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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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sollte ein Mann wie mein Bruder ein Kind mit einer Frau wie Ihnen haben wollen? Können Sie mir das erklären?“
    Patrick trat vor. „Das reicht, Taylor. Ich werde nicht danebenstehen und zulassen, dass Sie …“
    „Nein, Patrick.“ Annabelle hob die Hand. „Das ist schon in Ordnung. Ich will, dass Mr Taylor ausspricht, was er denkt.“
    Matthew schaute sie mit zusammengekniffenen Augen an. „Madam, wenn ich wirklich aussprechen sollte, was ich denke, müsste ich Mrs Carlson vorher bitten, uns allein zu lassen.“
    Annabelle zuckte nicht mit der Wimper und bewunderte im Stillen seine schnelle Antwort, zwang sich aber, das nicht zu zeigen. Dieser Mann hatte mehr Rückgrat, als sie ihm zugetraut hatte. Sie hielt ihren Blick fest auf ihn gerichtet. „Patrick, Hannah, würdet ihr uns bitte allein lassen?“
    Patrick wollte protestieren, aber Annabelle legte die Hand auf seinen Arm. „Bitte, Patrick.“
    Er klappte langsam den Mund zu, und er und Hannah gingen ins Haus. Die Mückengittertür fiel hinter ihnen zu und dann hörte Annabelle, wie auch die Innentür geschlossen wurde, wofür sie den Carlsons sehr dankbar war.
    „Also, Mr Taylor. Hannah ist fort. Es sind keine Damen mehr da, die Sie hören könnten“, sagte sie und sprach das aus, was er vorher angedeutet hatte. „Sie sind frei zu sagen, was Sie denken. Und nehmen Sie meinetwegen bitte kein Blatt vor den Mund.“

Kapitel 12
    S eine überraschte Miene verriet, dass Matthew offenbar nicht damit gerechnet hatte, dass sie auf seine Herausforderung eingehen würde. Insgeheim bezweifelte Annabelle, dass er den Mut hätte, seine Drohung wahrzumachen.
    „Sind Sie sicher … Miss Grayson, dass Sie wirklich hören wollen, was ich denke?“ Seine ruhige Stimme stand im starken Kontrast zu seinem wütenden Blick.
    Sie zog eine Braue in die Höhe, als er sie plötzlich mit ihrem früheren Namen ansprach. „Wenn Sie und ich in den nächsten drei Monaten zusammen unterwegs sein sollen, Mr Taylor, ist es mir lieber, wenn Sie es sich gleich von der Seele reden. Und glauben Sie mir, Sie können nichts zu mir sagen, das ich nicht schon einmal gehört hätte.“
    Er bedachte sie mit einem Blick, der besagte, dass er das bezweifelte. Dann konzentrierte er sich auf einen Punkt jenseits der Veranda, als wöge er den Preis ab, den es ihn kosten könnte, wenn er vollkommen ehrlich wäre. Annabelle fragte sich unweigerlich, wie es kam, dass der eine Bruder zwar das bessere Aussehen besaß, der andere jedoch die ganze Güte und Freundlichkeit für sich gepachtet hatte. Wenigstens sah es in diesem Moment so aus.
    Matthews Blick wanderte kurz über ihr Gesicht. „Ich kann verstehen, warum Sie Johnny gefallen haben, Miss Grayson. In gewisser Weise.“ Seine Stimme war leise, aber in seinem Gesicht war keine Spur von Zärtlichkeit zu sehen. „Sie haben Feuer, und Sie geben nicht so leicht nach. Das hat meinem Bruder wahrscheinlich sofort an Ihnen gefallen. Und Sie sind intelligent. So etwas hat er auch immer bewundert.“
    Aus Gründen, die sie sich nicht erklären konnte, wuchs Annabelles Vorsicht.
    „Er war ein guter Mensch, und er hatte eine Schwäche für verlorene Sachen. Als wir jünger waren, brachte Johnny oft etwas mit nach Hause. Er schleppte einen Vogel an, der zu früh sein Nest verlassen hatte, oder einen Hund mit einem gebrochenen Bein. Meistens Dinge, die jemand anders nicht beachtet hätte. Er war nicht gut darin, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich waren. Er neigte dazu, Dinge … und Menschen so zu sehen, wie er sie sich wünschte.“ Er verschränkte die Arme vor sich. „Aber ich sehe, was für eine Person Sie in Wirklichkeit sind. Sie haben Kathryn Jennings getäuscht, und offensichtlich haben Sie auch die Carlsons eingewickelt. Genauso wie meinen Bruder. Sie wissen, wie man Menschen benutzt, um das zu bekommen, was Sie wollen. Sie haben sich damals in Kathryn Jennings’ Leben eingeschlichen, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass sie Ihnen Geld vom Verkauf ihres Landes geben würde.“
    Sie errötete. „Ich habe von Kathryn Jennings nie einen Penny genommen. Fragen Sie sie selbst, wenn Sie mir nicht glauben …“
    „Und dann haben Sie in meinem Bruder eine leichte Beute gesehen und sich seine Gunst erschlichen. Zweifellos, um das zu bekommen, was er besaß.“ Wut funkelte aus seinen Augen und seine Arme hingen verkrampft an den Seiten herab. „Ich weiß nicht, wie Sie es geschafft haben, aber irgendwie müssen Sie ihn überredet haben, Sie aus

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