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Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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Brautkleider gemanagt hat, kaum Chancen.« Leise stöhnt sie, und ich merke, wie schwer ihr dieses Geständnis fällt.
    »Ja, das verstehe ich.« Die Übelkeit, die mich vorhin bei Tiffanys endlosem Wortschwall gepeinigt hat, kehrt zurück. »Würde es nicht genügen, wenn Sie Ihr Haus in New Jersey verkaufen?«
    »Nun ja, wir hoffen, dafür bekommen wir eine hübsche Summe. Aber längst nicht so viel wie für die Immobilie hier in der City. Miss Lowenstein wird einen Gutachter hinschicken und den Wert schätzen lassen. Und sie hat gesagt, vergleichbare Gebäude in dieser Gegend würden vier bis fünf Millionen Dollar kosten.«
    Krampfhaft schlucke ich.
    Vier bis fünf Millionen? Vier bis fünf Millionen?
    Also kann ich’s mir nicht leisten, das Haus selber zu kaufen. Für diese Summe kriegt man keinen Kredit,
wenn man – so wie ich – dreißigtausend Dollar im Jahr verdient und genau zweitausend auf der hohen Kante hat.
    Und deshalb bin ich obdach- und arbeitslos. Großartig. Einfach großartig.
    »Es ist nur…«, beginne ich und räuspere mich. »Seit einiger Zeit läuft das Geschäft wirklich gut.« Natürlich bringt es keine vier oder fünf Millionen ein. Aber das erwähne ich nicht. »Und da Sie ein Haus in der Provence besitzen und den Verkaufserlös von dem Haus in New Jersey bekommen, finde ich …«
    »Oh!« Madame Henri schaut über die Straße. Soeben hat ihr Mann das Goldmark-Büro verlassen. Ungeduldig sieht er sich nach ihr um. »Da ist er. Hören Sie, Elizabeth – ja, ich weiß, wie Ihnen zumute ist, und ich fühle mich schrecklich. Ich werde mein Bestes für Sie tun und mit Maurice sprechen, wenn Sie es wünschen.«
    Entsetzt starre ich sie an. Maurice? Der Konkurrent, der ebenfalls alte Brautkleider aufarbeitet und die Henris ausstechen wollte, als ich eingestellt wurde? Dass es ihm nicht gelungen ist, verdanken sie mir. »Äh – nein, danke«, entgegne ich mit gepresster Stimme, »das geht schon in Ordnung.«
    »Wir sprechen bald noch einmal miteinander, ja? Ich rufe Sie an. Nun erst mal – adieu !« Sie küsst mich auf beide Wangen. Dann ist sie verschwunden.
    Ich bleibe sitzen und versuche zu begreifen, was gerade vorgefallen ist. Hat die Frau meines Chefs mir soeben erklärt, sie würden den Laden mitsamt
dem Haus verkaufen und nach Frankreich ziehen? Habe ich tatsächlich keinen Job mehr und kein Dach über dem Kopf? Schlimmer noch – muss ich meinen Mitarbeiterinnen kündigen? Was soll mit Sylvia und Marisol geschehen? Um Tiffany und Monique sorge ich mich nicht so sehr. Die werden sicher irgendeinen armen Trottel davon überzeugen können, sie als Telefonistinnen einzustellen. Aber meine Näherinnen … Wie soll ich Shari die schlechte Neuigkeit beibringen? Ich habe ihr doch versprochen, für die beiden Mädchen aus ihrem Frauenhaus zu sorgen.
    O mein Gott, kann mein Tag noch grauenhafter werden?
    Das darf einfach nicht wahr sein. Was soll ich bloß tun?
    Seufzend hole ich mein Handy hervor und studiere die gespeicherten Nummern. Wen soll ich anrufen? In früheren Krisenzeiten habe ich immer die Nummer meiner Eltern gewählt. Natürlich wollte ich eigentlich mit Mom reden. Aber fast immer nahm Gran den Hörer ab. Und ob’s mir gefiel oder nicht – immer war sie es, die mir den besten Rat gab.
    Jetzt ist Gran nicht mehr da.
    Ich überlege, ob ich Chaz anrufen soll. Nein, das ist nicht sein Problem, sondern meines. Wenn ich jemals auf eigenen Füßen stehen will, darf ich in schwierigen Situationen nicht ständig zu dem Mann laufen, den ich liebe. So was muss ich allein meistern.
    Außerdem weiß ich, was Chaz sagen würde: Oh, du kannst zu mir ziehen.

    Nein, unmöglich! Dieses Problem werde ich selber lösen, ohne mir von einem Mann helfen zu lassen. Deshalb bin ich ja in das Schlamassel mit Luke geraten. Weil Shari und ich kein Apartment gefunden haben, das sich für uns beide geeignet hätte, bin ich zu Luke gezogen. Und wir sind gar nicht bereit fürs Zusammenleben gewesen.
    Plötzlich klingelt mein Handy, und als ich aufs Display schaue, sinke ich erleichtert in mich zusammen. »Hi«, melde ich mich.
    »Hallo«, sagt Shari in jenem sanften Ton, den die Leute – das habe ich inzwischen herausgefunden – bei trauernden Hinterbliebenen anschlagen. »Wie geht’s dir? Schon die ganze Zeit wollte ich anrufen.«
    »Nicht so gut. Ich muss wirklich mit dir reden. Nicht am Telefon. Da ist …« Ich räuspere mich. Neuerdings bin ich total verschleimt. Kein Wunder, wenn man so viel

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