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Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Titel: Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cadmos Verlag
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Sammelleidenschaft scheint wohl so bald kein Ende zu nehmen. Panaschierte Pflanzen sind allerdings Geschmacksache. Wer sie mag, kann sich die ganze Gartensaison über an ihren schönen Strukturen und Blattzeichnungen erfreuen. Es muss ja nicht gleich ein ganzes Beet sein.
     

    Über Wochen hinweg entfaltet das zauberhafte Pulmonaria rubra 'David Ward' im Frühling seine korallenroten Blüten im Beet für buntlaubige Pflanzen.
    Garten süßsauer – das Moorbeet
    Garten süßsauer – das Moorbeet
    Bei einem Moorbeet handelt es sich meist nicht um die Nachahmung eines Moors im herkömmlichen Sinn. Damit ist eher ein Beet gemeint, das speziell für Pflanzen angelegt wurde, die gern in saurem Substrat wachsen – also in einem Boden mit niedrigem pH-Wert. Das andere Extrem sind Pflanzen, die nur mit der „Süße“ basischer Böden gut gedeihen, also solchen, die einen hohen pH-Wert aufweisen. Der Großteil der Gartenpflanzen ist zum Glück relativ tolerant. Besonders auf neutralen Böden kommen die meisten gut zurecht. Für jene, die es nicht so gern süßsauer mögen, muss man in den meisten Fällen erst geeignete Bedingungen schaffen.
    Typische Moorbeetpflanzen sind Heidekraut, Hortensien, Rhododendren, Koniferen, Heidel- und Preiselbeeren, aber auch die Rosmarinheide, Lorbeerrosen und einige Stauden wie Funkien, Krötenlilien und Farne. Sogar einige Zwiebelpflanzen, wie etwa die Waldhyazinthe, mögen Moorbeetbedingungen.
    Der größten Beliebtheit erfreuen sich aber ohne Zweifel die Rhododendren. In Gegenden, die von Natur aus einen sauren Boden haben, wachsen sie zu meterhohen Großsträuchern heran. Man kann dort ohne viel Aufwand einen ganzen Rhododendrengarten anlegen. Zur Blütezeit im Spätfrühling wird er sich in ein Meer aus Blüten in allen Farben verwandeln, das sich kaum noch überbieten lässt. Im Winter behält er seine Form durch die immergrünen Blätter vieler Sorten. Solche Rhododendrengärten sind ein gutes Beispiel dafür, wie einfach Gärtnern sein kann, wenn man die von der Natur vorgegebenen Bedingungen nützt, statt sie zu unterdrücken.
    Sauer macht lustig
    In meinem Garten ist der Boden nicht sauer, sondern eher „süß“, also korrekt gesagt basisch. Unser Moorbeet gehörte darum zu den ersten Beeten, die meine Mutter und ich damals nach dem Hausbau in Angriff nahmen. Sie wollte nämlich unbedingt blaue Hortensien anpflanzen, und ich mochte auf die Irische Glockenheide nicht verzichten. Um den Boden in einem Moorbeet ausreichend sauer zu machen, wird meist ein großer Anteil an Torf in die vorhandene Erde gemischt. Leider werden bei der Torfgewinnung aber Feuchtgebiete zerstört, die Lebensraum für viele seltene Pflanzen- und Tierarten sind. Ich habe mir deshalb Gedanken über eine mögliche Alternative gemacht. Herausgekommen ist dabei, dass wir zunächst einmal mit der Schubkarre in unseren Wald gefahren sind. Die oberste Erdschicht unter alten Fichten ist recht sauer, weil sie zum Großteil aus halb verrotteter Nadelstreu besteht. Ideal also für unser Moorbeet! Wie viele Schubkarren von dieser Erde wir damals in unser zukünftiges Moorbeet eingearbeitet haben, weiß ich heute nicht mehr genau. Die Rechnung dürfte aber aufgegangen sein, denn die Pflanzen haben sich prächtig entwickelt. Noch immer gehört das Moorbeet zu den wenigen Beeten im Garten, die ich mit meiner Mutter gemeinsam pflege. Wir haben dort inzwischen auch verschiedene Zwergrhododendron- und Heidekrautsorten, Rosmarinheide, Säulenwacholder und Lorbeerrosen sowie Heidel- und Preiselbeeren angesiedelt. Die bodendeckenden Preiselbeeren tragen bis weit in den Winter hinein ihre attraktiven und sehr gesunden roten Beeren. Vor der Reifezeit blühen sie im Sommer über Wochen hinweg mit kleinen weißen Blütenglöckchen. Preiselbeerensind nahe mit der Irischen Glockenheide (Daboecia cantabrica ) verwandt, die meine Lieblingspflanze im Moorbeet ist. Sie trägt ähnliche Blüten, diese sind allerdings um einiges größer und wirken ein bisschen aufgeblasen, wie Ballons. Je nach Sorte sind sie Weiß, Rosa, Rot oder Pinkfarben und erscheinen von Juli bis November. Besonders in Kombination mit dem Gewöhnlichen Heidekraut (Calluna vulgaris ) wirkt die Glockenheide ausgesprochen charmant. Im ersten Jahr nach der Pflanzung sollte man ihr aber etwas Winterschutz geben. Einmal akklimatisiert, ist sie in der Regel gut winterhart.
     

    Ein bisschen aufgeblasen wirken die zahlreichen Blütenglocken der irischen Glockenheide

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