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Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Titel: Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cadmos Verlag
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in den Beeten bei, und auch meine Mutter konnte sich mittlerweile für so manche von ihnen begeistern. Besonders der hübsche blaue Wiesensalbei gefällt ihr, weil er eine schöne Begleitstaude für Rosen abgibt. Ich habe vom Wiesensalbei auch eine seltene rosa blühende Sorte, die ausgesprochen hübsch zu pinkfarbenen Rosen passt und sich genauso großzügig aussät wie die blaue Variante. Wichtig bei den wilden Gewächsen ist, dass man auf aggressiv wuchernde Arten wie Weidenröschen, Giersch, Zypressen-Wolfsmilch und Zaunwinden verzichtet. Die Zaunwinden entwickeln ein derart tiefgründiges Wurzelwerk, dass man sie im Nachhinein unmöglich wieder vollständig entfernen kann. Sie sind extrem anpassungsfähig und können sogar noch auf feuchten Böden wuchern. Schilfhalme, Rosen, Sonnenblumen, Ziersträucher, einfach alles wird von ihnen als Kletterhilfe missbraucht.
     

    Rote Lichtnelken, Witwenblumen und Wiesensalbei blühen hier Ton in Ton in einem sehr naturfreundlich angelegten Garten.

    Consolida regalis, der hübsche Ackerrittersporn, gehört zu den einjährigen Wildblumen, die leicht aus Samen heranwachsen.
    Heikle Heimische
    Das andere Extrem sind die Diven der heimischen Flora. Ja, auch diese gibt es. Dabei denke ich an den weltberühmten Frauenschuh, den herrlich duftenden Diptam oder die elegante Türkenbundlilie. Sie alle wachsen bei uns wild, sind in Gärten aber nur äußerst selten anzutreffen. Das liegt nicht etwa daran, dass niemand es wagen würde, sie trotz strengstem Verbot an den Naturstandorten auszugraben. Dies hat eher damit zu tun, dass sie mehrere Jahre brauchen, um im Garten Fuß zu fassen. Bis sie sich vermehren, können gar Jahrzehnte vergehen. Auch in Gärtnereien gekaufte Exemplare, die speziell für die Gartenkultur herangezogen wurden, machen häufig keine Ausnahme. Selbst für fortgeschrittene Gärtner sind sie eine willkommene Herausforderung. Wenn es gelingt, sie im eigenen grünen Reich zu integrieren, kann man besonders stolz sein, nicht zuletzt auch, weil man damit das Überleben von bedrohten Arten unterstützt hat. Niemals sollte man diese Pflanzen der Natur entnehmen. Auch für nicht geschützte Arten gilt, dass es immer besser ist, nur ein paar Samen mitzunehmen, als gleich die ganze Staude auszugraben.

Mein Garten

Die seltene Aquilegia buergeriana kombiniert mit Steinbrech und Hornveilchen.
    Der Stein trügt – von Mauern und Steinen
    Der Stein trügt – von Mauern und Steinen
    Wenn ich einen Bereich auswählen müsste, de; mi; in meinem Garten am besten gefällt, dann wäre das wohl der Natursteingarten. Wie der Name es schon verrät, habe ich in dieser Variante des Steingartens besonders darauf geachtet, dass alles naturnah gestaltet ist. Anstatt gegossene Beton korbsteine zu verwenden, kommen Sand, Splitt, Schotter Kies und ganze Felsbrocken in verschiedenen Gesteinsarten zum Zug. Mit ihnen habe ich einen Lebensraum nachgebildet, der den kargen Heimatstandorten der Steingartengewächse in den Bergen gleicht. Selbstverständlich muss das Ergebnis keine 1:1-Kopie der Natur sein, sondern darf ruhig ein wenig die künstlerische Freiheit des ' Gärtners beinhalten. Man kann zum Beispiel unmöglich für jede Pflanze extra jenes Gestein heranschaffen, auf dem sie in ihrer Heimat wächst. Am günstigsten ist es meistens, Steine aus der unmittelbaren Umgebung zu verwenden. Sie fügen sich außerdem am harmonischsten in die Landschaft ein. Manchmal „trügt der Stein“, so wie bei Kreide und Schieferton. Beide sehen zwar hübsch aus, verwittern jedoch viel zu schnell. Geologisch gut geeignete Gesteinsarten für den Steingarten sind beispielsweise Sandstein, Granit, Kalktuff und Kalkstein.
    Den Boden bereiten
    Sowohl bei der Auswahl der Steine als auch beim Zusammenmischen des richtigen Pflanzsubstrates sollte man den pH-Wert berücksichtigen. Viele Pflanzenarten gedeihen auf alkalischem Boden, aber einige der schönsten mögen es lieber sauer. Besonders wer schwachwüchsige und oft kostspielige Raritäten kultivieren möchte, sollte sich vorher darüber informieren, welche Bedingungen die Pflanzen wünschen. Am besten gleich beim Kauf in der Gärtnerei nachfragen.
    Mir fällt die Wichtigkeit dieser Unterscheidung immer wieder an den vielen Zwerg-Glockenblumenarten auf, die sich im Natursteingarten wohlfühlen. So entwickeln sich etwa die beiden heimischen Arten Campanula cochleariifolia und Campanula barbata bei mir bestens auf kalkhaltigem Boden, während die seltene

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