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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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heftigen Schlag und stellte sich dabei zweifellos vor, es wäre sein Gesicht.
    „Aber …“ Er tat, als müsse er schwer seufzen. „Manchmal muss ein Mann harte Entscheidungen treffen.“
    „Ja, ein Mann hat es manchmal schwer. Aber eine Frau auch.“ Sie riss ein Stück von dem Teig ab, rollte es in ihren Handflächen zu einer Kugel, drückte diese dann auf eine zwei bis drei Zentimeter dicke Scheibe zusammen und legte sie in den Bräter, der über dem Feuer hing. Der Teig zischte in dem ausgelassenen Speck, der den Boden des Bräters bedeckte.
    Der aufsteigende Duft ließ Matthews Magen heftig knurren. Er räusperte sich, um das Knurren zu übertönen.
    Annabelle beugte sich über den Topf und atmete mit geschlossenen Augen ein. „Mmmm, riecht das nicht gut?“ Schließlich schaute sie ihn bedauernd an. „Oh … das tut mir leid. Aber die Brötchen sind nur für Angestellte.“
    Diese Frau konnte grausam sein. Und das liebte er. „Nun, ich könnte mich überreden lassen zu bleiben. Noch einen Tag oder höchstens zwei Tage.“ Er wollte sich ein Stück Teig aus der Schüssel nehmen.
    Sie zog den Teig schnell weg und hob abwehrend eine Hand. „Ich fürchte, ich war in letzter Zeit mit Ihrer Arbeit nicht ganz zufrieden, Mr Taylor. Darüber wollte ich sowieso mit Ihnen sprechen. Hier gibt es zu viel Staub und zu viel Wind, und für meinen Geschmack ist es hier auch viel zu trocken. Ich glaube, Sie haben mir Regen versprochen, bevor wir Willow Springs verließen. Sie haben mir vorgejammert, dass wir wegen des drohenden Regens keinen Tag länger warten könnten.“ Sie suchte übertrieben den wolkenlosen tiefblauen Himmel über sich und über dem Laramie’s Peak im Westen ab.
    Sie seufzte. „Also … fürchte ich, ich muss Sie trotzdem entlassen. Und ich fühle mich furchtbar dabei.“
    Ihre ernste Miene, begleitet von der perfekt gespielten Aufrichtigkeit in ihrer Stimme, entlockte ihm fast ein Schmunzeln. „Wie machst du das?“
    „Wie bitte?“ Ein leichter Anflug von Humor lag in ihrer Stimme.
    „Wie schaffst du es, dich so ernst zu verhalten, wenn ich doch genau weiß, dass du es alles andere als ernst meinst?“
    Sie legte das letzte Teigstück in die Pfanne und schloss den Deckel. „Ganz einfach. Du musst die Vorfreude darauf, jemanden zum Lachen zu bringen, genauso genießen wie selbst zu lachen.“ Ihr Lächeln wurde verschmitzt. „Dabei kommt es einem zugute, wenn man ein überzeugender Lügner ist.“
    Er lachte und stellte fest, wie ihre Augen funkelten, sobald sie sich nicht mehr verstellte. Wie das strahlende Blau eines wolkenlosen Himmels. „Das, Annabelle McCutchens, war mit das Ehrlichste, was ich dich je habe sagen hören.“ Er ignorierte den vielsagenden Blick, den sie ihm zuwarf, und beugte sich über das Feuer, um den Duft einzuatmen. „Wie lang dauert es noch, bis die Brötchen fertig sind?“
    „Genauso lange wie jedes andere Mal, wenn du diese Frage stellst. Ungefähr eine Viertelstunde.“ Sie hielt ihm ihre Hand hin. Darin lag ein Stück Brötchenteig, den sie zurückbehalten hatte, ohne dass er etwas davon gemerkt hatte.
    Er steckte ihn sich in den Mund und stand auf. Dann streckte er die Hand nach der Schüssel aus. „Ich gehe und spüle sie für dich.“
    Ihre Überraschung war nicht zu übersehen. „Oh, danke, freundlicher Herr“, sagte sie in spielerischem Tonfall.
    „Sehr gern geschehen, Madam.“ Seine Finger berührten versehentlich ihre Hand, als er ihr die Schüssel abnahm. Er hielt inne und war sich plötzlich deutlich bewusst, wie allein sie waren, und dass ihre Wangen erröteten. Er sagte sich, dass das von der Hitze des Feuers herrührte, aber er war sich nicht ganz sicher.
    Nach einer Sekunde räusperte er sich. „Das mache ich doch gerne. Deine Brötchen sind es allemal wert. Außerdem haben wir dadurch nach dem Essen mehr Zeit für deine erste Reitstunde.“
    Er kehrte Annabelle den Rücken zu und konnte sich vorstellen, wie ihre Augen wütend Funken sprühten.
     
    * * *
     
    „Wie soll Manasseh wissen, was ich von ihm will?“
    „Genauso wie jeder andere Mann. Du musst es ihm sagen.“
    Ihre besorgte Miene verschwand für den Bruchteil einer Sekunde.
    Als er sah, wie verkrampft sie die Zügel umklammerte, ergriff Matthew ihre Hand und löste ihre Finger. „Du musst die Zügel ein bisschen lockerer halten. Hier … dreh deine Handfläche nach unten mit den Fingern in Richtung Pferdehals. Gut. Jetzt leg deinen kleinen Finger unter den Zügel und deine

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