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Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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einem Dollar kaufte sich ein Mensch einen Laib Brot, der nicht lange hielt. Für den gleichen Dollar bekam der Kleine Irre Arthur einen ebenso großen Laib Brot, doch der reichte ihm für mindestens eine Woche und diente ihm ausgehöhlt sogar als Schlafzimmer.
    Die Größendifferenz war auch für seine häufige Trunkenheit verantwortlich. Kaum ein Gastwirt verkaufte sein Bier in Fingerhüten oder winzigen Krügen. Wenn der Kleine Irre Arthur auf Zechtour ging, mußte er die Badehose einpacken.
    Seine Arbeit gefiel ihm. Niemand wurde so gut mit Ratten fertig wie der Kleine Irre Arthur. Alte und schlaue Ratten, die alles über diverse Fallen und Gift wußten, standen seinen Angriffen hilflos gegenüber. Als letztes spürten sie, wie Hände nach ihren Ohren griffen. Und als letztes
sahen
sie eine Stirn, die sich mit hoher Geschwindigkeit näherte.
    Der Kleine Irre Arthur brummte vor sich hin, als er seine Berechnungen fortsetzte. Doch nicht lange.
    Schon nach kurzer Zeit drehte er sich plötzlich um und neigte drohend die Stirn.
    »Wir sind’s nur, Kleiner Irrer Arthur«, sagte Feldwebel Colon und trat hastig zurück.
    »Für dich immer noch
Herr
Kleiner Irrer Arthur«, erwiderte Arthur und entspannte sich ein wenig.
    »Wir sind Feldwebel Colon und Korporal Nobbs«, meinte Colon.
    »Du erinnerst dich bestimmt an uns«, sagte Nobby mit schmeichlerischer Stimme. »Vergangene Woche haben wir dir geholfen, als du gegen drei Zwerge gekämpft hast.«
    »Ihr habt mich von ihnen weggezogen, meinst du wohl«, erwiderte der Kleine Irre Arthur. »Gerade als ich sie alle zu Boden geschickt hatte.«
    »Wir möchten mit dir reden«, meinte Colon. »Über Ratten.«
    »Kann keine neuen Kunden beliefern«, sagte der Kleine Irre Arthur sofort.
    »Es geht um einige Ratten, die du vor einigen Tagen Gimlet verkauft hast.«
    »Was ist damit?«
    »Er glaubt, daß sie vergiftet waren«, sagte Nobby und war vorsichtig genug, sich hinter Colon zu ducken.
    »Ich benutze nie Gift!«
    Colon begriff, daß er vor einem fünfzehn Zentimeter großen Mann zurückwich. »Ja, aber… die Sache ist… du… äh… raufst dich immer wieder mit Zwergen… kommst nicht mit ihnen zurecht… einige Leute glauben… nun, vielleicht… äh… hegst du einen Groll gegen sie.« Er trat noch einen Schritt zurück und stolperte fast über Nobby.
    »Einen Groll?« erwiderte der Kleine Irre Arthur und kam näher. »Warum sollte ich einen Groll gegen sie hegen?
Ich
bekomme ja keine Tritte.«
    »Guter Hinweis, guter Hinweis«, sagte Colon. »Nun… äh… es würde uns helfen, wenn du uns sagen könntest… äh… woher die Ratten stammen…«
    »Vielleicht aus dem Palast des Patriziers?« fragte Nobby.
    »Aus dem Palast? Dort fängt niemand Ratten. Es ist nicht erlaubt. Ich erinnere mich an die Biester. Waren hübsch groß und dick. Einen Cent pro Exemplar habe ich verlangt, aber der alte Knauser Gimlet hat mir nur drei Cent für vier Stück geboten.«
    »Wo hast du sie gefangen?«
    Der Kleine Irre Arthur zuckte mit den Schultern. »Unten beim Viehmarkt. Dienstags ist immer der Viehmarkt dran. Aber wer weiß, woher sie stammen. Die Tunnel unter der Stadt führen überall hin.«
    »Könnten die Ratten Gift gefressen haben, bevor du sie gefangen hast?« fragte Colon.
    Der Kleine Irre Arthur schnaubte verärgert. »Dort streut niemand Gift aus. Weil ich es nicht zulasse, klar? Ich habe Vereinbarungen mit den Schlachthäusern, und eins steht fest: Ich arbeite nicht für irgendeinen Blödmann, der Gift benutzt. Meine Dienste sind kostenlos, was der Gilde ganz und gar nicht gefällt. Aber ich wähle meine Kunden genau aus.« Der Kleine Irre Arthur lächelte. »Ich gehe nur dort auf die Jagd, wo die Ratten das beste Fressen finden. Wer in meinem Revier Gift benutzt, kann Gildengebühren für Gildenarbeit bezahlen und sehen, wie er zurechtkommt.«
    »Du bist bestimmt ein großer Mann im gastronomischen Gewerbe«, sagte Colon.
    Der Kleine Irre Arthur stemmte die Hände in die Hüften. »Weißt du, was mit dem letzten Burschen passiert ist, der so einen Witz gerissen hat?«
    »Äh… nein« entgegnete Colon.
    »
Niemand
weiß es«, fuhr der Kleine Irre Arthur fort. »Weil man den Betreffenden
nie gefunden hat.
Ist das alles? Ich muß noch ein Wespennest entfernen, bevor ich nach Hause gehe.«
    »Du hast die Ratten also unter den Schlachthäusern gefangen?« beharrte Colon.
    »Ja. Dort wird man schnell fündig. In dem Viertel gibt es Gerber, Talgverarbeiter, Fleischer und Leute,

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