Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen
Aggressivität man irgendwann überdrüssig wird. Ich habe 'Queen of Night' mit der ähnlich finsteren 'Jackpot' kombiniert, bei der jedoch jedes Blütenblatt einen deutlichen weißen Rand zeigt. Dazu noch ein paar Zwiebeln von 'White Triumphator' – und schon ist das Tulpentrio perfekt. Gerade Weiß bringt Schwarz ja besonders gut zur Geltung.
Das scheint die Akelei 'William Guiness' schon lange zu wissen. Ihre anmutig nickenden Blüten sind von dunkelstem Violett mit weißen Kronblattspitzen im Zentrum. Solche Varianten kannte man von Aquilegia vulgaris bereits im Mittelalter.
Etwas jüngeren Datums ist die Akelei 'Black Barlow'. Ihre spornlosen, bauschig gefüllten Blüten sind zur Gänze dunkel und werden bei mir von den dottergelben Blüten eines ebenfalls gefüllten Hahnenfußes ( Ranunculus acris 'Flore Pleno'; begleitet. Die beiden Farben sind so unterschiedlich, dass sie sich gegenseitig in ihrer Wirkung steigern, anstatt sich die Show zu stehlen.
Manche der finsteren Zeitgenossen haben zusätzlich zur ausgefallenen Blütenfarbe auch noch einen ungewöhnlichen Duft. So die Schokoladenkosmee (Cosmos atrosanguineus ) , deren Blüten tatsächlich einen sanften Hauch von Schokoladeduft verströmen. Als Gartenpflanze soll ihr, besonders auch wegen der monatelangen Blütezeit, eine glorreiche Zukunft bevorstehen. In der Natur gilt sie jedoch bedauerlicherweise als ausgestorben. Der Fall zeigt deutlich, wie wichtig Gärten heute auch als Refugien für seltene Arten sein können.
Schwarz geht auch schnell
Wer möglichst schnell sehr viele dunkle Blüten in seinem Garten haben möchte, der greift am besten auf einjährige Pflanzen zurück. Der dicht gefüllte schwarzviolette Schlafmohn 'Black Paeony' (Papaver somniferum ) und die schwarzrote Kornblume 'Black Ball' (Centaurea cyanus ) sind die Nachfahren berüchtigter Ackerunkräuter. Sie blühen schon wenige Monate nach der Aussaat und eignen sich gut, um Beetlücken zwischen einziehenden Frühlingsblumen zu schließen. Ich verwende die beiden stets gemeinsam und auf größeren Flächen, um eine besonders düstere Wirkung zu erzielen.
Dunkle Blüten sind eindeutig auf dem Vormarsch. Lassen wir sie gewähren, denn „Schwarz“ ist nicht selten die Farbe, die in einem bunten Blumenmeer gerade noch gefehlt hat!
Die Akelei, edelstes aller Gewächse
Die Akelei, edelstes aller Gewächse
Aquilegia desertorum gehört zu den wenigen orangefarben blühenden Akeleien und stammt ursprünglich aus den Bergregionen Arizonas.
Teufelsglocke, Blutglocke und Adlerkralle sind nur die markantesten der vielen Namen, die der Volksmund für die Akelei im Laufe der Zeit fand. Ich persönlich nenne sie gern edelstes aller Edelgewächse, denn für mich ist sie die liebenswürdigste und perfekteste Blume, die mir je begegnet ist. Es liegt wohl am besonders ansprechenden Erscheinungsbild dieser Pflanze und daran, dass sie exzellent zu meinem Gartenstil passt. Die Gattung Aquilegia erfüllt alles, was ich mir nur von einer Blume wünschen kann. Akeleien gibt es in allen Farben und in den unterschiedlichsten Blütenformen. Sie tragen hübsches Blattwerk, sind standortgerecht gepflanzt sehr pflegeleicht, säen sich selbst im Garten aus, locken Insekten an und lassen sich gut vermehren und züchten.
Blume mit Geschichte
Oft liest man über Akeleien, dass sie altmodische Blumen seien und besonders gut in Bauerngärten passen. Natürlich steckt darin ein Funken Wahrheit, allerdings nur in Bezug auf die verschiedenen Gartenformen der gewöhnlichen Akelei. Sie waren tatsächlich schon im Mittelalter bekannte Gartenblumen. Wegen ihrer Schönheit genauso wie auch wegen ihrer Verwendung zu teils fragwürdigen Heilzwecken. In manchen Zeiten wurden sie geradezu verehrt. Wegen ihrer doppelt dreiteiligen Blätter galten sie im Christentum als Symbol für die heilige Dreifaltigkeit. Zu anderen Zeiten galt es als unschicklich, wenn ein Mann einer Frau einen Akeleistrauß schenkte. Schon damals fiel nämlich auf, dass Aquilegia vulgaris sehr fruchtbar ist. Die unterschiedlichen Sorten kreuzen sich ungehemmt miteinander und sorgen an ihnen zusagenden Standorten großzügig für Nachwuchs, wenn man die Samenstände nicht vor der Reife entfernt. Interessant ist, dass die Indianer Nordamerikas die dort heimische karmesinrote Aquilegia formosa gerade deswegen verehrten und sie als Liebesblume und Fruchtbarkeitssymbol in ihren Ritualen gebrauchten.
Aquilegia chaplinei wirkt wie eine
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