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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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Gespräche vermissen.“
    Patrick lachte. „Ich werde sie auf jeden Fall vermissen, Matthew.“
    Einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig …
    Annabelle schlug den Feuerstein immer wieder auf den Stahl, aber ohne Erfolg. Ihre Kehle zog sich zusammen, als sie sich daran erinnerte, was Matthew an diesem Morgen noch gesagt und getan hatte. Seine Geste hatte sie mehr für ihn eingenommen, als sie für möglich gehalten hätte.
    „Lilly, dein Geburtstag steht kurz bevor. Im nächsten Monat, glaube ich. Ich habe dir eine Kleinigkeit gekauft, als ich gestern in der Stadt war. Es ist nicht viel, aber …“ Matthew griff in seine Tasche und zog ein violettes Haarband heraus. Er ließ es langsam in die offene Handfläche des Mädchens gleiten. „Die Farbe hat mich an deine Augen erinnert. Ich dachte, sie passt gut zu deinen Haaren.“
    Lilly warf begeistert ihre Arme um ihn.
    Matthew sah Patrick an, als suche er seinen Rat, was er jetzt tun solle. Patrick deutete mit dem Kopf in Lillys Richtung und Matthew streichelte ihr vorsichtig den Rücken. Nach einem Moment trat er zurück und richtete seine Aufmerksamkeit auf den kleinen Bobby. „Jetzt bist du dran, Junge.“ Er drückte dem Jungen ein paar Bonbons in die Hand.
    Bobbys Grinsen war ein größerer Dank als tausend Worte.
    Annabelle konnte sich nicht an die genauen Worte erinnern, die Patrick Carlson danach über ihnen gebetet hatte, aber sie erinnerte sich an den Frieden, der sie erfüllt hatte, als sie sie hörte. Wenn sie doch nur irgendwie dieses Gefühl in sich bewahren könnte!
    Dreiunddreißig, vierunddreißig, fünfunddreißig.
    Sie machte eine Pause, streckte sich und wischte sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Ihr Magen war leer, ihr Körper war erschöpft, und wieder spürte sie eine starke Unruhe in sich. Mit schmerzendem Rücken beugte sie sich erneut über das Feuerholz und stieß den Feuerstein weiter gegen den Stahl.
    Bei ihrem siebenundvierzigsten Versuch rutschte ihr der Stahl aus der Hand und die Kante des Feuersteins grub sich in ihren Daumen. Hitze durchflutete sie und sie drückte den Mund fest zu, um das Wort nicht auszusprechen, das ihr auf der Zunge lag. Sie schloss die Augen, während die Wunde anfing zu pochen. Sie steckte den Daumen in den Mund und schmeckte Blut.
    „Können Sie denn kein Feuer entfachen?“
    Matthew stand ein Stück hinter ihr. Als sie die Ungläubigkeit in seiner Stimme hörte und seine unnachgiebige Haltung sah, stellte sie fest, dass das stille Selbstvertrauen, das sie noch vor wenigen Momenten an ihm bewundert hatte, plötzlich ein Blitzableiter für ihre Frustration wurde.
    „Können Sie denn kein Feuer entfachen?“
    Seine unschuldige Frage reizte sie zu einer alles andere als anständigen Antwort. Annabelle biss die Zähne zusammen, um ihre Bemerkung für sich zu behalten. Oh, sie hatte viel Ahnung davon, wie man ein Feuer entfachte …
    Sie schaute ihn näher an. Trotz seines ganzen Wissens und seiner Selbstsicherheit schien Matthew Taylor keine Ahnung zu haben, wie zweideutig seine Frage war. Es wäre für sie ein Leichtes, ihn ein wenig von seinem hohen Ross herunterzuholen, besonders wenn sie daran dachte, was sie bei seinem Gespräch mit Jonathan im letzten Herbst gehört hatte. Matthews Unschuld war zwar erfrischend, aber seine selbstgefällige Miene überhaupt nicht.
    Er verlagerte sein Gewicht auf sein anderes Bein und blickte zu ihr hinunter. „Also, können Sie es?“
    Annabelles Kinn schmerzte, weil sie die Zähne so fest zusammenbiss, und sie fühlte, wie das unausgesprochene „oder nicht?“ seiner Frage in der Luft hing wie eine zum Schlag erhobene Axt. Sie würde dieses verflixte Feuer anzünden, selbst wenn sie die ganze Nacht dazu bräuchte. „Ja, ich kann es.“
    Er bückte sich neben sie. „Denn wenn Sie Hilfe brauchen, Mrs McCutchens …“ Sein herablassender Tonfall war fast unerträglich. „… müssen Sie nur etwas sagen.“
    Wenn er glaubte, dass sie ihn um irgendetwas bitten würde … „Nein, danke, Mr Taylor.“ Ihre Wangen schmerzten, weil ihr Lächeln so breit war. „Jeder von uns muss seinen Teil erfüllen, nicht wahr?“
    Ein Zwinkern trat in seine Augen, aber es war nicht freundlich. „Ich glaube, ich erinnere mich, dass ich etwas in dieser Richtung gesagt habe.“
    Sie wandte sich wieder ihrer Aufgabe zu.
    Als sie hörte, dass sich seine Schritte entfernten, atmete sie erleichtert auf. Und fühlte sich einsam.
    Die Dämmerung war schon über das Land gezogen, als er

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