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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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musste.
    „Sie fragen sich doch nicht, ob vielleicht doch eine Dame anwesend sein könnte, Mr Taylor?“
    Ein leichtes Lächeln spielte um seinen Mund und verschwand dann wieder. „Nein, Miss Grayson, das frage ich mich nicht“, sagte er leise. Schmerzliche Ehrlichkeit war an die Stelle seines früheren Zynismus getreten. „Ich fürchte, die Dame in Ihnen ging vor langer Zeit verloren.“
    Darauf konnte Annabelle nichts erwidern, und sie wusste in diesem Moment instinktiv, dass sie das, was Matthew Taylor ihr gleich sagen würde, noch nie gehört hatte. Und dass sie es auch nicht gerne hören würde.
    „Sie werden mir wahrscheinlich nicht glauben, und um ehrlich zu sein, ist es mir auch egal, ob Sie das tun, aber … ich bin in der Hoffnung nach Willow Springs zurückgekommen, meinen Bruder zu finden und mich mit ihm auszusöhnen. Ich weiß, dass Johnny kein Heiliger war. Sie kannten ihn, also haben Sie das wahrscheinlich ziemlich schnell herausgefunden. Aber trotzdem war er ein guter Mann. Ein anständiger Mann.“ Er blickte zu Boden und dann wieder in ihre Augen. Sein Gesicht war schmerzverzerrt. „Sie waren ehrlich zu mir. Also bin ich auch ehrlich zu Ihnen. An meiner Meinung, die ich damals in der Hütte geäußert habe, hat sich nichts geändert. Ich denke, Johnny hat einen Fehler gemacht, als er Sie heiratete. Sie haben ihn geheiratet, um aus dem Bordell herauszukommen und um sich sein Geld, sein Land und was er sonst noch hatte, unter den Nagel zu reißen. Und auch wenn es mir keine Freude bereitet, Ihnen das jetzt zu sagen …“ Er lachte leise und ohne jede Spur von Humor. „Mein Bruder hatte etwas Besseres verdient als eine beschmutzte … besudelte … verbrauchte Frau wie Sie.“
    Seine letzten Worte kamen langsam, leise und überlegt. Und jedes einzelne durchschlug ihre Schutzmauer und traf sie mitten ins Herz.
    Annabelle wollte einatmen, aber die Luft blieb ihr im Halse stecken. Wie oft hatte sie sich in Gedanken mit genau denselben Worten beschrieben. Aber noch nie hatte ihr sie jemand mit so schmerzlicher Ruhe ins Gesicht gesagt.
    „Und ich kaufe Ihnen immer noch nicht ab, dass das Kind Johnnys Kind ist. Wenn es überhaupt ein Kind gibt. Aber das ist ein kluger Schachzug. Das muss ich Ihnen lassen.“ Er zögerte einen Moment. „Sie haben mir vorhin eine Frage gestellt. Ich denke, jetzt muss ich Ihnen dieselbe Frage stellen. Haben Sie Ihre Meinung geändert? Sind Sie sicher, dass Sie mich immer noch einstellen wollen?“
    Als sie Matthew Taylor anschaute, wie er vor ihr stand und geduldig auf ihre Antwort wartete, wurde ihr klar, dass er keine Ahnung hatte, wie sehr er sie soeben verletzt hatte. Wollte sie ihn immer noch einstellen? Oder wollte sie doch lieber Bertram Colby als Scout haben? Bertram Colby käme nie auf die Idee, so mit ihr zu sprechen, wie Matthew Taylor es gerade getan hatte. Natürlich wusste Bertram Colby nichts über ihre Vergangenheit, und sie hatte nicht vor ein paar Tagen seinen einzigen Bruder beerdigen müssen.
    Nur was wir für Gott tun, hat Bestand.
    Vor ihrem geistigen Auge sah Annabelle Jonathans gleichmäßige Handschrift und die Worte, die er geschrieben hatte. Eine Flamme flackerte in ihr auf und wurde immer stärker. Sie schüttelte langsam den Kopf. „Nein, Mr Taylor. Ich bin nicht sicher, ob ich Sie noch einstellen will.“
    Er stieß die Luft aus, die er anscheinend angehalten hatte. Wieder zog ein resignierter Blick über sein attraktives Gesicht.
    „Und vielleicht bereue ich es eines Tages. Vielleicht schon bald“, fügte sie hinzu. „Aber Sie haben die Stelle immer noch.“
    Er stieß ein kurzes, scharfes Lachen aus, als hätte sie einen Scherz gemacht.
    Um zu beweisen, dass sie nicht scherzte, und wohl wissend, dass es ihm nicht gefallen würde, wählte sie ihre nächsten Worte mit Bedacht. „Wir brechen am Samstag bei Sonnenaufgang auf. Damit bleiben Ihnen drei Tage, um alle nötigen Vorbereitungen zu treffen. Glauben Sie, Sie können bis dahin alles fertig haben?“ Sie wartete kaum auf sein Nicken, bevor sie fortfuhr. „Der Wagen steht noch beladen hinter dem Haus. Sie sollten die Pferde überprüfen und eine Liste mit den Dingen, die wir Ihrer Meinung nach brauchen, erstellen. Zeigen Sie mir dann die Liste, damit ich eventuell noch etwas ergänzen kann. Und kaufen Sie, was wir Ihrer Meinung nach sonst noch brauchen. Sorgen Sie dafür, dass die Truhen und Kisten, die in der Scheune stehen, aufgeladen werden und dass die Pferde am Samstag bei

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