Diktatoren zu töten und dabei zu helfen, Regierungen zu stürzen? Eine weibliche Version von James Bond?«
»Nein.«
»Genau«, bestätigt Heath. »Sie erzählte Ihnen nämlich, dass sie bei der Organisation einer Forschungsstudie geholfen hat, mit der die Auswirkungen unterschiedlicher Neurotoxine auf das menschliche Herz untersucht werden sollten. Richtig?«
»Ja.«
»Es ging also nicht um Nacht-und-Nebel-Aktionen?«
Peter gab keine Antwort.
»Apropos verdeckte Tätigkeiten, Mr. Carlyle. Ihr Verhalten auf den Bahamas hat meine Neugier geweckt. Agent Pierce hat ausgesagt, sie habe gesehen, wie Sie eine entlegene Bar in Nassau mit einem Mann verließen, der kurz darauf versuchte, sie, also Agent Pierce, umzubringen. Leugnen Sie, dass Agent Pierce Sie dort gesehen hat?«
»Ich weiß nicht, ob Agent Pierce mich gesehen hat, aber ich war dort.«
»Was haben Sie in der Bar getan?«
Peter zuckt mit den Schultern. »Etwas getrunken.«
»Ist Ihnen bewusst, dass es in Nassau siebzehn Bars gibt, die näher an Ihrem Hotel liegen?«
»Ich wollte den Medien aus dem Weg gehen. Sie waren aufdringlich, falls Sie das vergessen haben. Das sind sie immer noch. Falls Sie das
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