Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
Vom Netzwerk:
Freundin!« Lachend tippt sie eine Nummer. »Noch besser! O Mann, dafür wirst du in der tiefsten Hölle schmoren!«
    Hastig lege ich eine Hand auf die Tastatur ihres Handys. »Tiffany, bitte, sieh mich an«, verlange ich in ernstem Ton.
    »Was gibt’s?« Aus ihrer Einsfünfundachtzig-Meter-Höhe (mit den Absätzen) schaut sie auf mich herab, lässt die dichten Mascara-Wimpern klimpern und grinst immer noch über das ganze Gesicht.
    »So, wie du glaubst, ist es nicht.« In meinem Magen bildet sich ein Knoten, die leckeren Rühreier und der Toast und die Cola – alles droht nach oben zu steigen. »Es ist …«
    »Was denn?«, fragt sie sarkastisch. »Liiiebst du ihn?«
    »Ja«, würge ich hervor. Was soll ich bloß tun, damit ich mich nicht übergeben muss? Wenn ich Tiffanys hübsches Laundry-Sommerkleid ruiniere …
Keine Ahnung, wie lange ich’s noch zurückhalten kann … »Zufälligerweise ja.«
    Da lässt sie ihr Handy sinken und neigt sich herab, bis sie mir auf gleicher Höhe in die Augen starrt. »Na klar!«
    Dann richtet sie sich auf und entfernt ihr Handy aus meiner Reichweite. Während sie beobachtet, was ihre flinken Finger machen, fährt sie fort: »Jesus, Lizzie, glaubst du, das wissen wir nicht? Ehrlich gesagt, ich vermute, die einzige Person im Großraum New York, die nichts von deiner Liebe zu Charles Pendergast dem Dritten wusste, warst du selber. Wie sehr du ihn magst – und wie sehr er dich mag, das war so offensichtlich, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ihr beide irgendwas in dieser Richtung tun würdet. Weißt du was? Ich bin heilfroh, weil ich Luke nämlich nicht ausstehen kann. Der hätte mir noch den letzten Nerv geraubt. Warum bleibt er den ganzen Sommer in Frankreich? Ein Glück, dass du ihn los bist! Auch wenn er ein Prinz ist – das interessiert mich nicht. Seine aristokratische Herkunft kann er sich sonstwohin schieben. Da gibt’s wichtigere Dinge. War er etwa beim Begräbnis deiner Großmutter? Nein? Aber Chaz war da, nicht wahr? Und da ist es passiert?«
    Halb betäubt von ihrem Gefühlsausbruch, nicke ich.
    »Siehst du?« Tiffany richtet ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Handy. »Das wusste ich ja. Monique ist mir fünfzig Dollar schuldig. Übrigens merke ich deinem Gesicht an, dass du dich mit schlimmen
Schuldgefühlen abplagst. Du musst sie vergessen, Lizzie. Klar, Luke ist ein netter Kerl, und ihr hattet viel Spaß miteinander. Aber worauf es ankommt, ist die Frage, ob er jemals für dich da war. Nein. Mit Chaz bist du viel besser dran, der liebt dich wirklich. Bei der Party am 4. Juli ist es jedem aufgefallen – so wie er dich angeschaut hat. Allerdings muss ich zugeben – manchmal dachte ich, er hätte dich am liebsten umgebracht. Jedenfalls ist er genau der Richtige für dich.« Nachdem sie die Message getippt und an die East Side, an die West Side, nach Brooklyn und an fast ganz Queens geschickt hat, klappt sie das Handy zu. »So einen Typen brauchst du. O Mann, bin ich froh, dass er dich endlich gevögelt hat!«
    Verwirrt starre ich zu ihr hinauf. Der Drang zu erbrechen ist verflogen, verdrängt von einem anderen Bedürfnis – Tiffany zu umarmen. Klugerweise gebe ich diesem Impuls nicht nach.
    Stattdessen verschränke ich die Arme vor meiner Brust. »Danke, Tiffany«, murmle ich, »irgendwie war es – unheimlich.«
    »Kann ich mir vorstellen.« Sie schlendert zu ihrem Schreibtischsessel und sinkt hinein. »Für dich muss es ja unheimlich sein. Noch nie im Leben warst du ein böses Mädchen. Daran bist du nicht gewöhnt. Aber …« Sie nimmt ein Schokoladencroissant aus ihrer riesigen Handtasche und bedeutet mir, einen Cappuccino zu machen, was ich tue. » So schlimm bist du gar nicht. Ich meine, Luke und du, ihr seid ja nicht verheiratet. Nur verlobt. Eigentlich kann man
es gar nicht so nennen. Nicht einmal ein Hochzeitsdatum habt ihr festgelegt. Auf der Skala der bösen Mädchen bedeutet die Zehn ›ganz schlimm‹. Die Null steht für ›relativ braves Mädchen‹. Und du bist eine Eins.«
    Ich bringe ihr eine Tasse Cappuccino. Bei meiner Ankunft habe ich die Maschine schon eingeschaltet. »Und was bist du?«
    »Ich?« Tiffany beißt in ihr Croissant und kaut nachdenklich. »Mal sehen. Raoul ist verheiratet, aber seine Frau hat ihn wegen ihres Personal Trainers verlassen. Nur weil er noch keine Greencard hat, sind sie nicht geschieden. Sobald er die kriegt – und das müsste bald passieren –, lässt er sich scheiden und heiratet mich. Aber wir leben

Weitere Kostenlose Bücher