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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 5

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 5

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
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wohl kaum an dem Dampfkutter schrauben können.“
    Auf diese Frage hatte Kate noch keine Antwort. „Vielleicht können wir ja den Portier fragen, ob er einen leerstehenden Schuppen in der Nähe kennt“, schlug sie vor.
    Doch als die drei Gefährten in das rauchgeschwärzte Hotel Savoy zurückkehrten, erwartete sie dort eine wohlbekannte Gestalt.
    „Mr Leclerc!“, rief Kate, die den Bohemien in Gegenwart von Benson und Fletcher nicht beim Vornamen nennen wollte. „Sie konnten wohl unser Wiedersehen gar nicht abwarten?“
    Der Franzose sah wieder sehr gut aus, wie Kate sich eingestehen musste. An diesem Tag trug er einen nachtblauen Gehrock und Hosen mit Nadelstreifen. Leclerc hätte beinahe seriös gewirkt, wenn mit dieser Kleidung nicht sein Halstuch in altrosa kontrastiert hätte. Außerdem trug er eine besorgte Miene zur Schau, die nicht zu der Leichtfertigkeit eines Lebemannes passen wollte.
    „Nachdem ich von dem Bombenanschlag auf das Hotel hörte, bin ich sofort hierher geeilt. Wir alle wissen doch genau, wer für dieses Attentat verantwortlich ist.“
    Benson blinzelte irritiert. Kate sagte schnell: „Ich habe Mr Leclerc gestern Abend von meiner Begegnung mit Serpent erzählt.“
    „Und es wird genau dieser Halunke sein, der Ihnen nach dem Leben trachtet“, raunte Leclerc halblaut, wobei er sich dem Trio verschwörerisch näherte. Insbesondere versuchte er, Kate nahe zu kommen. Dabei bewegte er sich gerade noch im Rahmen der Schicklichkeit.
    „Soweit ich weiß, gibt es noch keinen Beweis für die Schuld dieses Individuums namens Serpent“, meinte Benson kühl.
    Leclercs Stimme wurde eindringlicher. „Wollen Sie warten, bis dieser Kerl Ihre Cousine erneut verschleppt? Sie sind hier nicht mehr sicher. Serpent weiß, dass Sie in diesem Hotel leben.“
    „Und was schlagen Sie vor, Mr Leclerc?“, wollte Fletcher wissen.
    „Kommen Sie zu mir in mein Stadt-Palais. Serpent weiß nicht, dass wir uns kennen. Er wird alle Hotels von seinen Leuten beobachten lassen. Daher ist eine Privatadresse genau das Richtige für Sie.“
    Kate warf Benson einen Seitenblick zu. Sie wusste genau, dass der Kriminalassistent nichts von Leclerc hielt. Aber sie fand es bemerkenswert, dass der Franzose trotz seiner Angst vor Serpent einen solchen Vorschlag machte. Das war für sie der beste Beweis dafür, dass Leclerc wirklich etwas für sie empfinden musste.
    Plötzlich kam ihr eine Idee. „Mr Leclerc, gibt es in Ihrem Stadt-Palais auch die Möglichkeit für handwerkliche Tätigkeiten? Wir haben uns nämlich einen Drehflügler gekauft, um … äh … die Umgebung von Paris besser besichtigen zu können. Aber dieses Fluggerät müsste noch etwas umgebaut werden. Mein Onkel versteht sich auf so etwas.“
    „Ich habe einen Pferdestall, der zur Zeit nicht benutzt wird“, erklärte Leclerc eifrig. „Dort könnten Sie gewiss in Ruhe arbeiten.“
    „Das ist sehr aufmerksam von Ihnen, aber wir können Ihr großzügiges Angebot unmöglich annehmen“, knurrte Benson. Sein Tonfall war so unfreundlich, dass er der Höflichkeit seiner eigenen Worte widersprach.
    Aber Leclerc hatte noch einen Trumpf im Ärmel. „Darf ich vor Ihren Verwandten offen sprechen?“, wollte er von Kate wissen.
    „Ich habe keine Geheimnisse vor meinem Cousin und meinem Onkel.“
    „Also gut.“ Wieder senkte der Bohemien verschwörerisch seine Stimme. „Ich habe etwas über die Paris-Maschine in Erfahrung gebracht. Es gibt vielleicht sogar die Möglichkeit, sie zu besichtigen.“
    Kate stockte der Atem. Das war die Nachricht, auf die sie eigentlich gewartet hatte. Fletcher nickte ihr zu. Offenbar trat auch der Erfinder für Leclercs Vorschlag ein. Benson senkte niedergeschlagen den Kopf, als er seine Meinung nicht durchsetzen konnte.
    „Wir wissen Ihre Großzügigkeit zu schätzen und nehmen Ihr Angebot gerne an“, sagte Kate. Allerdings blickte sie dem Aufenthalt in Leclercs Haus mit gemischten Gefühlen entgegen.
    Der Bohemien hatte es ja offenbar geschafft, Informationen über die Paris-Maschine zu erhalten. Nun würde er die ausgemachte Belohnung einfordern wollen: Einen Kuss von Kate.
    Fortsetzung folgt am 20.5.2013 …

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