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Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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sitzen so viele. Und alle beobachten uns.
    »So – so ist es nicht«, würge ich hervor. »Ich habe diese Pillen gar nicht geschluckt.«
    »Und woran liegt es dann, zum Teufel, Lizzie?« Mit zwei Schritten durchquert Shari das Zimmer und lässt sich neben mich auf das Bett fallen. »Weil – so etwas sieht dir nicht ähnlich. Und versuch bloß nicht, es zu leugnen, es steht euch beiden nämlich ins Gesicht geschrieben. Ganz abgesehen von diesen Bartstoppelkratzern auf deinen Wangen. Versteh mich nicht falsch – ich dachte immer, du und Chaz würdet großartig zusammenpassen. Und ich gebe zu – mit dieser Mae-Lin-Farce auf unserer Party wollte ich dich eifersüchtig machen. Ich wusste, du würdest niemals merken, wie wundervoll Chaz ist, bis du ihn zusammen mit einem anderen Mädchen siehst. Mit einem richtigen Mädchen, keinem androgynen Roboter wie Valencia. Was er für dich empfindet, wusste ich schon die ganze Zeit. Das war offensichtlich. Er konnte über nichts anderes reden. Das Einzige, was er und ich noch gemeinsam hatten, warst du. Und kein Mann redet so viel über eine Frau, wenn er nicht verrückt nach ihr ist. Er hat es mir mehr oder weniger gestanden. Aber was dich betrifft – da war ich mir nicht so sicher.«
    »Was meinst du?« Verstört schüttle ich den Kopf. »Mae Lin sollte mich eifersüchtig machen? Wovon redest du?«
    »Nun, es hat funktioniert – du warst doch eifersüchtig, oder? Unglaublich, wie du zu dem armen
Kerl gestolpert bist und mit ihm gestritten hast, sobald Mae Lin und Valencia unten im Apartment verschwunden waren. Natürlich hatte er keine Ahnung, was da vorging. O mein Gott, vor lauter Lachen hätte ich mir fast in die Hose gemacht.«
    Jetzt werde ich langsam sauer. Unfassbar, wie heimtückisch Shari an jenem Abend war! Und so jemand ist seit einer Ewigkeit meine beste Freundin! Niemals hätte ich ihr so ein mieses Doppelspiel zugetraut. »Oh, das ist so gemein, Shari. Obwohl du von meiner Verlobung wusstest, hast du das alles angezettelt, um mich mit deinem Ex zusammenzubringen? Mit Lukes bestem Freund? Und dazu hast du das arme Mädchen aus deinem Büro benutzt?«
    Lässig winkt sie ab. »Um Mae Lin brauchst du dich nicht zu sorgen, die ist mit einem heißen Rettungssanitäter zusammen. Und sie hat sehr gern mitgespielt. Aber ich hätte nie gedacht, dass du tatsächlich mit Chaz ins Bett hüpfen würdest, bevor du deine Verlobung gelöst hast. Und noch dazu kurz vor dem Begräbnis deiner Großmutter. Was hast du dir bloß dabei gedacht?«
    Mit schmalen Augen starre ich sie an, hoffentlich genauso anklagend – und missbilligend – wie Madame Alexanders Puppen über unseren Köpfen.
    »Nur zu deiner Information – ich war nicht eifersüchtig auf Mae Lin. Und mit wem ich hinter dem Rücken meines Verlobten vor dem Begräbnis meiner Großmutter schlafe, ist ganz allein meine Sache.«
    »Entschuldige bitte…« Bestürzt zuckt Shari zusammen.
»Ich will bloß nicht, dass du verletzt wirst. Du oder Chaz.«
    »Oh!«, stöhne ich und kann mir ein bitteres Gelächter nicht verkneifen. » Jetzt kümmerst du dich plötzlich um Chaz’ Gefühle?«
    »He«, zischt sie, »das ist nicht fair. Ich habe ihn geliebt. Das weißt du.«
    »Und ich liebe ihn auch.«
    »Tatsächlich? Und warum trägst du dann immer noch Lukes Ring?«
    »Weil ich erst mal nachdenken muss«, gebe ich unbehaglich zu und drücke meine linke Hand in die Matratze, damit man den Ring nicht mehr sieht. »Wie ich all die Probleme lösen soll, weiß ich noch nicht, Shari. Im Moment komme ich mir völlig hilflos vor. Aber eins weiß ich sehr gut, ich liebe ihn. Ich glaube, ich habe ihn schon immer geliebt.«
    »Und Luke?«
    »Ehrlich, ich tue mein Bestes, okay? Luke ist in Frankreich. Bevor er zurückkommt, werde ich rausfinden, wie das ist mit Chaz und mir. Und in der Zwischenzeit… Verlobt ist nicht verheiratet. Oder tot.« Zu meiner eigenen Verblüffung plappere ich Grans Worte nach. Andererseits passt das ganz gut zur Situation, so kurz nach ihrem Begräbnis.
    Shari schaut mich an, als würde sie mich zum ersten Mal sehen. Vielleicht ist es auch so. In gewisser Weise. Schließlich schüttelt sie den Kopf. »Hast du nachgesehen, was solipsistisch bedeutet?«
    »Ja«, entgegne ich ärgerlich. »Und es stimmt nicht. Ich bin keineswegs extrem auf meine eigenen Gefühle
und Wünsche fixiert. Sonst wäre ich niemals aus Lukes Fifth-Avenue-Apartment ausgezogen. Und ich hätte keinen zweiten Blick an Chaz verschwendet. Er

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