Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Advent (German Edition)
zufrieden durch die Nacht und pfeift ein Liedchen. Ein schwungvolles Weihnachtsliedchen. Und das Rentier, das tänzelt im Rhythmus des Weihnachtsmann-Liedes. Zwei Schritte rechts, zwei Schritte links und Wiegeschritt und gleich von vorn. Zwei Schritte rechts, zwei Schritte links und Wiegeschritt und ...
„Haaalt! Ich komme mit!“ Ein Weihnachtsmann, der seit Tagen schon mit Sack und Pack und Leiter an einer Hauswand hängt und so tut, als würde er gleich durchs Fenster ins Haus einsteigen, lässt sich fallen und läuft dem Trio hinterher. „Mir hängt dieser Job hier zum Halse heraus. Wer bin ich denn? He?“
Er stolpert kurz, tänzelt und passt sich dem Rhythmus des Rentieres an. Zwei Schritte rechts, zwei Schritte links und Wiegeschritt und gleich von vorn.
Ja, das macht Spaß! Und Spaß und Freude soll man haben im Leben. Auch als Weihnachtsfigur.
Sie ziehen weiter, zu viert nun. Doch das bleiben sie nicht lange. Drei Weihnachtswichtel, die vor der Bäckerei in einem Holzschlitten hocken, das Vierer-Rentiergespann vom Garagendach des Bürgermeisters, fünf Engel vom Eingang der Stadtkirche, die Gruppe der Kurrendesänger neben der Apotheke und ein Schneemann mit einer Weihnachtsglöckchenkette schließen sich ihnen an. Und weiter geht es: Zwei Schritte rechts, zwei Schritte links und Wiegeschritt und gleich von vorn.
Sie erreichen den Marktplatz mit dem Weihnachtsmarkt. Dort herrscht Ruhe. Längst sind die Lichter ausgegangen und die Akteure warten auf den nächsten Tag.
Zwei Schritte rechts, zwei Schritte links und Wiegeschritt und gleich von vorne. Tanzend und pfeifend und singend tänzeln die Weihnachtsmänner und Rentiere und Weihnachtswichtel und Kurrendesänger und Schneemänner und Weihnachtsengel über den Platz und alle, wirklich alle Weihnachtsmarkt-„Bewohner“ schließen sich dem Zug an. Schlafen können sie noch lange. Jetzt wird gefeiert.
Und sie feiern und tanzen und lachen und erfreuen sich ihres sonst nicht ganz so erfreulichen Daseins. Sie leben. Ganz im Rhythmus der Musik. Zwei Schritte rechts, zwei Schritte links und Wiegeschritt und gleich von vorn.
„So liebe ich dieses Weihnachten!“, ruft einer ausgelassen und alle klatschen Beifall. Ja, so lieben sie dieses Weihnachten. So ganz ohne Menschen. So ganz frei und ausgelassen und fröhlich. Und sie feiern und tanzen und tanzen und tanzen und ... und da schlägt die Kirchturmuhr die vierundzwanzigste Stunde. Mitternacht.
Ein Ruck geht durch die Feiernden. Eine heisere Stimme lacht kurz auf, dann wird es finster. Ruhe kehrt ein. Und blitzschnell kehrt jeder wieder an seinen Platz zurück.
Nur die zwei Weihnachtsmänner und das Rentier sind noch da. Sie nicken einander zu und machen sich auf den Weg aus der Stadt hinaus. Sie werden schon erwartet. Morgen Abend. In der nächsten Stadt. Zwei Schritte rechts, zwei Schritte links und Wiegeschritt und gleich von vorn.
Ein Teddy zu Weihnachten?
Ihren Schmusebären Bembo hat Maja für den Weihnachtsflohmarkt gespendet. Für einen Schmuseteddy, findet sie, ist sie schließlich schon viel zu alt. Nun ist Bembo nicht mehr da und er fehlt ihr sehr. Als sie am Abend in ihrem Bett liegt, kann sie lange nicht einschlafen ohne ihren Teddy im Arm und in der Nacht träumt sie, Bembo sei zu ihr zurückgekommen. Wie sehr weint Maja am nächsten Morgen, als Bembo nun doch nicht wiedergekommen ist, weil alles nur ein Traum gewesen ist. Sie weint so sehr, dass Papa seufzt und "Wir suchen einen neuen Schmuseteddy für dich" sagte.
Nun ist Maja mit Papa unterwegs in der Stadt auf Teddysuche. „Er muss kribbeln, der Teddy“, sagt Maja. „Hier drin.“ Sie deutet auf ihren Bauch. „Dann ist er der richtige.“
Papa lacht. „Und dann taufen wir ihn Kribbel.“
„Einverstanden“, sagt Maja.
Durch viele Geschäfte bummeln die beiden und sie entdecken viele Teddybären, doch der richtige Schmusebär ist nicht dabei. Es kribbelt keiner, findet Maja.
Suchend ziehen sie weiter. Am Marktplatz singen Kinder Lieder. Sie halten Sammelbüchsen und Plakate in den Händen.
Nachdenklich sieht sich Maja die Gesichter der Kinder auf den Fotos der Plakate an. Arm blicken sie drein und traurig.
Da fängt es in ihrem Bauch an, heftig zu kribbeln. Sie deutet auf die traurigen Kindergesichter. "Eigentlich bin ich für einen Teddy ja wirklich viel zu alt“, sagt sie. „Diese Kinder haben bestimmt auch keinen, oder?"
"Bestimmt nicht", meint Papa.
"Und wenn wir ihnen das Geld, das mein neuer Teddy kosten
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