Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen
Campanula chamissonis aus den japanischen Kurielen nur in ausreichend saurem Substrat ihre herrlichen blauvioletten Blüten zeigt.
Eine Erdmischung, die für die meisten Steingartengewächse geeignet ist, gewinne ich aus einem Teil Gartenerde beziehungsweise Lehm und einem Teil kalkfreiem Sand. Für ausgesprochene Kalkliebhaber verwende ich kalkhaltigen Sand.
Säureliebhabern, wie der oben erwähnten Glockenblume aus den Kurielen, mische ich ein Substrat, das zu einem Teil aus kalkfreiem Laubkompost besteht und zum anderen Teil aus ebenfalls kalkfreiem Kies oder Sand.
Beachtet man all dies, kann nicht mehr viel schiefgehen. Wichtig ist noch, dass ein Steingarten an einem sonnigen Platz im Garten angelegt werden sollte, weil der Großteil seiner Bewohner viel Licht benötigt. Auch darf kein großer Baum in unmittelbarer Nähe stehen. Herabfallendes Herbstlaub kann kleine Gewächse nämlich unter sich ersticken, und auch Pilzinfektionen treten dann häufiger auf.
Stein für Stein
Besonders gut für Steingärten sind Hanglagen geeignet, weil sich an ihnen leicht eine natürlich wirkende Formation von Steinen anlegen lässt. Es ist aber auch, so wie bei mir, auf flachem Boden nicht schwer, eine Minigebirgslandschaft entstehen zu lassen. Wie man an die Sache herangeht, ist natürlich dem eigenen Geschmack überlassen. Hauptsache man lässt sich nicht irritieren. Ich mache es immer wie folgt: Nach dem sorgfältigen Abtragen der Grasnarbe „koffere“ ich das zukünftige „Steingartenbeet“ etwa 40 Zentimeter tief aus und fülle es mit einem Erde-Sand-Gemisch wieder auf. Man könnte dafür auch alte Dachziegel oder sogar Bauschutt verwenden. Danach bilde ich mit aufgeschüttetem Sand, Schotter und Geröll einige Hügelformationen, die sozusagen das Grundgerüst des Minigebirges bilden. Dann geht es auch schon an die Details. Ich platziere größere und kleinere Steine und fülle dazwischen die verschiedenen Substrate ein. Es macht Spaß, ein bisschen mit den Steinen zu spielen, und man sollte sich die Zeit nehmen, um verschiedene Gruppierungen auszuprobieren, bis man die wirkungsvollsten gefunden hat. Jeder Stein ist anders, und für jede Pflanze findet man so auch einen Stein, der ihr besonders gut steht. Meine Lieblingskombination ist derzeit übrigens ein silbrig weißes Edelweiß mit einem schwarzen, scharfkantigen Stein.
Pulsatilla albana lutea gehört zu den begehrten gelben Küchenschellen.
Probieren geht über Studieren
Die Pflanzenauswahl für den Steingarten ist abseits der Standardsorten wie Blaukissen und Polsterphlox riesengroß. Für Anfänger ist es daher gar nicht so leicht, sich einen geordneten Überblick zu schaffen. Ich empfehle deshalb für diese Pflanzengruppe den Besuch bei einer Spezialgärtnerei, denn dort bekommt man die beste Beratung. Wenn man den Gärtnern dort sagt, welche Bodenart man im Garten hat, werden sie einem gern bei der Auswahl behilflich sein. Oft kann man die richtigen Substrate für die Pflanzen auch schon als fertige Mischungen erwerben.
Bei mir läuft es jedoch meist ein bisschen chaotischer. Ich kaufe neue Pflanzen eher spontan und ganz nach Gefallen. So passierte es früher öfter, dass ich auf meinem Moped mit Kisten voller Pflanzen versuche, alles sicher in den Garten zu transportieren. Zu Hause informiere ich mich zunächst in einem guten Buch über ihre Ansprüche und gebe ihnen erst dann einen entsprechenden Platz. Jedes Jahr gibt es auf diese Weise viele Neuzugänge. Mit der Zeit haben sich bestimmte Pflanzen als besonders brauchbar herausgestellt. Von diesen möchte ich die schönsten auf den folgenden Seiten nun kurz vorstellen.
Die Pflanzen in meinem Steingarten
Das Leben in meinem Steingarten erwacht im Vorfrühling mit einigen bezaubernden Iris-Arten, die Zwiebeln bilden. In milden Wintern sprießen sie sogar schon Ende Februar. Für die frühe Jahreszeit erscheinen die leuchtenden Blüten viel zu groß und sind in der ehe noch kahlen Umgebung ein wahrer Blickfang. Besonders beliebt sind die Sorten der Netziris (Iris histrioides ) , die es in verschiedenen Blau- und Violetttönen gibt. Aber auch das leuchtende Gelb der Iris danfordiae aus der Türkei möchte ich nicht mehr missen. Es passt hervorragend zur blauvioletten Verwandtschaft. Leider sind diese kleinen Iris bei warmer Witterung bereits nach wenigen Tagen wieder verblüht. Zurück bleiben lediglich die nadelförmigen Blätter.
Um einiges länger hält das ebenfalls früh erwachende
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