Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
Vom Netzwerk:
anderen Finger darüber.“ Sie war gut darin, Anweisungen zu befolgen, wenn sie wollte. „Jetzt dreh die Hand ein wenig, damit dein Daumen oben ist und deine Fingerknöchel nach vorne weisen.“
    „Das ist nicht so bequem. Ich würde sie lieber so halten wie vorher.“
    „Du gewöhnst dich ganz schnell daran. Mach dir keine Sorgen. Manasseh ist ein ganz sanftes Pferd, Annabelle. Er wird dir nichts tun.“
    „Ich habe gesehen, wie er läuft. Ihr zwei fliegt über die Prärie.“
    „Das liegt nur daran, dass ich ihm die Führung überlasse.“
    Sie warf einen Blick auf Matthew und dann wieder auf das Pferd. „Was ist, wenn er denkt, ich würde ihm die Führung überlassen?“
    Matthew senkte den Kopf, um sein Grinsen zu verbergen, und kontrollierte noch einmal den Sattelgurt, den er bereits eingestellt hatte. „Er wird nicht mit dir durchgehen. Das verspreche ich dir.“
    Manasseh wählte ausgerechnet diesen Moment, um zu schnauben und den Kopf in die Luft zu werfen. Annabelle verkrampfte sich wieder.
    „Er spürt nur, dass du nervös bist. Ihr werdet gut miteinander klarkommen.“
    „Ich sehe immer noch nicht ein, warum ich das machen muss.“
    Matthew streichelte dem Pferd die Flanke. „Du musst nicht. Aber ich bin stolz auf dich, weil du es versuchst.“
    Sie setzte sich ein wenig aufrechter in den Sattel. „Warum kann ich nicht so reiten wie alle anderen Frauen, die ich gesehen habe?“
    „Erstens, nicht alle Frauen reiten auf einem Damensattel. In dieser Gegend wenigstens nicht. Wenn du auf einem normalen Sattel reitest, hast du mehr Kontrolle, und du fühlst dich sicherer. Außerdem ist hier draußen niemand, der dich sehen könnte, und du kannst später immer noch lernen, im Damensattel zu reiten, wenn du willst.“
    „Ich nehme an, das zeigst du mir auch noch?“
    Er hörte ihren schnippischen Unterton, beschloss aber, nicht darauf einzugehen. „Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe: Achte darauf, dass du dein Gewicht im Sattel gleichmäßig verteilst. Beuge dich nicht zu weit nach links oder nach rechts. Bewege dich ein wenig nach vorne.“ Ohne sie zu berühren, bedeutete er ihr, nach vorne zu rutschen. „Du musst immer im tiefsten Teil des Sattels sitzen. Leg deine Beine sanft um das Pferd. Drücke nicht zu fest.“ Er ergriff ihren Fuß. „Der Absatz deines Stiefels sollte mit dem Steigbügel eine Linie bilden, und deine Fußballen sollten direkt über dem Steigbügeleisen liegen. Richte die Zehen nach vorne und die Fersen nach unten.“
    Ihre stoische Miene verriet, dass sie bezweifelte, ob sie sich das alles auf einmal merken könne. Aber nachdem er gesehen hatte, wie gut sie mit den Schimmeln zurechtkam, nahm Matthew an, dass sie hier auch ein Naturtalent wäre, wenn sie erst einmal ihre Angst überwunden hätte.
    „Halte deinen Oberkörper gerade, aber nicht steif. Und das Gesicht nach vorne.“
    Sie atmete tief ein und tat, was er verlangte.
    „Entspann dich.“
    „Ich bin entspannt.“
    „Lass die Arme locker an deinen Seiten liegen.“
    „Sie sind locker!“
    Er nickte langsam. „Das sehe ich.“ Seine Stimme wurde sanfter. „Stell dir einfach vor, deine Unterarme wären eine Verlängerung der Zügel.“
    Sie lachte schnell. „Lieber stelle ich mir vor, die Zügel lägen um deinen Hals.“
    Er fuhr sich mit der Zunge innen über seine Wange. „Meinetwegen, wenn dir das hilft.“
    „Es hilft.“ Nach einer Sekunde schaute sie nach unten und er entdeckte das Funkeln in ihren Augen.
    Er zögerte. Er wollte sie gerne fragen, aber auch nicht zu neugierig sein. „Du hast gesagt, dass du nicht mehr geritten bist, seit du ein kleines Mädchen warst. Ich nehme an, dass etwas passiert ist … das dir Angst gemacht hat.“
    Ihr Kinn wurde hart. Sie schaute auf ihre Hand hinab, in der sie die Zügel hielt. „Ich habe das bis jetzt erst einem einzigen Menschen erzählt.“ Sie stieß ein kurzes Lachen aus, das eine Spur von Verlegenheit verriet. „Ich wurde abgeworfen. Das dumme Pferd ist ohne Grund einfach durchgegangen. Es sprang über den Zaun und warf mich ab.“
    „Wurdest du verletzt?“
    „Ich habe mir den Arm gebrochen. Mein Vater verlangte, dass ich mich noch am selben Nachmittag wieder auf das Pferd setze. Er führte das Pferd herum, damit mir nichts passierte, aber ich habe mir damals vorgenommen, dass ich nie wieder reiten werde.“
    Auf ihrer Stirn erschienen Falten, und ihm fiel auf, dass sie bis jetzt noch nie ein Wort über ihre Kindheit oder ihre Eltern gesagt

Weitere Kostenlose Bücher