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Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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verzeihen?«
    Levians Augen wanderten im Halbdunkel über mein Gesicht. »Wenn ich dir jetzt ehrlich sage, was ich davon halte, versprichst du mir, dass du mich ausreden lässt?«
    »Ja, natürlich.«
    »Ich bin ihm dankbar.« Levian machte eine Pause.
    »Wie bitte?«
    »Lass mich ausreden, Nikka.« Er strich mir mit einer Hand sanft den Rücken hinab. »Hätte dein Vater keine Revolution in den eigenen Reihen angezettelt, wäre es nie zu einem Treffen zwischen den Engeln und den Dämonen gekommen. Wir hätten einen niemals endenden Krieg geführt. Seit ihr nicht mehr unsterblich seid, sind wir Gegner auf Augenhöhe. Dein Vater ist der Grund, dass wir gemeinsam an einem Tisch sitzen. Wir werden eine Lösung finden, da bin ich mir sicher. Und das bedeutet …« Wieder strich er meinen Rücken hinab. »… dass wir uns nicht mehr verstecken müssen. Wir müssten unsere Liebe nicht mehr geheim halten.«
    Er interpretierte meinen Gesichtsausdruck falsch. »Entschuldige, ich gehe von mir aus«, fügte er sofort hastig hinzu. »Ich habe dich nie vergessen. Wenn du in der Zwischenzeit anders fühlst, dann …«
    »Levian«, unterbrach ich ihn.
    »Ja?«
    »Kannst du mich einfach ein wenig im Arm halten?«
    Er lächelte. »Nichts würde ich lieber tun.«
    Ich drehte mich um und schmiegte mich mit dem Rücken an seine breite Brust. Dann schloss ich die Augen. Ich wollte den Moment genießen. Den Frieden, die Stille, die Ruhe, bevor die nächsten Ereignisse mich überrollen würden.
     
    Ein Klopfen an der Tür weckte uns.
    »Ja?«
    Jaro steckte den Kopf zur Tür herein. »Es hat Ausschreitungen gegeben. Die Blutdämonen haben den Waffenstillstand gebrochen.«
    »Wie bitte? Ich dachte, alle Getreuen von Vater wären verhaftet worden?«
    »Sein Verschwörungsnetz reichte wohl bis in mehrere andere Hauptquartiere. Seine Verbündeten haben sich zusammengeschlossen und die Ratssitzung gestürmt. Als man ihnen dort kein Gehör schenkte, sondern sie verhaften wollte , sind sie geflohen. Seitdem machen sie wahllos Jagd auf Dämonen anderer Rassen und Engel, die sich durch den Waffenstillstand sicher fühlen und nicht verstecken.«
    Mit einem Satz war Levian aus dem Bett gesprungen. »Ich muss sofort los.«
    Auch ich warf die Bettdecke zur Seite und stand auf. »Hast du mit dem Hauptquartier Kontakt? Ich muss Yaris anrufen. Ist jemand von der Tagesschicht verletzt worden, weißt du das?«
    Jaro hob beschwichtigend die Hände. »Nikka, reg dich bitte nicht so auf. Die Tagesschicht hat Jagd auf die abtrünnigen Blutdämonen gemacht und konnte knapp fünfzig von ihnen verhaften. Sie werden zur Zeit verhört.« Er schien nach den richtigen Worten zu suchen. »Aber es gab Verluste aus unseren Reihen. Einige der Blutdämonen hatten Flammenschwerter der getöteten Engel in ihren Besitz gebracht. Da Vater die Formel kannte und unter seinen Anhängern verbreitet hat, konnten sie die Flammenklingen in das gefährliche blaue Feuer verändern.«
    »Nein, bitte nicht noch mehr Tote.«
    »Was ist mit meinen Leuten?« Levian hatte seine Kleidung aus einem anderen Zimmer geholt und zerrte sich gerade einen Pullover über den Kopf. »Hast du Zahlen?«
    »Nein, leider nicht. Es gibt Meldungen über Straßenkämpfe. Ich denke, Nikka wird dir Genaueres sagen können, nachdem sie mit Yaris telefoniert hat.«
    »Das mache ich jetzt sofort. Gebt mir zwei Minuten im Bad, dann bin ich wieder da.«
    »Gut, dann kümmern Eli und ich uns um die Kinder.«
    »Danke, Jaro.« Ich beeilte mich und noch auf dem Weg zurück zu den beiden rief ich Yaris an. Ihrer Aussage nach hatten auch die Engel Verluste im zweistelligen Bereich davongetragen. Ich bot Levian an, ihn mit zum Hauptquartier zu nehmen, da Tarsos’ Wohnung etwas außerhalb in einer der besseren Wohngegenden lag.
    »Leyla hat mir eine SMS geschrieben.« Levian sah auf das Display und zog die Stirn kraus.
    »Ja?« Neugierig schielte ich auf das kleine Telefon in seiner Hand. »Seit wann verfügt ihr über solch moderne Technik? Ich dachte, ihr schreibt immer noch auf gegerbtes Leder.«
    »Sehr witzig.« Levian verzog sein Gesicht.
    »Und was schreibt sie?«
    »Alles in Butter hier. Melde mich.«
    Ich lachte auf. Levians ratloses Gesicht war wirklich amüsant.
    »Die SMS ist von heute Mittag.« Er starrte grübelnd aufs Display. »Warum schreibt sie mir so was?«
    »Das heißt, du sollst sie nicht stören«, übersetzte ich.
    »Aha.«
    »Jetzt guck nicht so. Sie ist doch volljährig.«
    Levian brummte

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