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Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Titel: Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cadmos Verlag
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Vorfrühlingsalpenveilchen (Cyclamen coum ) durch. Seine Blüten sind zwar nur etwas mehr als einen Zentimeter groß, aber von einem derart kräftigen Pink, dass sie durchaus mit denen der Irissorten konkurrieren können. Kombiniert man die beiden miteinander, so erhält man eines der ersten Traumpaare im Gartenjahr, die sich in ihrer Wirkung gegenseitig noch steigern. Das Alpenveilchen sät sich, wenn es sich wohlfühlt, von selbst aus und kann mit den Jahren kleine Gruppen bilden, die aber nie wuchern.
    Wenn diese Vorfrühlingsblumen verblüht sind, wird es allmählich immer bunter zwischen den Steinen. Nun blüht die majestätische Geweihiris (Iris bucharica ) , der eigelb-weiße Blüten zahlreich in den Blattachsengebildet werden. Außerdem stellen sich botanische Krokusse, Hungerblümchen, Gänsekresse, Walzenwolfsmilch, Aurikel, Steinbrech und die ersten pelzig behaarten Blüten der eleganten Küchenschellen ein. Die Küchenschellen (Pulsatilla ) gehören zu den langlebigsten Stauden im Steingarten und werden über die Jahrzehnte hinweg immer prächtiger. Selbst meine erst wenige Jahre alten Exemplare sind schon üppig genug, um bis in den April hinein das Bild im Steingarten zu dominieren. Besonders auffällig sind die großblumigen Sorten der heimischen Pulsatilla vulgaris , sie blühen in verschiedenen Violett- und Rottönen. Mir ist die etwas bescheidenere, jedoch schlichtweg bezaubernde, kaukasische Pulsatilla albana lutea aber am liebsten. Sie gehört zu den begehrten, gelb blühenden Küchenschellen und gedeiht genauso problemlos wie ihre bekannteren Verwandten. Für alle Pulsatillen ist ein tiefgründiger Boden wichtig, damit sie ihre langen Pfahlwurzeln ungehindert ausbilden können.
     

    Cyclamen coum , das charmante Vorfrühlingsalpenveilchen bildet im Steingarten durch Selbstaussaat kleine Gruppen.
    Frühling im Steingarten
    Mit dem fortschreitenden Frühjahr nimmt die Blütenfülle weiterhin zu. Sie erreicht in meinem Garten ihren Höhepunkt im Mai, wenn die Akeleien blühen. Zu dieser meiner absoluten Lieblingsblume aber an anderer Stelle im Buch mehr. Ebenfalls im Mai beginnt die Blütezeit der hochgiftigen Gattung Digitalis, den Fingerhüten. Der anspruchslose Große Fingerhut (Digitalis grandiflora ) und der feingliedrige Gelbe Fingerhut (Digitalis lutea ) sind bei uns heimisch. Beide blühen blassgelb und man muss sie nicht unbedingt im Steingarten ziehen, sie würden auch in den Staudenbeeten gut wachsen. Für die Arten aus den wärmeren Teilen Europas ist die Steingartenkultur jedoch lebenswichtig. Sie überstehen den Winter nur auf durchlässigen Böden, weil sie Staunässe nicht vertragen.
    Sehr reich und zuverlässig blüht bei mir Digitalis lanata, der Wollige Fingerhut. Seine Blüten sind cremeweiß und besitzen eine braunrote Äderung. Der Wollige Fingerhut stammt aus der Türkei und ist von großer Bedeutung für die Pharmaindustrie, weil er besonders viele herzwirksame Stoffe enthält. Auch Digitalis ferruginea und Digitalis parviflora sind wüchsig und nicht nur wegen ihrer Exklusivität zu empfehlen. Ersterer blüht semmelfarben, Letzterer in einem ungewöhnlichen Rostbraun, das gar nicht so einfach zu kombinieren ist.
     

    Digitalis obscura, ein ursprünglicher Spanier, gehört zu den farbenprächtigsten Fingerhüten für den Natur-Steingarten.
     
    Am besten gefällt mir jedoch Digitalis obscura aus Spanien. Seine behaarten, braunorangefarbenen Blüten tragen innen zusätzlich zu den Punkten eine delikate weinrote Zeichnung. Man könnte diesen hübschen Spanier glatt mit einem Bartfaden verwechseln. Bartfäden (Penstemon) gehören nämlich wie auch die Fingerhüte zu den Rachenblütlern und blühen auch zur selben Zeit. Am winterhärtesten ist bei mir der violett-weiße Penstemon hirsutus . Zusammen mit einer spornlosen Scheinakelei (Aquilegia ecalcarata ) gibt er eine der charmantesten Kombinationen des frühsommerlichen Steingartens ab.
    Sommerliche Verschnaufpause
    Im Sommer wird es etwas ruhiger in meinem Minigebirge. Hier und da noch eine der später blühenden Akeleiarten, ein paar Glockenblumen und vereinzelte einjährige Sommerblumen wie Mohn, Färbermädchenaugen und Tagetes, deren Samen wohl der Wind hierhergetragen hat. Den wenigen Pflanzen, die jetzt in voller Blüte stehen, gehört nun die ganze Aufmerksamkeit. Besonders das Edelweiß hat sich sehr prächtig entwickelt und gibt mit seinen silbrig weißen Blütenständen nun über Wochen den Ton an. Ich habe es in

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