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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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wiederzusehen, Mr Colby.“
    „Ja, Mr Taylor ist ein ausgezeichneter Scout.“ Annabelle sah, dass Colbys fragender Blick zu Sadie wanderte. „Mr Colby, das ist Sadie, eine Freundin von uns aus Willow Springs, die sich uns angeschlossen hat.“
    Colby zog seinen Hut. „Guten Tag, Miss.“
    Sadie nickte leicht und konzentrierte ihren Blick dann wieder auf ihren Schoß.
    Annabelle lud Colby mit einer Handbewegung ein, sich zu ihnen zu setzen. „Was führt Sie hierher, Mr Colby?“
    „Ob Sie es glauben oder nicht, das ist eine längere Geschichte, Madam.“ Er schob sich ein Stück Apfelkuchen in den Mund und kaute.
    „Ach, wirklich?“ Annabelle zog eine Braue in die Höhe und grinste, da ihr Matthews Aufmerksamkeit nicht entging und sie seine wachsende Unruhe, seit sie beim Treck eingetroffen waren, bemerkt hatte.
    In den letzten zwei Stunden hatten sie keine Gelegenheit gehabt, miteinander zu sprechen. Die Männer von den Nachbarwagen hatten Matthew umringt und sich nach ihrer Fahrt erkundigt, und die Frauen waren gekommen, um Annabelle ihr Beileid wegen Jonathans Tod auszudrücken und um zu fragen, ob sie irgendwie helfen könnten. Annabelle zwang sich, ihre Aufmerksamkeit wieder auf Mr Colby zu konzentrieren. „Wir würden diese Geschichte alle sehr gern hören, Mr Colby.“
    Während Colby munter erzählte, wanderte ihr Blick immer wieder zu Matthew und Sadie. Sadie hatte ihr Essen kaum angerührt. Sie saß aufrecht und steif da und war völlig in sich gekehrt. An Matthews gelegentlichen Blicken sah Annabelle, dass auch ihm Sadies Verhalten nicht entgangen war.
    Sobald Colby seine Geschichte zu Ende erzählt hatte, nutzte Annabelle die Pause. „Es ist erstaunlich, wie Gott im Leben von Menschen wirkt, Mr Colby. Ich bin so froh, dass sich unsere Wege gekreuzt haben, und ich hoffe, wir bekommen Gelegenheit, wieder miteinander zu plaudern. Wenn Sie uns jetzt aber bitte entschuldigen würden …“ Sie erhob sich und forderte Sadie diskret auf, es ihr gleichzutun. „Ich glaube, Sadie und ich gehen jetzt schlafen.“
    Colby und Matthew standen ebenfalls auf.
    „Schlafen? Aber heute Abend wird getanzt, Madam.“ Colby wurde sofort wieder ernst und senkte bedauernd den Blick. „Aber Sie sind natürlich noch in Trauer wegen Ihres Mannes … doch das Feuerwerk und die Musik würden Ihnen bestimmt guttun. Die jungen Damen wollen sich das doch bestimmt nicht entgehen lassen.“
    „Ja, Mrs McCutchens, bitte bleiben Sie. Sie werden die Feier, die wir für den Abend geplant haben, sicher genießen.“
    Annabelle drehte sich um, als sie Jack Brennans Stimme hinter sich hörte.
    „Die Fiedler stimmen schon ihre Geigen, und … ich würde mich freuen, wenn ich später Gelegenheit hätte, mit Ihnen zu sprechen.“
    „Das wäre sehr schön, aber …“
    Matthew trat vor. „Ich bringe Sadie zum Wagen, da sie sich nicht gut fühlt. Gehen Sie ruhig und genießen Sie das Fest, Mrs McCutchens. Ich weiß, dass Sie sich darauf gefreut haben, und … es wird Ihnen bestimmt guttun, sich mit Ihren Freunden zu unterhalten.“
    „Sich mit Ihren Freunden zu unterhalten.“ Annabelle hörte die Steifheit in seiner Stimme. Sie suchte seinen Blick, aber er sah sie nicht an. Noch überraschter war sie, als Sadie neben Matthew trat und damit stumm sein Angebot annahm.
    Colby hielt Annabelle den Arm hin und grinste. „Damit ist die Sache geklärt, Madam. Kommen Sie. Wir trinken einen Apfelmost.“
    Da sie keine Möglichkeit sah, sein Angebot abzulehnen, begleitete Annabelle Mr Colby, während Matthew Sadie zum Wagen zurückführte.
     
    * * *
     
    Nachdem sie sich fast eine Stunde Bertram Colbys Geschichten angehört und den anderen beim Tanzen zugeschaut hatte, trank Annabelle ihren Becher Apfelmost leer und fand schließlich eine Gelegenheit, sich zu verabschieden. Sie bahnte sich ihren Weg durch die Feiernden zu ihrem Wagen zurück. Zahlreiche Menschen waren auf sie zugekommen und hatten Annabelle ihr Beileid wegen Jonathans Tod ausgesprochen. Alle behandelten sie freundlich und mit Respekt, was für sie immer noch neu war. Diese Leute waren gute Menschen, die ein starkes Gemeinschaftsgefühl verband, das in ihr die Sehnsucht weckte, auch dazuzugehören. Aber so nett es auch war, dieser Abend gestaltete sich einfach nicht so, wie sie ihn sich ausgemalt hatte.
    Plötzlich spürte sie, dass jemand ihren Arm berührte, und drehte sich um. „Oh, hallo, Mr Brennan …“
    „Sie wollen sich doch nicht vor dem Feuerwerk wegschleichen,

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