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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 5

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 5

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
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dich also selbst befreit, Kate! Das war sehr tapfer von dir, wenn ich das so sagen darf. – Und dabei hast du diese Waffe erbeutet, die du in der Hand hältst, nicht wahr? Das muss eine von diesen berühmt-berüchtigten Apachenpistolen sein. Ich habe bei Scotland Yard nur davon gehört, aber noch nie eine gesehen.“
    „Das Ding hat schon die ganze Zeit eine Ladehemmung, sonst wäre ich gewiss nicht hier. Aber du hast deine Geschichte noch nicht zu Ende erzählt, David. Woher wusstet ihr denn, dass Serpent mich im Keller eingesperrt hatte?“
    „Wir wussten es nicht, wir haben es nur vermutet. Bei der Londoner Polizei sind einige Dinge über die Pariser Apachen bekannt: Sie treiben sich beispielsweise gerne in Kellern herum, ganz zu schweigen von den Katakomben der französischen Hauptstadt. Es gibt nämlich zahlreiche unterirdische Steinbrüche, die durch ein Stollensystem miteinander verbunden sind. Diese Tunnel haben eine Länge von insgesamt über dreihundert Meilen. Aus den Steinbrüchen wurden die Mauersteine für die Pariser Wohnhäuser geschlagen, über viele Jahrhunderte hinweg. Und in diese Welt unter der Erdoberfläche ziehen sich die Apachen zurück, wenn sie vor der Polizei fliehen müssen. Da bekommt das Wort Unterwelt eine völlig neue Bedeutung.“
    „Dieses Kellergewölbe muss riesig sein. Oder kommt mir das nur so vor?“
    „Keineswegs, Kate. Der Mann, der sich Serpent nennt, hat das Grundstück gekauft. Darauf steht eine Ruine, die früher offenbar eine Porzellanmanufaktur gewesen ist. Serpent interessiert sich anscheinend nicht dafür, die Ruine abreißen und ein neues Gebäude errichten zu lassen. Er nutzt lieber das Kellergeschoss für seine finsteren Zwecke. Wahrscheinlich gibt es auch eine direkte Verbindung zu den Katakomben.“
    „Ich hoffe jedenfalls, dass Onkel Phineas zum Ausgang zurückfindet. Es kommt mir so vor, als würden wir schon eine halbe Ewigkeit durch diese verflixten Gänge irren.“
    „Ich kann dich beruhigen, liebste Nichte“, ließ sich der Wissenschaftler nun vernehmen. „Wir werden … oh nein!“
    Kate fragte sich, warum Phineas Fletcher sich selbst unterbrochen hatte. Gleich darauf erblickte sie den Grund dafür. Der Erfinder hatte eine Kreuzung erreicht, wo das Kellergewölbe breiter wurde und auf einen anderen Kellergang traf. Und plötzlich kamen von rechts drei finstere Gestalten direkt auf sie zu.
    Im Licht der Blendlaterne konnte man nicht viel von den Kerlen erkennen. Aber das, was Kate sah, reichte ihr völlig. Die Kanaillen ähnelten mit ihren Schiebermützen, gestreiften Hemden und Halstüchern Serpent nur allzu sehr. Es waren Apachen. Und die Verbrecher kapierten sofort, dass sie es mit Eindringlingen zu tun hatten. Sie riefen etwas auf Französisch.
    Kate brauchte keinen Dolmetscher, um den Sinn ihrer Worte zu verstehen. Der Anblick der Messer und lederüberzogenen Totschläger, die von den Apachen nun aus ihren Taschen gezogen wurden, sagte mehr als genug.
    Drei zu drei – es gab ein schlechteres Zahlenverhältnis für einen Kampf. Nur leider konnte man bei einer Schlägerei auf Phineas Fletcher nicht zählen. Kate hielt den Kauz für einen genialen Erfinder, aber er war ganz offensichtlich ungeeignet für eine handfeste Rauferei. Jedenfalls ließ er die Blendlaterne fallen, hob die Arme schützend vor sein Gesicht und presste sich ängstlich an die Wand.
    Im fahlen Schein der am Boden liegenden Lichtquelle standen Kate und David Benson nun ihren drei Widersachern gegenüber. Kate rief sich ins Gedächtnis zurück, dass der Kriminalassistent wegen seiner Französisch-Kenntnisse und seiner Kampfkunst-Erfahrung für diese Reise ausgewählt worden war. Aber sie bezweifelte immer noch, dass der blasse und schlaksige Benson gegen diese drei gemein aussehenden Pariser Schlagetots eine Chance hatte.
    Doch plötzlich griff der junge Polizist an.
    Erst jetzt bemerkte Kate den Spazierstock, den er in den Händen hielt. In der Finsternis war ihr dieser Alltagsgegenstand bisher entgangen. Viele Gentlemen pflegten einen Spazierstock mit sich zu führen, aber in Kates Augen war so ein harmloser Holzstab keine Waffe.
    Doch sie täuschte sich gewaltig. Verblüfft musste Kate mitansehen, wie sich der schlaksige und scheinbar ungelenke Benson in einen Berserker verwandelte. Wie ein archaischer Krieger, der seine Keule schwingt, warf sich der junge Kriminalassistent den Verbrechern entgegen. Er hielt seinen Spazierstock mit beiden Händen gepackt und wirbelte wild

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