Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen
größeren und kleineren Gruppen gepflanzt und hätte nie gedacht, dass es so gut wachsen würden. Bereits im zweiten Jahr nach der Pflanzung war es so sehr in die Breite gegangen, dass ich kleinere Nachbarpflanzen wie Aurikeln und Hauswurz evakuieren musste, damit sie nicht völlig untergehen. Neben einem gut durchlässigen Boden und einem vollsonnigen Standort ist es für das Edelweiß wichtig, dass man es im Herbst nicht zurückschneidet. Die eingetrockneten Triebe schützen das „Herz“ der Pflanze nämlich vor starkem Frost. Jetzt fragt man sich bestimmt, wozu ausgerechnet eine Pflanze aus rauen Hochgebirgslagen Winterschutz braucht. Die Antwort ist einfach: In den Hochlagen der Berge liegt im Winter immer eine dicke schützende Schneedecke, unter der nie starke Minusgrade herrschen. Im Tal hingegen liegt nicht immer Schnee und der Frost sowie eiskalte Winde können in voller Härte zuschlagen.
Der krönende Abschluss
Im Herbst bildet eine Blume, mit der man zu dieser Jahreszeit nicht rechnen würde, den Abschluss. Es handelt sich um einen Krokus. Crocus speciosus , der aus Osteuropa stammende Prachtkrokus, blüht nicht wie seine Verwandten im Frühling, sondern zeigt seine großen Blüten von September bis Oktober. Diese sind violett mit einer dunklen Äderung; die rotorangefarbenen Staubgefäße im Zentrum sieht man nur bei Sonnenschein, wenn die Blüten offen sind.
Oft wird der Prachtkrokus mit der bekannteren Herbstzeitlose (Colchicum ) verwechselt, die aber nicht nur einer anderen Pflanzenfamilie angehört, sondern sich auch im Blütenbau durch einige Merkmale von ihm unterscheidet. Es ist ratsam, die Zwiebeln von Crocus speciosus bereits im August zu pflanzen, damit sie vor dem Winter noch genügend Zeit für die Blütenbildung haben. Ansonsten sind sie ähnlich zu pflegen wie andere Krokusse und gut winterhart.
Crocus ancyrensis, der hübsche Ankara-Krokus, ist mit seiner leuchtenden Farbe ein Highlight im Frühlingsgarten, auch für viele Insekten.
Die Steinmauer – ein vertikales Blumenbeet
Der Umstand, dass wir für die vielen landwirtschaftlichen Maschinen eine Tiefgarage brauchten, sorgte dafür, dass wir beim Hausbau auch zwei hübsche Natursteinmauern aus großen Felsblöcken bekamen. Sie begrenzen die Einfahrt in die Garage zur Seite hin und sind an der tiefsten Stelle fast vier Meter hoch. Die Baufirma hatte beim Anlegen der Mauer Grassoden in die Fugen zwischen den Felsen gebettet, die dort einwurzeln sollten, um der zusätzlichen Befestigung zu dienen. Da meine Mutter und ich im ersten Jahr nur wenig Zeit hatten, uns um die Mauern zu kümmern, waren sie bald komplett zugewuchert von den Gräsern und so manchem Unkraut. Erst in den Folgejahren tauschten wir nach und nach den Wildwuchs gegen robuste Steingartenpflanzen wie Duftsteinkraut und Polsterphlox aus, die hier prächtig gedeihen. Mittlerweile habe ich auch viele Ableger von Pflanzen aus meinem Natursteingarten in die noch freien Stellen gepflanzt. So blühen dort jetzt unter anderem verschiedene Akeleien, Gelber Lerchensporn, Glockenblumen, Leinkraut, Johanniskraut und mehrere Sedum-Arten. Ganz oben auf die Mauerkrone haben wir gute Erde aufgebracht, sodass dort Lavendelbüsche und die bodendeckende Rose 'Heidetraum' ein Auskommen finden. Auch Blütenstauden wie der Kaukasischen Skabiose (Scabiosa caucasica ) gefällt es dort. Die Mauern sehen nun richtig schön aus und sind zu charmanten, vertikalen Blumenbeeten geworden. Mir gefällt es auch, dass sie vielen Tieren Unterschlupf bieten. Besonders sympathisch ist mir ein Kohlmeisenpaar, das die scheinbar gedankenlose Frechheit besitzt, im Revier meiner stets hungrigen Katze Gina zu brüten. Es hat eine kleine, unerreichbare Höhle zwischen den Felsen gefunden und bewohnt diesen Ort nun schon den dritten Sommer. Gina hatte in all der Zeit nie die Gelegenheit, mehr als nur einen Blick zu erhaschen, und hat gewiss schon die Hoffnung aufgegeben. Auch Katzen können mal versagen ...
Digitalis parviflora, eine ungewöhnliche Fingerhutart mit rostbraunen Blüten, blüht hier zusammen mit Arnika und Habichtskraut in der Steinmauer.
Frühlingserwachen im Steingarten mit Traubenhyazinthen, Narzissen und Lerchensporn. Auch Gina versteckt sich auf dem Foto ....
Clematis 'Pixie', eine frühlingsblühende Waldrebe.
Campanula cochleariifolia 'Alba', die Weiße Zwergglockenblume.
Wer schön sein will, muss rosten – der Rostgarten
Wer schön sein will, muss rosten – der
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