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Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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wenn sie bei der Familie ihres Ehemanns lebt. Und etwas Blaues bedeutet Treue und Standhaftigkeit.
     
    Außerdem braucht eine Braut dem Spruch nach ein »Sixpencestück in ihrem Schuh«.
     
    Damit sie eine Taxifahrt nach Hause bezahlen kann, wenn irgendwas schiefgeht.

    WIE MAN KATASTROPHEN AM HOCHZEITSTAG VERMEIDET
    Wie sagt man so schön? Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Also vertrauen Sie bloß nicht darauf, dass alle Ihre Hochzeitsgäste den Weg zur Kirche und zum Schauplatz der Feier finden. Legen Sie den Einladungen Stadtpläne bei, auf denen diese Routen klar und deutlich eingezeichnet sind. Verlassen Sie sich darauf, einige Gäste werden so betrunken sein – womöglich schon vor der Zeremonie –, dass sie diese Pläne brauchen.
     
     
    LIZZIE NICHOLS DESIGN ®

8
    Damit der Kelch der Liebe überschäume
Und die Ehe dich freut wie zur ersten Stund’,
Wann immer du dich irrst, gib es zu;
Und wenn du recht hast, halt den Mund.
     
    OGDEN NASH (1902 – 1971),
AMERIKANISCHER DICHTER
    Juni, sechs Monate später
     
    »Wir haben eine Markise.«
    Das sind die ersten Worte, die Monsieur Henri ausspricht, als er den Laden betritt.
    »Ja, gewiss«, bestätige ich lächelnd, »und Ihre Frau hat sie zusammen mit mir ausgesucht.«
    »Aber …« Er schaut über seine Schulter und inspiziert die Markise, die sich über dem Eingang des Geschäfts wölbt. »Aber sie ist rosa.«
    Madame Henri klopft ihm unsanft auf den Rücken. »Natürlich ist sie rosa«, sagt sie auf Französisch. »Ich habe dir die Textilproben gezeigt. Du warst mit dieser Farbe einverstanden.«
    »Nein. Nicht mit diesem Rosa.«

    »Doch, Jean«, beharrt sie. »Erinnerst du dich nicht? Du warst im Garten, ich habe dir die Textilproben gebracht, und du hast gesagt, die Lachsfarbe würde dir gefallen.«
    »Aber die Markise ist nicht lachsfarben, sondern rosa«, betont er. Dann schaut er hinunter und schnappt nach Luft. »O Gott, der Teppichboden auch!«
    »Aber der ist doch nicht rosa«, informiere ich ihn hastig. »Er hat eine sehr gedämpfte Farbe, praktisch beige.«
    »Wenn er sich über den Teppichboden aufregt, sag ihm, dass die Kundinnen ganz begeistert davon sind«, schlägt Tiffany herausfordernd vor, beugt sich über ihren Schreibtisch und bewundert die neue Errungenschaft.
    Monsieur Henri dreht sich zu ihr um. »Was ist denn mit Ihrem Haar los?«, fragt er entsetzt.
    Voller Stolz streicht sie über ihren ultrakurzen Pony. »Gefällt’s Ihnen? Diese Frisur heißt Ava. Nach Ava Geck. Die tragen jetzt alle.« Als sie seiner Miene entnimmt, dass er kein Wort versteht, fährt sie fort: »Das verdanken wir Lizzie. Sie hat Ava total zivilisiert. Bevor sie dieses Mädchen zwischen die Finger bekam, war es ein Tier. Im Ernst. Ava konnte kaum einen verständlichen Satz formulieren. Und jetzt denkt sie sogar daran, Unterwäsche anzuziehen. Nun ja, fast immer.«
    »Bring mich nach Hause«, murmelt Monsieur Henri und wendet sich seiner Frau zu. »Bring mich nach New Jersey.«

    »Mach dich nicht lächerlich, Jean.« Madame Henri ergreift seinen Arm und führt ihn zu einem der neu bezogenen Sessel bei der Kaffeebar. Seufzend sinkt er in die dicke rosa Seidenpolsterung. So schnell – oder so gut –, wie wir es alle hofften, hat er sich nicht von seiner Bypass-Operation erholt. Danach gab es Komplikationen, inklusive einer Lungenentzündung, die ihn für weitere Wochen ans Bett fesselte. Nur ganz langsam hat sich sein Zustand gebessert. Erst jetzt, Monate später, unternimmt er seine ersten vorsichtigen Schritte zurück ins Arbeitsleben.
    Aber mit dem Herzen – um ein Wortspiel zu gebrauchen – ist er nicht dabei.
    »Wo haben wir diese Sessel her?«, jammert er, als er das neue Material bemerkt, auf dem er sitzt. »Und der Geruch …«
    »Das sind dieselben Stühle, die Sie schon immer hatten«, erkläre ich. »Nur der Bezug ist neu. Der alte war fleckig und hässlich. Und es riecht nach kolumbianischem Kaffee. Ich habe eine Cappuccino-Maschine gekauft. Damit die Brautmütter während der Anproben ihrer Töchter etwas trinken können …«
    »Wie viel wird mich das alles kosten?«, wimmert er und starrt die frisch gestrichenen Wände an (gedämpftes Rosa, fast beige) und die Stoffmuster der Vintage-Brautkleider, die ich in kunstvolle, vergoldete Rahmen gesteckt habe.
    »Gar nichts, du alter Geizkragen«, faucht Madame Henri und tätschelt seinen Arm. »Das habe ich dir doch gesagt. Dank Lizzie haben sich unsere Einnahmen seit dem letzten Juni

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