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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 5

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 5

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kate musste die Treppe benutzen, denn der Aufzug war wegen des Brandes nicht mehr in Betrieb. Mit jeder Stufe, die Kate erklomm, wurden ihre Beine schwerer. Inzwischen machte sich bei ihr bemerkbar, dass sie während der ganzen Nacht keinen Schlaf gefunden hatte. Auch die belebende Wirkung des Milchkaffees klang nun wieder ab. Sie hoffte darauf, irgendwann während der kommenden Stunden ein kurzes Schläfchen halten zu können. In London hatte sie oft im Führerstand ihres Drehflüglers vor sich hin gedöst, während sie auf neue Fahrgäste gewartet hatte.
    Vielleicht lag es an ihrer Müdigkeit, dass ihre Wachsamkeit nachließ. Kate schloss jedenfalls nichtsahnend ihre Hotelzimmertür auf, während sie sich die linke Hand gähnend vor den offenen Mund hielt.
    Im nächsten Moment bekam sie einen fürchterlichen Stoß zwischen die Rippen. Der plötzliche Schmerz war so massiv und flammend, dass Kate noch nicht einmal schreien konnte. Sie wurde durch die Wucht des Angriffs nach vorne geschleudert, trat auf ihren eigenen Rocksaum und fiel der Länge nach auf die Nase. Der Sturz war nicht besonders schlimm, denn der echte Orientteppich in Kates Hotelzimmer dämpfte ihren Aufprall. Doch ihre linke Flanke tat ihr elendig weh. Es fühlte sich fast so an, als ob eine oder mehrere Rippen gebrochen wären.
    Noch bevor Kate irgendwie reagieren konnte, landete ein anderer Körper auf dem ihren. Sie befürchtete schon, dass sich ein Lustmörder in ihr Zimmer geschlichen hatte, der sich an ihr vergehen und sie danach töten wollte. Doch gleich darauf erkannte Kate ihren Irrtum.
    Nein, es war kein Mann, der sie so brutal aus dem Hinterhalt angegriffen hatte. Der Geruch des billigen Parfüms, der ihr jetzt in die Nase stieg, war unverkennbar. Sie kannte nur eine Frauensperson, die sich mit diesem elenden Duftwasser einnebelte.
    Lola, Serpents Geliebte!
    Und nun ertönte auch schon die zornbebende Stimme der Apachenbraut, die wieder von sich selbst in der dritten Person sprach. „Freust du dich gar nicht über unser Wiedersehen, du falsche Schlange? Lola war sehr betrübt darüber, dass du uns so abrupt verlassen hast. Du glaubst wohl, Serpent um sein wohlverdientes Lösegeld bringen zu können? Aber du wirst es noch bereuen, Serpent Ärger gemacht zu haben. Lola ist jetzt sehr böse auf dich.“
    Die Furie unterstrich ihre Worte, indem sie eine Messerklinge gegen Kates Kehlkopf drückte. Die Dampfkutter-Pilotin erstarrte innerlich. Der kalte Stahl an ihrem Hals bewies ihr, wie ernst es ihre Widersacherin meinte. Kates Gedanken rasten. Wenn sie sich nicht sehr schnell etwas einfallen ließ, dann würde dieser Tag für sie übel enden. Lola war offensichtlich nicht ganz richtig im Kopf, ihre Reaktionen waren völlig unberechenbar. Kates Schlagring befand sich in ihrer Handtasche, und die lag auf dem Frisiertischchen. Das Möbelstück war nur eine Mannslänge von ihr entfernt.
    Aber erstens lag Kate noch immer flach auf dem Boden. Und zweitens würde Lola ihr wohl kaum gestatten, aufzustehen und ihre Tasche zu holen. Momentan fiel ihr nichts Besseres ein, als auf ihre erklärte Feindin einzureden.
    „Wie bist du denn überhaupt ins Hotel gekommen, Lola?“
    „Das war eine von Lolas einfachsten Übungen. Lola hat eines der Zimmermädchen bestochen, damit es Lola in diese Luxusherberge lässt. Diese armen Hühner werden ja so schlecht bezahlt, dass sie für ein paar Francs alles machen. Und diese kleine Gans wusste auch genau, in welchem Zimmer die rothaarige Engländerin wohnt. Lola musste sich von dem Zimmermädchen nur noch den Generalschlüssel beschaffen, und schon konnte Lola hier auf dich warten.“
    „Was hast du jetzt mit mir vor?“
    „Lola hat ihre Pläne geändert. Ursprünglich wollte Lola dich ja sofort töten, du falsche Schlange. Aber du hast Serpent sehr wütend gemacht, und das ist nicht gut. Lola liebt Serpent. Lola will, dass es ihm gutgeht. Und es wird ihm erst wieder gutgehen, wenn du in seiner Gewalt bist und er Lösegeld für dich fordern kann.“
    Kate wusste nicht, ob sie sich über diese Neuigkeit wirklich freuen sollte. Sie hatte Serpent ja bereits erlebt und war nicht sicher, ob sie lieber ihm oder Lola ausgeliefert wäre. Letztlich waren sowohl der Kriminelle als auch seine Geliebte äußerst unangenehme Zeitgenossen. Doch wenn Lola Kate mit heiler Haut nach Montmartre zurückschaffen wollte, dann ergab sich auf dem Weg dorthin gewiss noch die eine oder andere Fluchtmöglichkeit.
    Es war, also hätte

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