Hoffnung am Horizont (German Edition)
Sie eindeutig in die richtige Richtung führen. Ich nehme an, Sie sind nicht verheiratet, Matthew?“
„Nein, Sir. Dieses Vergnügen hatte ich noch nicht.“
„Aber Sie hoffen, es eines Tages zu haben?“
Matthew zögerte bei dieser unerwarteten Frage und zuckte schließlich mit den Achseln. „Eines Tages vielleicht. Natürlich. Wenn ich die richtige Frau finde.“
Carlsons Blick wurde durchdringend, und Matthew hatte den Eindruck, der Pfarrer beobachte seine Reaktion genauso aufmerksam, wie er seinen Antworten zuhörte. Matthew ließ sich davon jedoch nicht abschrecken.
„Halten Sie die Bibel und die Lehren von Jesus in Ehren?“
Plötzlich klang es, als würde Patrick Carlson ihn eher als möglichen Bräutigam befragen statt als Scout. Aber Matthew schrieb das dem Umstand zu, dass der Mann Pfarrer war. Pfarrer waren eine Spezies für sich. Das hatte er schon in jungen Jahren erfahren.
„Ja, Sir, das tue ich. Schon seit ich ein Kind war.“
Carlson beugte sich auf seinem Stuhl vor und stützte die Ellenbogen auf seine Knie. „Das freut mich sehr, Matthew.“ Er schwieg einen Moment und wählte seine nächsten Worte offensichtlich mit großer Sorgfalt. „In meiner Anzeige stand, dass die Frau, die Sie begleiten würden, Witwe ist. Was nicht darin stand, ist, dass sie erst seit sehr kurzer Zeit Witwe ist. Sie hat vor knapp zwei Wochen ihren Mann verloren. Sie und ihr Mann waren in Richtung Norden unterwegs, als er krank wurde. Er starb während der Fahrt an einer Herzerkrankung. Das sagte der Amtsarzt in Denver, als sie ihm die Symptome ihres Mannes beschrieb. Sie hat seinen Leichnam hierher zurückgebracht, um ihn hier zu beerdigen.“
„Sie waren also ursprünglich von hier?“
„Sie haben sich hier kennengelernt und haben hier geheiratet. Willow Springs kam für sie beide einem Zuhause am nächsten, seit sie verheiratet waren. Ich nehme an, deshalb hielt sie es in ihrer Situation für das Beste, hierher zurückzukommen, um ihn hier zu beerdigen.“ Carlson wandte einen Moment den Blick ab. „Ihr Mann war ein guter Mensch. Er liebte seine Frau sehr und hat mit viel Liebe und Umsicht Vorsorge für sie getroffen. In einem letzten Brief, den er an mich geschrieben hat, war er in Bezug auf den Mann, der seine Frau auf dieser Reise begleiten sollte, sehr konkret. Wir suchen jemanden, der sie zuerst einige Wochen allein begleitet, bis sie den Wagentreck einholen, und sie dann weiter nach Idaho bis zu ihrer Ranch bringt. Sie wird einige Zeit brauchen, um ihre Trauer wegen seines Todes zu verarbeiten. Vor allem, da sein Tod so unerwartet kam und sie erst frisch verheiratet waren.“
Frisch verheiratet. Matthews Gedanken blieben an diesen Worten hängen. Er war bei dem Wort Witwe automatisch davon ausgegangen, dass es sich um eine ältere Frau handelte, die er begleiten sollte. Angesichts dieser Informationen nahmen Carlsons persönliche Fragen eine neue Bedeutung an. Besonders wenn die Frau ungefähr in seinem Alter sein sollte.
Carlsons Frau erschien mit einem Tablett mit Getränken an der Tür. Matthew erhob sich sofort und hielt ihr die Tür auf.
„Oh, danke, Mr Taylor.“ Sie stellte das Tablett auf einen Tisch unter dem Fenster, reichte jedem von ihnen ein Glas Tee und hielt ihnen dann einen Teller mit Keksen hin.
Matthew lief bei diesem Anblick das Wasser im Mund zusammen. Da er nicht gierig erscheinen wollte, widerstand er dem Drang, mehr als zwei zu nehmen. Als er in den ersten Keks biss, fiel ihm auf, wie viel Hunger er hatte.
Beide Kekse waren innerhalb von einer Minute verschwunden. „Das waren die besten Haferkekse, die ich je gegessen habe. Danke, Madam.“
Sie bot ihm noch mehr an und schob ihm den Teller näher hin, als er zögerte. Er nahm gern noch einmal zwei Kekse und bedankte sich wieder. Mrs Carlson war eine hübsche Frau. Sie hatte dunkle Haare und Augen, die so freundlich waren, dass man zweimal hinschaute, nur um sicherzugehen, dass die Freundlichkeit in ihnen echt war. Sie schien wirklich echt zu sein.
Matthew verdrückte einen weiteren Keks und trank einen großen Schluck von seinem Tee. Mrs Carlson setzte sich auf die Verandaschaukel und musterte ihn neugierig. Er hoffte, er müsste nicht noch eine zweite Fragerunde über sich ergehen lassen, um auch sie für sich zu gewinnen. Aber ihr Blick verriet, dass diese Hoffnung vergeblich war.
„Habt ihr beide euch schon ein wenig kennengelernt?“
Als er merkte, dass diese Frage an ihn gerichtet war, schluckte Matthew und
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