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Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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Methode, mit der man das frisch vermählte Paar vor Dämonen schützte.
    Heutzutage gilt auf traditionellen Hochzeitsempfängen der erste Trinkspruch stets der Braut und wird meistens vom Trauzeugen des Bräutigams ausgebracht. Den letzten Toast spricht für gewöhnlich der Brautvater. Nachdem er sein rührseliges Spektakel absolviert hat, kann das Fest offiziell beginnen. Nur auf weniger traditionellen Empfängen bringt auch die Braut einen Toast aus. Sie dankt ihrem Gefolge (den Brautjungfern etc.) und den Gästen (die diesen Dank wahrlich verdienen, nachdem sie so viele Trinksprüche ertragen haben).

    WIE MAN KATASTROPHEN AM HOCHZEITSTAG VERMEIDET
    Bringen Sie kurze Trinksprüche aus. Bitte, keine Spickzettel. Der Sinn eines Toasts liegt darin, dem glücklichen Paar alles Gute zu wünschen und die Gäste aufzufordern, sie mögen sich der Gratulation anschließen. Keinesfalls dürfen Sie die Braut und den Bräutigam in Verlegenheit bringen oder demonstrieren, wie witzig Sie sind. Außerdem sollten Sie den Eltern danken, die das Fest ausgerichtet haben, und dem Paar, weil es Sie gebeten hat, eine wichtige Rolle (Brautjungfer oder Trauzeuge etc.) bei der Zeremonie zu spielen. Heben Sie Ihr Glas, bitten Sie alle Anwesenden, Ihrem Beispiel zu folgen, und gratulieren Sie dem Brautpaar. Und dann setzen Sie sich um Himmels willen wieder, damit wir endlich unsere erkalteten, gummiartigen Hähnchen essen können.
     
     
    LIZZIE NICHOLS DESIGN ®

18
    Jemanden leidenschaftlich zu lieben, gibt dir Kraft,
leidenschaftlich geliebt zu werden, gibt dir Mut.
     
    LAO-TSE, (4. JAHRHUNDERT V. CHR.),
CHINESISCHER PHILOSOPH
    Am Montagmorgen komme ich zu spät zur Arbeit.
    Warum ich den Laden, der zwei Stockwerke unter meinem Apartment liegt, zu spät erreiche – dafür gibt es nur eine einzige Erklärung: Chaz.
    Wie sich herausstellt, ist es unvorteilhaft, wenn man zwei Etagen über seinem Arbeitsplatz wohnt. Falls die Mitarbeiterinnen nicht erfahren sollen, dass man hinter dem Rücken seines Verlobten mit einem anderen schläft.
    Natürlich habe ich Chaz gesagt, wenn er bei mir übernachten will, muss er verschwinden, bevor sie alle am nächsten Morgen im Laden auftauchen. Tiffany und die Näherinnen dürfen ihn nicht sehen. Also muss er das Haus vor neun Uhr verlassen – noch besser, schon vor halb neun.
    Das hätte er sicher geschafft, wäre nicht meine unerträgliche Schwäche für Männer dazwischengekommen, die einem das Frühstück ans Bett bringen. Von dieser Schwäche hatte ich bislang allerdings
gar nichts gewusst. Weil mir noch nie ein Mann das Frühstück ans Bett gebracht hat.
    Und Chaz tat nicht nur das – er war lange vor mir aufgestanden und musste mega-leise herumgeschlichen sein, um mich nicht zu wecken. Er ging nach unten zum Supermarkt, weil mein Kühlschrank nichts Nennenswertes enthielt, und dann bereitete er Rühreier mit Speck und Toast zu. Das alles servierte er mir auf einem Tablett mit einer roten Rose in einer schmalen Vase neben einer eisgekühlten Cola-light-Dose. Genauso, wie ich es mag.
    Welche Frau wäre nicht dahingeschmolzen – und dann über ihn hergefallen (sobald sie die Eier gegessen hatte, denn die sollten nicht kalt werden)?
    Deshalb bin ich ein bisschen – durcheinander, als ich endlich den Laden betrete. Auf wunderbare Art durcheinander. Total entspannt, aber immer noch leicht desorientiert und benommen.
    So fühle ich mich, seit ich Chaz zum ersten Mal geküsst habe – sehr gut, aber beinahe so, als hätte ich die Tabletten, die Sharis Vater mir gegeben hat, tatsächlich geschluckt, statt sie im Knight’s Inn in der Toilette runterzuspülen. Die Welt erscheint mir – irgendwie anders. Plötzlich stören mich Dinge, die mich früher irritiert haben – zum Beispiel Männer, die in geschlossenen Räumen Baseballkappen tragen –, nicht im Mindesten. Und die Angst, ich könnte an einem Wochenende in Ann Arbor mit Unmengen von Hustensaft aus dem Lebensmittelladen wanken, wie Kathy Pennebaker, hat ihren Schrecken verloren. Und statt das ganze Käse-Popcorn, das ich
am Flughafen gekauft habe, in mich hineinzustopfen, esse ich nur eine Handvoll.
    Und ich denke nicht einmal daran, mir einen Cinnabon-Zimtmuffin zu kaufen.
    Mit mir passiert irgendwas. Ich habe sogar aufgehört, meine Spanx-Wäsche zu tragen, und es ist mir völlig egal, ob man meine Fettröllchen sieht oder nicht. Vielleicht, weil Chaz sie mag ?
    Bei ihm muss ich mich nicht sorgen, wenn ich im Bett auf ihm liege. Und ich

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