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Hoffnung am Horizont

Hoffnung am Horizont

Titel: Hoffnung am Horizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Greine
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Er
akzeptiert es, ohne weiter in mich zu dringen.
     „Vertraust du mir,
Jules?“
    Ich kann noch immer nicht
sprechen vor lauter Zittern und nicke nur zögerlich und zucke gleichzeitig
unsicher mit den Schultern. Gabe holt tief Luft und scheint kurz zu überlegen,
bevor er weiterspricht.
    „Okay, ich verspreche dir,
dass ich im Krankenhaus nicht von deiner Seite weiche, egal was passiert und
welche Untersuchungen gemacht werden. Ich bleibe bei dir und halte die ganze
Zeit deine Hand. Ich lasse dich nicht allein.“
    Ich überlege kurz,
schließe für einen Moment die Augen und nicke dann leise seufzend.
    „Okay, aber ich bleibe
nicht da. Unter gar keinen Umständen!“
    Wir geben uns die Hand
darauf und fahren los.
     
    Die Notaufnahme ist
glücklicherweise ziemlich leer und wir werden sofort in ein Untersuchungszimmer
gebracht. Gabe hält sein Versprechen und bleibt wirklich die ganzen
Untersuchungen über bei mir und hält meine Hand. Das erste Mal fühle ich mich
halbwegs sicher in einem Krankenhaus und in Gegenwart dieser weißbekittelten
Männer.
    Der Arzt schickt mich erst
einmal weiter zum Röntgen ein Stockwerk höher.
    Die Schwester dort scheint
ein Footballfan zu sein, denn sie erkennt Gabe sofort und himmelt ihn mit
großen Augen an, bevor sie ihn um ein Autogramm bittet, das er, während wir
warten, mit persönlicher Widmung auf einen Zettel schreibt.
    Nur während des Röntgens
muss er kurz den Raum verlassen, ist aber danach sofort wieder an meiner Seite.
    Danach geht es zurück zu
dem Arzt von vorhin. Jetzt spricht auch er Gabe auf seine Sportlerkarriere an.
    „Sie sind doch Gabe
Jackson, oder? Tut mir echt leid, dass Sie nicht mehr spielen können, Sie waren
ein super Quaterback. Ich war mit meinem Sohn schon ein paarmal in Foxborough.
Er ist ein großer Fan der Pats.“
    Wieder schreibt Gabe
Autogramme und ich rolle innerlich mit den Augen.
    Hallo! Ich bin hier die
Verletzte! Und ich würde gern schnellstmöglich diesen Ort des Grauens wieder
verlassen.
     
    Nachdem der Arzt sich dann
endlich in Ruhe die Röntgenbilder angesehen hat, dreht er sich wieder zu mir. Mein
Knie ist glücklicherweise nur verstaucht, aber ich soll trotzdem die nächsten
Tage lang möglichst viel liegen und auch danach nur langsam und vorsichtig
wieder anfangen, es zu belasten. Ich bekomme einen Verband um mein
geschwollenes Knie, dann säubert und verpflastert er noch meine Kopfwunde und
erklärt mir, dass ich eine Gehirnerschütterung habe und wahrscheinlich noch
ordentliche Kopfschmerzen bekommen werde.
    Am liebsten will der Arzt
mich im Krankenhaus behalten und noch ein bis zwei Tage beobachten und er wirkt
auf mich nicht, als ob er sich von seiner Meinung abbringen lässt. Ich überlege
gerade, wie ich hier wegkomme, als ich Gabe höre.
    „Sie geht nach Hause. Ich
werde rund um die Uhr bei ihr bleiben und falls irgendetwas sein sollte, bringe
ich sie sofort her.“, sagt er bestimmt.
     
    Gabe bleibt bei mir? Ich
begreife noch gar nicht recht, was das jetzt bedeutet, als Gabe sich schon als
zukünftiger Kollege hier im Krankenhaus zu erkennen gibt. Dann hebt er mich wieder
auf seine starken Arme und trägt mich zum Auto.  
     

 
Kapitel 8
     
    Nach der ganzen Aufregung,
der Gehirnerschütterung und den Schmerzen im Knie bin ich wahnsinnig müde.
Immer wieder fallen mir während der kurzen Fahrt die Augen zu und ich versuche
krampfhaft, mich wach zu halten. Ich will unbedingt noch eine Antwort auf die
Frage, die mir schon seit dem Picknickabend durch den Kopf geht.
    „Passiert dir das
häufiger? Ich meine, dass du nach Autogrammen gefragt wirst?“
    Er wendet den Blick nicht
von der Straße.
    „Hm, manchmal. Nicht mehr
so oft, wie früher und nicht so oft, wie in Boston, aber ab und an kommt es
vor.“
    „Nervt dich das?“
    Diesmal dauert es länger,
bis er antwortet, als müsste er erst über eine Antwort nachdenken.
    „Kommt darauf an. Auf die
Situation meine ich und darauf, in welcher Stimmung ich gerade bin. An manchen
Tagen, wie neulich auf der Promenade nach dem Picknick, stört es mich schon. Da
wollte ich nur möglichst schnell nach Hause.“
    Er hatte mich also
tatsächlich bemerkt und ignoriert, als ich an ihm vorbeikam, sonst würde er
nicht ausgerechnet darauf anspielen. Ich will ihn fragen warum, aber er spricht
schon zögerlich weiter, so leise, dass ich ihn kaum verstehe, als würde er nur
mit sich selbst reden.
     „Es gibt Tage, da hadere
ich immer noch mit dem Schicksal und damit, was aus

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