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Hoffnung am Horizont

Hoffnung am Horizont

Titel: Hoffnung am Horizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Greine
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im Bauch, wenn ich ihn sehe.
    Und obwohl er kaum mit mir
spricht, möchte ich mehr über ihn wissen.
    Ich möchte mit meinem Kopf
auf seinem Schoß einschlafen, wie Walton es gerade macht.
    Und ich möchte von Gabe
über den Rücken gestreichelt werden. Naja, genau genommen nicht nur am Rücken…
    Ich möchte seine Lippen
wieder auf meinen spüren, seine Zunge in meinem Mund. Und an anderen Stellen.
    Ich möchte seinen nackten,
harten Körper an meinem fühlen, über seine Muskeln streicheln, ihn mit meinen
Händen erforschen…
    Im Halbschlaf stöhne ich
auf und bewege mich unruhig. Ich bin schon heiß, allein durch meine Gedanken
und ich habe seinen Geruch in der Nase.
    Gabe dreht sich zu mir um
und sieht mich besorgt an.
    „Hast du Schmerzen,
Jules?“
    Äh, was? Oh… Erschreckt
reiße ich die Augen auf.
    „Ein bisschen. Aber es
geht schon.“, schwindele ich.
    Wie peinlich! Da habe ich
gerade noch einmal die Kurve gekriegt. Wenn er wüsste, woran ich eben gedacht
habe. Er sieht mich noch einen Moment forschend an und ich schließe lieber wieder
die Augen, bevor ich noch rot werde. Na, das kann ja heiter werden in den
nächsten Tagen.
     
     

 
Kapitel 9
     
    Ich hatte eine sehr
unruhige Nacht. Mein Knie hat bei jeder Bewegung protestiert, ich bin vor
Kopfschmerzen immer wieder aufgewacht und wenn ich doch geschlafen habe, hatte
ich merkwürdige, undeutliche, erotische Träume. Das Wissen, das Gabe nur zwei
Türen weiter im Wohnzimmer auf der Couch schläft, hat mir da nicht wirklich
geholfen.
    Jetzt ist es sechs Uhr
morgens, ich bin wach und habe ein dringendes Bedürfnis. Gestern Abend hat Gabe
mich tatsächlich nur noch getragen, aber ich beschließe, das hat jetzt ein Ende
und setze mich auf die Bettkante.
    Im Krankenhaus hatte man
mir Krücken mitgegeben, aber die liegen unbenutzt im Flur an der Garderobe. Ich
überlege, wie ich am besten ins Bad komme und ziehe mich dann am Nachtschrank
hoch. An die Wand gelehnt schaffe ich es tatsächlich, auf einen Bein bis zur
Tür zu kommen, als die plötzlich aufgeht.
    Verdammt, hat dieser Kerl
einen siebten Sinn? Irgendwelche übermenschlichen Fähigkeiten? Wieso ertappt er
mich eigentlich immer?
    Na toll, wie zu erwarten
sieht er mich böse an und zieht die Augenbrauen zusammen. Nur er schafft es,
warme schokobraune Augen zu Eis erstarren zu lassen. Aber ich lasse mich davon
nicht mehr klein kriegen und versuche mich an ihm vorbeizuschieben.
    Er flucht, packt mich an
den Oberarmen und trägt mich zurück ins Bett.
    „Verdammt, Gabe. Lass mich
runter, ich will doch nur zur Toilette.“, protestiere ich lautstark, aber er
lässt mich nicht zu Wort kommen und dreht sich einfach um. Ein paar Sekunden
später ist er mit den Krücken wieder da. Okay, so könnte es gehen. Langsam
schaffe ich es ins Bad und nachdem ich mich erleichtert habe, putze ich mir
auch gleich die Zähne. Wo ich schon einmal hier bin…
    Auf den Krücken zu laufen
ist deutlich anstrengender, als ich gedacht hätte und mein Knie pocht
unangenehm, jetzt wo es nicht mehr hochgelagert ist. So langsam verstehe ich
den Arzt, der mir liegen verordnet hat. Vorsichtig mache ich mich auf den
Rückweg.
    Im Flur erwartet mich Gabe,
dem Bad gegenüber an die Wand gelehnt, mit grimmigem Gesichtsausdruck und vor
der breiten Brust verschränkten Armen beobachtet er, wie ich mich zum Bett
kämpfe. Als ich mich erleichtert hinlege, steht er neben mir und sieht auf mich
herab.
    „Verstehst du jetzt, warum
ich dich gestern immer getragen habe?“ knurrt er mich an. „Warum lässt du dir
nicht einfach helfen? Warum musst du immer deinen Dickschädel durchsetzten?“
    Okay, jetzt reicht es. Ich
habe kaum geschlafen, bin dementsprechend müde und am frühen Morgen schon total
genervt. Außerdem hatte ich noch nicht einmal einen Kaffee.
    Wütend stemme ich mich in
eine sitzende Position. Ich muss zwar weiterhin zu ihm aufsehen, aber stehen
ist halt gerade nicht drin.
    „Dickschädel? Das fragst
ausgerechnet du? Wenn du vernünftig mit mir reden würdest und nicht immer einen
auf Mr. Schweigsam machen würdest, könnte ich sicher auch Hilfe annehmen. Aber
solange du es vorziehst, mich zu ignorieren, werde ich nicht auf Knien vor dir
rutschen und artig bitte, bitte machen!“ Mittlerweile brülle ich fast. „Keiner
zwingt dich hier zu sein. Wenn du meinen Anblick nicht erträgst, geh einfach.
Ich komme auch ohne dich klar.“
    Ich lasse mich fallen und
drehe ihm den Rücken zu. Es ist mir egal, dass es auf ihn wirken

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